Zur Karriere von Günther Orgler

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Schon als kleines Kind erlebte ich gemeinsamen Familienwochenenden in der Bergwelt als entspannend und erholsam, was mich sicherlich prägte. Nach Abschluß des musik-pädagogischen Gymnasiums in Innsbruck spielte ich als Profimusiker in einer Band und tourte für zwei Jahre quer durch Europa. Da ich als Zusatzausbildung die Lehre zum Bürokaufmann abgeschlossen hatte stieg ich in der Folge bei Konsum Österreich als Einkäufer im Bereich NonFood sowie als Filialleiter ein. Im Jahr 1985 wechselte ich ins Produktmanagement zur Teufelberger GmbH, ein metall- und kunststoffverarbeitender Betrieb, der sich unter anderem mit der Herstellung von Kletterseilen beschäftigte. Ich erschloß den Markt Fern-Ost und reiste wiederholt in China. Parallel dazu studierte ich Psychologie in Wien, eine große Leidenschaft und immer schon mein Interessensgebiet. 1993 machte ich mich selbständig, da ich eine neue Herausforderung suchte, um im eigenen Bereich mein Wissen anzuwenden. Ich sah beste Chancen und konnte mit der OMA vom Start weg erfolgreich arbeiten. Bereits 1998 wurde das Unternehmen in eine GmbH umgewandelt, da ich einen potenten Geschäftspartner hinzuzog. Unsere Philosophie als Dienstleister besteht in der Konzentration auf wesentliche Punkte der Vertriebsorganisation, die der Kunde zu schätzen weiß. Verschiedene Marken, die sich bestens ergänzen und nicht überschneiden, schaffen ein Sortimentspaket, um dem Kunden Lösungen zu bieten, bei denen er für die gesamte Palette einen einzigen kompetenten Ansprechpartner vorfindet. Erfolg ist nur gemeinsam möglich. Für mich steht die Organisations- und Strukturierungsaufgabe im Vordergrund. Die Qualität wird als selbstverständlich vom Markt vorausgesetzt. Nur mit emotionaler Intelligenz kann man punkten, um sich bei Kunden zu profilieren und die eigene Leistung zu definieren, mit der man für den Kunden erkennbar der beste Partner ist. Klassische Managementfehler kommen bei uns nicht vor. Die kleinen Ärgernisse des täglichen Alltags versuchen wir zu eliminieren.

Zum Erfolg von Günther Orgler

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Von Erfolg spreche ich, wenn ich sehe, daß in meinem Umfeld die Leute mit mir am selben Strang ziehen. Dieser Motivationsfaktor ist wichtig und schafft langfristig Zufriedenheit, denn nicht die kurzfristigen Daten und Ergebnisse zählen. Gern in die Arbeit zu gehen und sich der täglichen Herausforderung mit Freude zu stellen, das ist für mich Erfolg schlechthin. Dazu gehört natürlich im Hintergrund ein stabiles Familienleben, denn privater und beruflicher Erfolg gehen einher, irgendwo muß man schließlich wieder Energie tanken können. Diese Ausgewogenheit ist wichtig.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Wichtig ist es, den Markt zu beobachten und situationsspezifische Vorbereitungen zu treffen. Konzeption ist die Hälfte der Umsetzung, die dann auch konsequent sein muß. Unsere Strategien sind auf etwa zwei bis drei Jahre ausgelegt, aber mit der Möglichkeit, jederzeit korrigierend eingreifen zu können. Gute Vorbereitung ist das Um und Auf. Ohne Analyse neuer Geschäftsfelder und die realistische Einschätzung der eigenen Möglichkeiten gibt es keine erfolgreichen Aktivitäten.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich konnte immer schon sehr gut auf Menschen zugehen. In sehr guten Unternehmen konnte ich lernen und mich entwickeln, und so reifte mein Entschluß, mein eigener Herr zu werden. Natürlich ist das Wagnis größer, aber die Lust am selbständigen Schaffen überwiegt.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Zur Zeit leidet der österreichische Markt an den ruinösen Dumping-Preisen. Der Generationswechsel verschärft diese Situation. Dennoch investieren wir antizyklisch in bestes Personal und suchen die Kundenpartnerschaft. Diese Partnerkonzepte bewähren sich, und der klassische Außendienst nimmt zugunsten der Neukunden-Akquise ab. Wenn sich der Kunde mit einem verläßlichen Lieferanten wohlfühlt, ist der Markt offen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Mit dem Wachstum erhöht sich der Bekanntheitsgrad. Die Erwartungen sind hoch, und es bedarf höchster fachlicher und menschlicher Kompetenz. Probleme werden, wenn möglich, auf der Stelle gelöst. Wir rücken näher zusammen und werden sehr positiv im Sportfachhandel beurteilt, vom Produkt bis zur Kundenbetreuung, eine Dynamik die für uns spricht.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir sind auch außerhalb der Firma gemeinsam auf Events vertreten, um in privatem Rahmen Erfahrungen auszutauschen. Es gibt ein Prämiensystem in der Entlohnung, aber auch Lob und Anerkennung werden geschätzt. Unser Betriebsklima ist vortrefflich.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Jeder verkauft letztlich sich selbst, so wird die Nachfrage für Bedürfnisse immer wichtiger. Der Informationsaustausch und -fluß sind wesentlich, und es ist wichtig, sich auf die aktuelle Situation einzustellen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich strebe Gesundheit und eine stabile Partnerschaft an. Ich möchte noch viele Jahre leben, da ich gerne und intensiv lebe. Beruflich werde ich mit der OMA weiter expandieren und laufend neue Visionen entwickeln. Eine richtige Selbsteinschätzung und die Beurteilung des Marktes sind dafür Voraussetzungen.