Zur Karriere von Christine Ganser

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der dreijährigen Lehre zur Köchin übte ich diesen Beruf zwei Jahre lang in meinem Lehrbetrieb Hotel Bauer in Bruck aus. Nach meiner Heirat im Jahr 1969 wechselte ich zu Spar, wo ich als Verkäuferin in der Feinkostabteilung tätig war. Diesen Berufswechsel habe ich durchgeführt, um mehr Zeit mit meinem Mann verbringen zu können. Nach zehn Jahren wurde dieses Geschäft geschlossen, und so wechselte ich drei Jahre als Serviererin ins Brucker Terrassencafé, war weitere drei Jahre als Verkäuferin in der Trafik Kothleitner tätig und trat schließlich in die Bahnhofsbuchhandlung der Firma Schmelzer, wo ich elf Jahre tätig war. Die Arbeit in der Buchhandlung hat mir immer sehr viel Spaß gemacht, und so war es für mich kein Problem, sie im Jahr 1996 zu übernehmen und selbständig zu führen.

Zum Erfolg von Christine Ganser

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Mir macht die Arbeit und der daraus resultierende Erfolg einfach Spaß.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ein bißchen erfolgreich sehe ich mich schon.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Harte Arbeit und Offenheit für Neues. So habe ich ohne Computervorkenntnisse meine Buchhaltung auf EDV umgestellt. Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? In meiner Branche sind kaum Männer tätig, und es gibt für Frauen keine Probleme.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich empfinde mich als erfolgreich, wenn das Geschäft gut läuft.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Ich glaube, daß die Originalität besser ist.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? In meinem Lehrbetrieb habe ich schon von Beginn an gelernt, was Arbeit bedeutet und daß man ohne viel Arbeitsleistung nicht weit kommt, aber im Endeffekt habe ich alle Schritte, auch die zur Selbständigkeit, ohne Beeinflussung weiterer Personen selbst gesetzt.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich habe von Deutschland den Blauen Globus verliehen bekommen. Das ist eine für Österreich sehr seltene Auszeichnung für besondere Zeitungsgeschäfte.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich glaube, daß meine Kunden sehr zufrieden sind und gerne zu mir kommen.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Mir ist es wichtig, daß meine Mitarbeiter über 30 Jahre alt sind, da die meisten in diesem Alter verläßlicher sind und die Arbeit viel ernster nehmen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Meine Mitarbeiterin ist sehr zuverlässig und wir verstehen uns sehr gut. Eine Motivation gibt es durch die Vorbildwirkung, die ich ihr geben kann. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir führen ein großes Sortiment an Sonder- und Spezialheften und reservieren unseren Stammgästen die gewünschten Exemplare. Unser Geschäft ist jeden Tag geöffnet, was von den Kunden sehr geschätzt wird.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Da ich mich vom Mitbewerb abhebe, kann ich über Konkurrenz nicht klagen.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Wenn man gerne arbeitet und die Aufgabe Spaß macht, ergibt sich der Erfolg von selbst.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Per Ende Juni 2004 gehe ich in Pension und bin deshalb bemüht, einen Nachfolger zu finden.
Ihr Lebensmotto?
Mein Lebensmotto lautet: Fröhlichkeit.