Zur Karriere von Beatrix Gruber

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Matura in Graz besuchte ich aufgrund meiner bildhauerischen Begabung und meines Zeichentalents (besonders für figurales Zeichnen und Aktzeichnen) die Modeschule in Hetzendorf bei Wien. 1976 heiratete ich, brachte zwei Söhne zur Welt, und wir übersiedelten nach Innsbruck. 1989 erfolgte die Scheidung, und 1990 absolvierte ich einen Grafiklehrgang am Wirtschaftsförderungsinstitut in Innsbruck. Drei Jahre später machte ich mich mit einem Modegeschäft in Innsbrucks historischer Altstadt selbständig. Ich biete ausgesuchte, hochwertige und tragbare Damenmode italienischer Modedesigner an. Meine Kreativität lebe ich auch als Einrichtungsberaterin aus, ich dekoriere und gestalte für private Auftraggeber und ein Möbelstudio Wohnungen und Geschäfte.

Zum Erfolg von Beatrix Gruber

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Meine Talente beruflich auszuleben, mich an den kleinen Dingen des Lebens zu erfreuen sowie intensiv in der Gegenwart zu leben und nicht ständig einem Ziel hinterherzujagen ist mir wichtig.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Manche Stationen meines Lebens, wie der frühe Tod meines Sohnes Stefan, waren sehr schwer zu meistern. Erfolg bedeutet für mich, auch Tiefschläge auszuhalten und daraus zu lernen. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Meine eigene Modelinie anzubieten und nicht jeden Trend mitzumachen sowie persönliche Beratung und Einfühlungsvermögen für meine Kundinnen sind meine Erfolgsfaktoren. Ich berate meine Kundinnen auch gerne bezüglich passender Schuhe, Accessoires, persönlichkeitsbetontem Schminken und gebe Tips für daheim.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Besonders zu Beginn meiner Selbständigkeit machte ich negative Erfahrungen mit der Unzuverlässigkeit mancher Lieferfirmen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Mein Geschäft florierte von Beginn an. Ich verfolge ein konkretes, klares Konzept, und durch mein gutes Gespür für den Stil meiner Kundinnen verkaufe ich meine Ware restlos, ein Warenlager erübrigt sich. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Besonderen Wert lege ich auf Stil und Qualität meiner Ware. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ich habe mir alles selbst geschaffen, das erfüllt mich mit Stolz.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Meine qualifizierte Mitarbeiterin unterstützt mich, auf sie kann ich mich verlassen. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Meine Kundinnen schätzen persönliche Beratung, diese ist auch durch meine Mitarbeiterin gewährleistet. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Ich biete schicke, tragbare Mode bei ausgezeichneter Qualität zu normalen Preisen. Besondere Freude bereitet mit das Zusammenstellen meiner Kollektion, ich lege großen Wert auf Kombinationsmöglichkeit und Stil. Ich verkaufe ausschließlich italienische Mode mit passenden Schals, Gürteln, Taschen, Sonnenbrillen sowie Modeschmuck und ausgesuchte Wohnaccessoires. Meine Stärke als Einrichtungsberaterin zeigt sich darin, Vorhandenes neu zu gestalten, Erhaltenswertes zu bewahren und mit Neuem zu kombinieren. Mein Stil ist schlicht und minimalistisch, bei geradliniger Grundausstattung und wenigen Farben. Kontrast bringen originelle Einzelstücke, die witzig, verspielt und farbenprächtig sein dürfen. Privatwohnungen, Geschäfte und Möbelstudios nehmen meine Beratung gerne in Anspruch. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Meiner Meinung nach ist die einzige Möglichkeit, sich von Mitbewerbern abzusetzen, eine eigene Linie zu kreieren und seinem Stil treu zu bleiben.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Besonders die ersten Jahre nach der Eröffnung meiner Boutique waren sehr arbeitsintensiv. Mittlerweile kann ich mir dank meiner verläßlichen Mitarbeiterin Zeit für Urlaubsreisen nehmen.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Gemeinsam mit meinem Partner absolvierte ich eine Ausbildung für Systemische Familientherapie mit Familienaufstellung nach Bert Hellinger.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ab Herbst 2004 werde ich gemeinsam mit meiner Schwester, die eine Ausbildung in Neurolinguistischem Programmieren absolviert hat, persönlicheitsbildende Seminare gestalten. Geschäftlich möchte ich verstärkt Mode für die Zielgruppe der berufstätigen, selbstbewußten Frau anbieten, eventuell auch eine eigene Kollektion entwerfen.
Ihr Lebensmotto?
Der Weg ist das Ziel.