Zur Karriere von Albert Arzt

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich entwickelte schon in der Kindheit, die ich größtenteils in dem Betrieb meines Vaters verbrachte, die Liebe zur Tischlerei, daher absolvierte ich nach vier Jahren am Bundesrealgymnasium Kirchdorf auf eigenen Wunsch von 1974 bis 1977 die Tischlerlehre. Nachdem ich jedoch erkannte, daß der Tischlereiberuf keine großen Zukunftschancen bietet, beschloß ich auf Empfehlung meiner Berufsschullehrer, das Gymnasium abzuschließen und selbst Berufsschullehrer zu werden. 1980 maturierte ich daher am Bundesrealgymnasium Kirchdorf. Von 1980 bis 1983 war ich wieder als Tischler bei Landesinnungmeister Trinkl tätig, wo ich auch die Lehre absolviert hatte. In dieser Zeit legte ich zusätzlich den Zivildienst beim Roten Kreuz in Linz ab. 1983 begann ich als einer der jüngsten Berufsschullehrer für Tischlerei zu unterrichten, wobei die pädagogische Ausbildung dafür berufsbegleitend über zwei Jahre stattfand. Nach vier Jahren wurde ich zum Personalvertreter der Schule gewählt. 1987 legte ich die Lehramtsprüfung ab, und 1991 wurde mir der Vorsitz der Personalvertretung im Zentralausschuß angeboten, womit ich aus dem aktiven Lehrberuf ausschied und als dienstfreigestellter Personalvertreter zunächst als Vorsitzender-Stellvertreter und seit 1995 als jüngster Vorsitzender in den Zentralausschuß für die oberösterreichischen Berufschulen gewählt wurde.

Zum Erfolg von Albert Arzt

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich bedeutet Erfolg, mich mit meiner Arbeit identifizieren zu können, vor mir selbst zu bestehen, selbstbestimmt und mit Freude meine Umwelt maßgeblich mitgestalten kann. Erfolg hat für mich weniger mit Geld zu tun.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition sehe ich mich als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Das Erweben von Kompetenzen, der richtige Umgang mit Menschen, der Kontakt zu den Kollegen, das Setzen von Zielen und deren schrittweise Verwirklichung waren sehr wichtig. Ich bin sehr beharrlich, kommunikativ, ehrgeizig, ungeduldig und habe meine anfängliche Schüchternheit im Laufe meiner Tätigkeit vollkommen abgelegt. Meine intakten privaten Beziehungen sind auch wesentlich und geben mir viel Kraft. Ich manövrierte mich immer wieder in Situationen, in denen ich Schwachpunkte überwinden lernte. Ich erkenne sehr schnell Chancen, weiß diese im richtigen Augenblick zu nützen und setze mir immer neue Ziele.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Nach einer genauen Analyse der Herausforderungen treffe ich sehr schnell die nötigen Entscheidungen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ein Schlüsselerlebnis war, als ich vor einer großen Anzahl von versammelten Schülern das erste Mal das Mikrofon ergriff und eine Ansprache hielt.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Im Prinzip waren alle meine Entscheidungen wichtig.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Originalität ist wichtiger, auch wenn man dabei Gefahr läuft, Fehler zu begehen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Jene drei Lehrer, die mir in der Berufschule meinen späteren Weg empfohlen hatten, waren für meine Berufsentscheidung wichtig.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich bekomme immer wieder Anerkennung von Kollegen und habe sehr wenige Enttäuschungen erfahren.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Außer meiner hauptberuflich tätigen Stellvertreterin sind mehrere hundert ehrenamtliche Lehrervereins- Gewerkschafts- und Personalvertreter in meinem Netzwerk tätig, die alle eine sehr wichtige und selbständige Rolle spielen. Der Erfolg ist nur im Verband mit den Mitarbeitern möglich.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Meine engsten Mitarbeiter müssen leistungsbereit und kommunikativ sein und auf Menschen zugehen. Auch die persönliche Ebene muß für mich stimmig sein.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere meine Mitarbeiter durch meinen ehrlichen Umgang, aufrichtiges Lob sowie meine verbindliche und fröhliche Art.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich werde als sehr verläßlich, konstant und trotz der Freiheit, die ich meinen Mitarbeitern gewähre, dominant gesehen, wenn es um langfristige Ziele geht.
Wie ist Ihr hierarchischer Strukturkoeffizient?
Meine Mitarbeiter haben in meiner Abwesenheit vollkommene Entscheidungsfreiheit. Auch wenn etwas in meiner Abwesenheit gegen meine Intention entschieden werden sollte, erkenne ich diese Entscheidung an.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Frau spielt für mich eine ganz entscheidende Rolle, und ich reservierte immer schon für meine Familie die nötige Zeit.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Mein Rat an die junge Generation lautet: Chancen wahrnehmen!
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel bestand immer schon darin, an der Arbeit Freude zu haben. Ein weiterer Karrieresprung käme für mich nur in Frage, wenn mir die damit verbundene Arbeit Freude bereiten würde.