Zur Karriere von Karin Gerhartl

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich absolvierte die Lehre zur Einzelhandelskauffrau beim Konsum, wo ich zur Hauptkassiererin aufstieg. In der Folge verließ ich dieses Unternehmen und reiste in die USA, wo ich ein Jahr als Au-Pair-Mädchen arbeitete. Etwas später unterrichtete ich in Frankreich an einem College Aerobic. Mein Berufswechsel kam auch deswegen zustande, weil ich schon vor dieser Zeit Kunstturnen und Aerobic betrieben hatte und vor allem in den USA relativ viel Erfahrung in diesem Gebiet sammeln konnte. Nach meinem Aufenthalt in Frankreich kehrte ich nach Österreich zurück und arbeitete in verschiedensten Jobs. In der Folge war ich auch als Rezeptionistin und Aerobic-Trainerin im Fitneßclub Blue Danube tätig. In diesem Club lernte ich auch meinen späteren Mann kennen, und es war unser Traum, selbst einmal ein solches Unternehmen zu führen. Dieses Ziel haben wir hartnäckig verfolgt. Wir betreuten verschiedene Fitneßclubs im Raum Wien, Niederösterreich und im Burgenland und konnten eine Menge an Erfahrung sammeln. 1992 machten wir uns selbständig und gründeten gemeinsam die Austrian Fitneß Aerobic School. Wir bilden in ganz Österreich Aerobic-Trainer aus und sind mittlerweile international tätig. Wir arbeiten mit den Unternehmen Magic Life zusammen, bilden ihre Aerobic- und Tanzanimateure aus und veranstalten in den Magic Life-Clubs Aerobic-Festivals für die Urlaubsgäste. 1997 eröffneten wir unser eigenes Studio, das ich nach der Trennung von meinem Mann in Eigenverantwortung übernommen habe. Ich leite sowohl das Fitneßstudio Activity Fitneß Ges.m.b.H. als auch die Aerobic-Schule an der selben Adresse.

Zum Erfolg von Karin Gerhartl

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich in erster Linie Zufriedenheit und Erfüllung. Diese ist in meinem Fall in einem hohen Maße gegeben, weil ich mir mein Lebensziel bzw. meinen Traum erfüllt habe.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition sehe ich mich auf jeden Fall als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Meine Liebe zum Beruf, der mein Leben ist, und meine Erfahrung innerhalb dieser Branche waren ausschlaggebend für meinen Erfolg.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
In dieser Branche konnte ich eine solche Erfahrung nicht machen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Immer, wenn ich ein gestecktes Ziel zu meiner Zufriedenheit erreicht hatte, fühlte ich mich erfolgreich.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Ich denke, daß Originalität auf jeden Fall der bessere Weg ist. Das heißt aber nicht, dem Bewährten und Erprobten den Rücken zu kehren, sondern darauf mit eigenen Ideen und Innovationen aufzubauen und es weiter zu entwickeln.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein Trainer in meiner Kunstturnzeit, Franz Wittel, hat mich wesentlich geprägt, aber auch der Inhaber des Club Danube, Alvis Kleuber, und mein Ex-Mann haben mich beruflich geprägt.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Zufriedene Kunden, die sich bei mir für die gute Lektionsstunde bedanken, stellen eine für mich wesentliche Anerkennung dar. Dies ist aber nur ein kleiner Teil des sehr positiven Feedbacks, das mein wirklich ausgezeichnetes Team und ich von unseren Kunden bekommen, die sich bei uns sehr wohl fühlen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich denke, daß die meisten Menschen meines Umfeldes mich als sehr starke Frau betrachten. Ich stimme dem zu, bekomme aber auch wiederum Kraft und Bestätigung von genau diesem Umfeld zurück. Natürlich habe ich auch Zeiten, in denen ich schwach sein darf.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich würde sagen, den größten Teil, denn keine Idee, Innovation oder Aktivität würde mir ohne mein ausgezeichnetes Team nützen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Die fachliche Kompetenz ist Voraussetzung, und in der Folge ist vor allem mein erster Eindruck von entscheidender Bedeutung. Die Integration in das bestehende Team ist dabei ebenfalls wesentlich.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich gebe mein Bestes und meine Mitarbeiter wissen, daß sie sich hundertprozentig auf mich verlassen können. Wir haben insgesamt dadurch ein wirklich gutes, familiär zu nennendes Betriebsklima.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Die optimale Größe des Studios ist eine unserer Stärken. Einerseits ist es groß genug, damit neue Kunden sich nicht als Eindringlinge fühlen, andererseits so klein, daß ein familiäres Klima herrscht. Freundlichkeit und beste fachliche Betreuung sind selbstverständlich. Eine weitere Stärke stellt unser breites Angebot dar. Dazu gehören der Fitneßbereich, die Body & Mind-Schiene mit Qi Gong, Yoga, Pilotas, aber auch Aerobic und Tanz, Wellness, Outdoor-Aktivitäten, Massage, Kindertanz und vieles mehr. Jeder dieser Bereiche wird höchst professionell betreut.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich akzeptiere jeden Mitbewerber und habe kein Problem damit, denn ich verfolge meine eigene Philosophie.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Nach der Trennung von meinen Gatten war es sehr schwierig, meinen Beruf und die Erziehung meiner beiden Kinder zu vereinbaren, heute funktioniert das aber wesentlich besser.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Vier bis fünf Fortbildungsaufenthalte im Jahr sind das Minimum.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man sollte versuchen, das Erreichte zu genießen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist es, die Qualität, nicht aber die Größe des Studios zu steigern und weiterhin vielen Menschen darin Wohlbefinden garantieren zu können.