Zur Karriere von Kerry Tattersall

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich absolvierte die Ausbildung zum Mittelschullehrer für Englisch und Geschichte und übte diese Tätigkeit sechs Jahre in Australien aus. 1979 wanderte ich nach Österreich aus und unterrichtete Englisch an Handelsakademien in Wien. Anschließend wechselte ich in die Privatwirtschaft und leitete in einer Privatbank die numismatische Abteilung. 1980 nahm ich die österreichische Staatsbürgerschaft an und kehrte in den Schuldienst zurück, wo ich noch drei Jahre tätig war. Die nächsten vier Jahre war ich als Vertreter für die kanadische Prägeanstalt Royal Candian Mint tätig. 1989 wurde das damalige Hauptmünzamt von der Nationalbank gekauft und in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Gleichzeitig wurde ich vom damaligen Generaldirektor ersucht, die Marketingabteilung aufzubauen und übernahm somit die Leitung dieser Abteilung, die ich bis dato inne habe.

Zum Erfolg von Kerry Tattersall

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg im Berufsleben bedeutet für mich, die Geschäftsziele zu erreichen. Dazu bedarf es neben der fachlichen Kompetenz ein hohes Maß an Kreativität und Phantasie, um sich in die Position des zukünftigen Kunden zu versetzen. Flexibilität gehört auf jeden Fall dazu, denn man ist auch in dieser Branche nie vor Überraschungen gefeit.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil wir die Ziele erreicht haben und die Münzen bei den Kunden akzeptiert und geschätzt werden. Dies zeigt sich nicht nur in den Umsatzzahlen, sondern auch im positiven Feedback.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich glaube, die hohe Akzeptanz unserer Hauses, denn wir werden als eine sehr seriöse Firma betrachtet. Größtes Problem war es seinerzeit, das verstaubte Image eines Amtes abzulegen. Dies ist uns sehr gut gelungen. Wir schätzen uns glücklich, daß erstklassige Graveure bei uns arbeiten, die international anerkannt sind.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Nach einem einfachen Prinzip: meine Erfahrung zu diesem Thema geht auf meine persönlichen Erlebnisse als Lehrer zurück. Als ich den Beruf des Lehrers ausübte, fragte ich mich, wie es mir als Schüler ergangen ist, daß heißt, was wollte ich als Schüler und was nicht. Nach diesem Prinzip versuchte ich den richtigen Führungsstil zu finden und ich glaube, es ist mir auch geglückt. Ich bin darüber hinaus ein Feind jener Gepflogenheit, sich als Vorgesetzter mit Ideen seiner Mitarbeiter zu schmücken. Mein Erfolg beruht auf den Erfolg der Mitarbeiter. Für die Mitarbeiter ist es wichtig, innerhalb ihrer Aufgabenstellung und Arbeit anerkannt zu werden, daher gewähre ich ihnen im Laufe der Zeit immer mehr Verantwortung und Kompetenz. Marketing ist ein Zusammenwirken von verschiedensten Spezialisten, das die Basis für den Erfolg darstellt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Eine strikte Trennung von Beruf und Privatleben ist sehr schwierig. Ich kann nicht abschalten, wenn ich nicht gerade auf Urlaub fahre. In Anbetracht der Tatsache, daß ich ledig bin, kann ich mich auch in der Freizeit mehr mit meinem beruflichen Metier beschäftigen als ein Familienvater.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich glaube, wenn man im Bereich Marketing erfolgreich tätig sein will, muß man Spaß an dieser Tätigkeit haben und darf die Arbeit nicht als solche auffassen. Man muß vom Marketing begeistert sein, um darin Erfolg zu haben. Wenn man nicht bereit ist, viel Zeit dafür zu investieren, kann dies zu einem Problem führen.