Zur Karriere von Alexandra Bischof

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich besuchte die französische Volksschule und das französische Gymnasium in Wien und legte die französische Matura ab, die auch in Österreich anerkannt wird. Danach absolvierte ich eine zweijährige Ausbildung zur Schauspielerin und trat bereits 1983 am Theater in der Josefstadt auf. Nach einem Jahr mußte ich die Schauspielerei leider aus gesundheitlichen Gründen aufgeben und besuchte daraufhin vier Jahre die Schule der Angewandten Kunst mit Schwerpunkt Fotografie in der Klasse von Prof. Oberhuber. Gleichzeitig inskribierte ich Rechtswissenschaften an der Universität Wien. 1987 begann ich eine zweieinhalbjährige Goldschmiedlehre bei Juwelier Sven Boltenstern, die ich 1991 mit Erfolg abschloß. Auf mein Ansuchen wurde ich als freischaffende Künstlerin anerkannt und machte mit meinem eigenen Schmuck diverse Ausstellungen. Kurze Zeit hatte ich eine eigene Galerie, in der ich ebenfalls meinen Schmuck und meine Ölgemälde präsentierte. Nach der Geburt meiner Tochter Lea war ich bis 1996 Hausfrau und Mutter. Dann erhielt ich eine Anstellung in einer Werbeagentur, wo ich als PR-Managerin tätig war. Nach zwei Jahren wurde das Geschäft meiner Mutter, das in den letzten Jahren verpachtet war, wieder frei. Gemeinsam mit meiner Mutter und meinem Bruder gründete ich die Boutique in Hietzing als Franchisenehmer von Esprit, die im Herbst 2001 eröffnet wurde. Seither führe ich das Geschäft gemeinsam mit drei Mitarbeitern, meine Mutter Elfriede Bischof ist Inhaberin des Unternehmens und mein Bruder, Dr. Günter Bischof, ist stiller Teilhaber. Wir führen ausschließlich Damenmoden, Accessoires, Gürtel und Mützen der Firma Esprit, die 1968 in Amerika gegründet wurde und den Hauptsitz in Düsseldorf hat. Die Firma arbeitet hauptsächlich mit Franchisenehmern und bietet zwölf Kollektionen im Jahr, wodurch es kaum zu Lagerbeständen kommt. Das Kapital ist nicht in unverkaufter Ware gebunden. Wir führen die legere Linie für jugendliche Damen und junge Mädchen. Unser Sitz in Hietzing hat sich als guter Standort erwiesen.

Zum Erfolg von Alexandra Bischof

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich eine gute Geschäftsgebarung, daß ich finanziell gut aussteige und mir auch noch eine gewisse Freizeit verbleibt.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich habe vieles in meinem Leben gemacht, wodurch mein Selbstbewußtsein enorm gefördert wurde. Ich bin überzeugt, auch in anderen Berufen zu bestehen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich habe mich nie für etwas Spezielles, sondern prinzipiell immer für alles interessiert und jede neue Tätigkeit mit großem Elan begonnen.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
Durch die Doppelbelastung, die jede berufstätige Frau auf sich nehmen muß, ist es nicht ganz leicht, in der Wirtschaft erfolgreich zu bestehen. In meiner Boutique habe ich als Frau eigentlich viele Vorteile und kann keine Schwierigkeiten sehen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Bewußt erfolgreich zu arbeiten begann ich erst mit 30 Jahren.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Meine erfolgreichste Entscheidung war, mich mit der Firma Esprit zu verbinden. Der Franchisevertrag, der sich daraus ergab, hat mir bisher nur Erfolg gebracht.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ich finde, daß die Herren in Österreich zu wenig modebewußt sind. Das bedaure ich sehr, und deshalb führe ich auch nur Damenmode.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter spielen eine große Rolle in meinem Geschäft, ich verstehe mich sehr gut mit ihnen. Verläßliche Hilfen sind für mich unerläßlich, ich habe auch immer ein offenes Ohr für ihre privaten Probleme.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Mitarbeiter müssen arbeitswillig sein, Zeugnisse spielen keine Rolle, meine Großzügigkeit darf nicht ausgenützt werden. Ich versuche, diese Einstellungen beim ersten Gespräch auszuloten.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Freundliche, gute Beratung und Betreuung sowie Serviceleistungen wie Gratisänderungen im Haus gehören zu unseren Stärken. Das Preis-/Leistungsverhältnis stimmt, und unsere Waren sind von hoher Qualität.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Durch gute Einteilung und mit Hilfe meiner verläßlichen Mitarbeiter kommt mein Privatleben nicht zu kurz.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Beruflich sollte man flexibel bleiben und möglichst keine Schulden auf sich nehmen, um ein Geschäft aufzubauen, das womöglich nicht das richtige ist. Lebenserfahrung stärkt in jeder Weise, Sprachen zu erlernen, ist absolut wichtig. Weiterbildung sollte immer berufsspezifisch erfolgen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mit meiner Boutique habe ich mein berufliches Lebensziel erreicht. Ich möchte weiterhin gewinnbringend tätig sein.