Zur Karriere von Laura Mersa Malagic

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Mittelschule mit Schwerpunkt Medizin und Pharmazie, die ich in Sarajevo 1986 mit Matura mit ausgezeichnetem Erfolg abschloß, begann ich an der Universität für Naturwissenschaften in Sarajevo mit einem Chemiestudium, das ich 1991 mit der Diplomprüfung abschloß. Nach dem Ausbruch des Krieges in Bosnien-Herzegowina Anfang April 1992 flüchtete ich im Juni 1992 nach Wien. Es war mir klar, daß es nicht leicht weiter geht, aber um zu überleben und meiner Familie zu helfen. Meine ganze Familie litt schwer unter den Kriegswirren. Meine Eltern und mein jüngerer Bruder leben jetzt in Sarajevo. Zu meinem Berufswerdegang in Wien: Vom September 1992 bis 1996 arbeitete ich als Lehrerin, und zwar zunächst ein Jahr in einer Flüchtlingsklasse im 23. Wiener Gemeindebezirk, wo alle Kinder und auch ich die deutsche Sprache erlernen mußten. Nach einem Jahr wurden alle Kinder in österreichische Schulen integriert, ich wurde Begleitlehrerin für Mathematik, Physik und Chemie an einer allgemeinen Sonderschule im zweiten Bezirk. Von 1996 bis 1998 war ich bei einer Export-Import Firma als kaufmännische Angestellte beschäftigt, im August 1998 wechselte ich zu einer anderen Branche, einer Personalbereitstellungsfirma im Montagebereich, wo ich drei Jahre angestellt war. Seit 2003 bin ich alleinige geschäftsführende Gesellschafterin. Die Montech GmbH beschäftigt sich als Dienstleistungsbetrieb mit der Vermittlung von Arbeitskräften im Montagebereich (Schweißer, Schlosser, Elektriker), die österreichweit eingesetzt werden, aber auch in Deutschland. Wir sind im Industrieanlagenbau tätig, unsere Kunden wenden sich bei Bedarf an uns, wenn sie qualifiziertes Personal benötigen. Ich begann mit wenigen Leuten und vermittelte im vergangenen Sommer bis zu 200 Personen. In mittleren Monaten verlease ich ca. 130 Arbeitskräfte.

Zum Erfolg von Laura Mersa Malagic

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ein zufriedenes Leben zu führen, ist Erfolg für mich. Generell ist mir mein Erfolg sehr wichtig.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich mit meiner stetig anwachsenden Firma als erfolgreich. Ich dachte anfangs nicht, daß ich mehr als 40 Leute vermitteln würde, nun sind es viermal so viel geworden. Obwohl die Konkurrenz auf dem Arbeitsvermittlungssektor sehr groß ist, konnte ich mich durchaus behaupten. Ich mußte sehr viel arbeiten für meinen Erfolg, heute bin ich stolz darauf, daß ich große Konzerne zu meinen Kunden zählen kann. U-Bahnbaufirmen, wie Bombardier, Siemens und andere große Unternehmen, auch aus dem Bereich Anlagenbau, arbeiten mit von mir vermittelten Fachkräften.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
„Vertrauen verbindet!“ Ich konnte von Anfang an gutes Personal zur Verfügung stellen, die Kunden und auch mein Personal vertrauten mir, und ich wurde weiterempfohlen, sowohl von den Arbeitnehmern als auch von meinen Großkunden. Meine Seriosität Kunden und Arbeitern gegenüber wurde anerkannt, ich wurde immer wieder mit Großaufträgen betraut.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Schon im Angestelltenverhältnis arbeitete ich sehr erfolgreich, in der Selbständigkeit konnte ich schon nach drei bis vier Monaten Erfolge verzeichnen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Mit der Gründung der Firma habe ich erfolgreich entschieden. Mittlerweile unterstütze ich meine Familie in Bosnien, meine Schwägerin und meinen Neffen die in Wien leben, und einige arme Leute.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich bespreche mich mit meinen Mitarbeitern und habe auch ein offenes Ohr für ihre Probleme. Obwohl das heutzutage, bei der Zeitmangel sehr schwierig ist.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Versprechungen werden immer genau eingehalten, ich bin immer ehrlich. Ich empfehle die guten Arbeiter, bei anderen, die ich noch nicht so gut kenne, bin ich vorsichtiger mit Versprechungen. Ich empfehle ausschließlich verläßliches und arbeitsames Personal, Termine und Abmachungen bemühen wir uns einzuhalten.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Zur Zeit absolviere ich einen dreimonatigen Kurs für Arbeitskräfteüberlassung an zwei Tagen und sieben Stunden wöchentlich.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ausbildung, Sprachen und laufendes Weiterlernen sind sehr wichtig. Ziele haben und danach zu streben!
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte die Firma in ihrem jetzigen Umfang mit rund 200 Mitarbeitern erfolgreich weiter führen. Eine Abwechslung ist nicht ausgeschlossen, weil mich das eigentlich im Leben bewegt. Was ich noch erreichen will?Ich möchte jetzt gerne eine eigene Familie gründen, Kinder bekommen, einen netten Mann verwöhnen, und mich verwöhnen lassen.
Ihr Lebensmotto?
Immer lächeln und positiv denken.