Zur Karriere von Nora Mackh

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Meine Eltern stammten aus Deutschland, wo meine Mutter, Marietta Mackh, als Solistin, Sängerin und Pianistin an der deutschen Staatsoper tätig war. Als meine Eltern nach Wien übersiedelten, eröffnete meine Mutter die bekannte Marietta Bar. Mein Vater kümmerte sich um die Finanzen in unserer Familie und legte das Geld, das meine Mutter durch ihre Kunst erwarb, in Hotelbetrieben an. Nach meiner Grundschulausbildung begann ich an der Wiener Staatsoper meine Tanzausbildung. Ich mußte mich jedoch schließlich den Wünschen meines Vaters beugen und die Hotelfachschule in Salzburg besuchen, denn ich sollte einen unserer Hotelbetriebe übernehmen. Nach meiner Konzessionsprüfung folgte mein Ausbruch. Ich heiratete und zog nach Montenegro. Dort begann ich mit dem Aufbau einer kleinen Tanzschule. Klassische Musik war etwas Neues, so kamen Kinder aus der ganzen Umgebung zu mir, und eine wunderschöne Zeit begann. Ich machte mit den Kindern Aufführungen und unterrichtete in der Hauptstadt in einer Ballettschule. Mir wurde sogar der Ehrentitel Professor verliehen. Nach zwölf Jahren kehrte ich nach Klagenfurt zurück und eröffnete dort eine Kindertanzschule mit anfänglich 20 Kindern. Von den ansässigen Ballettschulen wurde ich am Anfang sehr angefeindet, doch mittlerweile sind wir europaweit die beste Schule. Wir können uns bei Aufführungen mit renommierten Tanzschulen aus ganz Europa messen und sind bei den Auszeichnungen immer vorne dabei.

Zum Erfolg von Nora Mackh

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn ich sehe, daß ich den Kindern, die zu mir kommen, etwas für ihr Leben mitgeben kann, ist das mein persönlicher Erfolg.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich glaube, meine Hingabe zu meinen Beruf und mein Drang, ihn ausüben zu wollen, waren ausschlaggebend. Dies ist in jedem Beruf der Weg zum Erfolg.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Seit meine drei Töchter ebenfalls aktiv mitarbeiten. Ich bin sehr stolz auf sie und sehe, daß meine Arbeit in jedem Fall weitergeführt wird.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Meine beste, jedoch auch schwierigste Entscheidung war sicher meine Trennung von Montenegro und die Rückkehr nach Klagenfurt.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Wer das künstlerische Potential nicht besitzt, muß in unserer Branche imitieren. Ich jedoch bin kein guter Imitator. Ich kann nicht einmal meine eigenen Tänze ein paar Jahre später noch einmal nachtanzen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
In der Kindheit prägte mich meine Mutter Marietta Mackh, später habe ich in verschiedenen Seminaren und Tanzausbildungen mehr gelernt als an der Wiener Staatsoper.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ein großes Problem in meiner Branche ist, daß Neid und Konkurrenzdenken jegliche Zusammenarbeit unmöglich machen. Es ist sehr schade, denn eigentlich wollen wir alle in den Kindern die Freude an der Bewegung und der Musik wecken.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich sehe in meinem Haus niemanden als Mitarbeiter, sondern wir arbeiten alle wie eine große Familie zusammen. Ich bin froh, daß ich alle meine Kollegen um mich habe, sie helfen mir seit 25 Jahren.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Für mich ist wichtig, daß ein reibungsloser Ablauf möglich ist.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wer Interesse daran hat, daß alles funktioniert, der ist mit dabei. Wem es bei mir zu stressig wird oder zu chaotisch ist, der scheidet aus.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Jeder sollte nur etwas beginnen, wovon er begeistert ist. Man kann in einem Beruf nur erfolgreich arbeiten, wenn man von einer Sache überzeugt ist.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich befinde mich momentan in einer Umbruchphase, da ich körperlich nicht mehr in der Lage bin, den Kindern alles vorzutanzen. Ich beginne mich immer mehr für medizinische Bodywork zu interessieren. Da ich auch die Ausbildung zur Kunsttherapeutin absolviert habe, werde ich mich wahrscheinlich in diese Richtung weiterbewegen.
Ihr Lebensmotto?
Anderen soviel Freude geben wie möglich.

Artikel in Fachzeitschriften.