Zur Karriere von Brigitte Kraker

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich absolvierte die Handelsakademie mit Maturaabschluß, da mich Schreibarbeiten schon als kleines Kind interessierten. Vom Jahre 1971 bis 1980 war ich bei einem Notar in Bruck an der Mur tätig und trat schließlich durch meine Heirat in die Firma Kraker ein. Unser Hauptgebiet liegt im Bereich Werkzeuge, Maschinen, Werkstatteinrichtungen, Schleifmittel, Befestigungen, Beschläge und sonstige Eisenwaren. Begonnen haben wir mit einem Eisenwarenhandel mit Plattenzuschnitt, und ab 1979 konnten wir die Firma kontinuierlich aufbauen. Wir sind ein Eisenwarengeschäft mit Schwerpunkt Großhandel und Outsourcing-Partner namhafter Industriebetriebe wie Böhler Edelstahl, VA-Stahl und Schiene Donawitz, Vogel & Noot Wärmetechnik und andere. Wir liefern die Waren im C-Artikel Bereich direkt zu den jeweiligen Anforderungsstellen.

Zum Erfolg von Brigitte Kraker

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich bedeutet Erfolg, daß die Kunden und die Mitarbeiter zufrieden sind und die Umsatzzahlen stimmen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich selbst nicht als erfolgreich, auf jeden Fall jedoch das Unternehmen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend waren Stetigkeit und Ehrgeiz sowie die Bereitschaft zur Investition. Die größten Investitionen waren unsere EDV-Anlage mit eigener Logistikabteilung und die schrittweise Vergrößerung des Betriebes von 300 auf mittlerweile 600 Quadratmeter.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein Vorbild ist unsere Landeshauptfrau Klasnic, die ihren Aufstieg mit Ehrgeiz und Disziplin geschafft hat.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Im Bereich Technik - Handel erhielten wir im Jahre 2000 den Erzherzog-Johann-Preis der steirischen Wirtschaftskammer. Zudem wurden wir 2001 als frauen- und familienfreundlichster Betrieb der Steiermark ausgezeichnet.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Mit vielen Kunden pflegen wir durchaus auch persönliche Kontakte. So kommt es vor, daß sich Kunden vor einem Urlaub oder der Pensionierung direkt bei uns verabschieden, da wir als seriöse Geschäftspartner gesehen werden. Privat genießen wir sicherlich ein gewisses Ansehen, mein Mann und ich werden gerne zu kreativen und kommunalen Veranstaltungen eingeladen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Im Verkauf beschäftigen wir langjährige Mitarbeiter, und im Innendienst gehen wir nach einem gewissen Auswahlverfahren vor, das die Ausbildung, bisherige Tätigkeiten und die Persönlichkeit umfaßt.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir sind ein sehr familienfreundliches Unternehmen. So haben wir samstags keinen Betrieb, und unsere Mitarbeiter können auch Gleitarbeitszeit nutzen. Sie sind durch das angenehme Umfeld und die leistungsgerechte Bezahlung (Prämiensystem) motiviert. Wir bieten jährliche Verkaufs- und Motivationsschulungen an und veranstalten auch einmal pro Jahr einen Ausflug gemeinsam mit Mitarbeitern und Kunden.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Meine Mitarbeiter sind sehr loyal und sehen mich nicht nur als Führungskraft, sondern auch als Kollegin.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir verfügen über eine sehr gute Logistik, sodaß wir in der Manipulation der Waren (Listung derzeit etwa 50.000 Artikel) just in time liefern können. Für die Industrie erledigen wir sämtliche Monats- und Jahresauswertungen, um das Controlling des Kostenstellenbereiches zu ermöglichen. Es werden von uns auch ganze Systeme betreut. Das bedeutet, daß ein Lagerplatz beim Kunden eingerichtet und von uns automatisch nachsortiert wird. Durch unseren Internetkatalog gab es auch Anfragen aus dem Ausland, so haben wir sogar einen Kunden in Rußland.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Neben meinem Beruf habe ich immer meine Familie in den Vordergrund gestellt. Zwar mußte ich alle Abläufe straff organisieren, aber ich glaube, meine Töchter und mein Mann sind nicht zu kurz gekommen. Mein Mann und ich pflegen am Wochenende viele Kontakte und helfen auch gerne bei den Vorbereitungen diverser Veranstaltungen.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich bemühe mich, ein- bis zweimal pro Jahr ein Seminar zu besuchen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man soll sein Ziel immer im Auge behalten und konsequent verfolgen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Wir wollen unsere Firma weiter vergrößern und befinden uns gerade in der Planungsphase sowie auf der Suche nach einem geeigneten Grundstück. Privat hoffe ich, daß ich bald Großmutter werde.