Zur Karriere von Dietmar Michael Steininger

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich lernte den Beruf des Betriebselektrikers und eignete mir dabei viel Wissen an. Mit 20 Jahren begann ich als Leihmonteur zu arbeiten. Fünf Jahre später startete ich selbst als Personalverleiher, spezialisiert auf Elektrofachpersonal. Wir sind dabei, Marktführer in Österreich zu werden und setzen Personal auf dem gesamten Bundesgebiet ein. Als ich mit meiner Firma vor 20 Jahren in der Wohnung meiner Eltern begann, hätte ich mir das alles nicht träumen lassen. Ich wollte nie der Größte werden, immer nur der Beste. Wir haben heute Angestellte in unserer Belegschaft, die schon 18 Jahre bei uns sind, viele zehn bis 15 Jahre durchgehend und langfristig beschäftigt. Wir kümmern uns um die Qualifikation der Mitarbeiter, um Weiterbildung und um die perfekte Ausrüstung mit Arbeitskleidung, Werkzeug und Meßgeräten. Wir haben zu etwa 85 Prozent Stammkunden, einige vom ersten Tag an, die seit mehr als 15 Jahren mit uns zusammenarbeiten. Es herrscht eine große Nachfrage nach Qualität, Verläßlichkeit und Beständigkeit. Wir haben das ganze ohne Vertriebsmitarbeiter geschafft und benötigen keine Werbung. Wir haben 18.000 Facharbeiter aus 22 Berufen in unserer Datenbank gespeichert und haben kein Problem, 20 Mitarbeiter in 48 Stunden zusammenzutrommeln. Das macht uns sehr schlagkräftig.

Zum Erfolg von Dietmar Michael Steininger

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, die Ziele, die man sich steckt, zu erreichen und sich seine Wünsche zu erfüllen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich analysiere Probleme genau und versuche sie grundsätzlich im Vorfeld zu vermeiden.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich fuhr zu Weihnachten mit einem Geschenk zu einer Firma. Die sagten mir, das könnten sie nicht annehmen, sie müßten mich beschenken, weil ich der Beste ihrer Lieferanten wäre. Ab da fand ich mich wirklich erfolgreich.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
In den ersten zwei Jahren, als es mir schlechter gegangen ist, mußte ich mir etwas einfallen lassen. Weil ich selbst Erfahrungen als Leihmonteur hatte, verbesserte ich die Betreuung der Mitarbeiter, anstatt die Preise herabzusetzen.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Ich war immer Vorreiter, zum Beispiel mit der Ausrüstung der Mitarbeiter. Meine Mitarbeiter kamen perfekt und komplett ausgerüstet zur Arbeit. Der Mitbewerb mußte nachziehen. Jetzt zählt nur mehr der Zeitfaktor.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Der Zulauf der Mitarbeiter und Dankesschreiben sind für mich die Anerkennung. Wir montierten beispielsweise die Stationen für das erste Mobilfunknetz in Österreich und erlangten somit das Know-how für Folgeaufträge der anderen Betreiber.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Gesetze treten rückwirkend in Kraft, die gesamte Branche ist im Umbruch, es ist unklar, wie der Kollektivvertrag in drei Jahren aussehen wird.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Man sieht mich als Workaholic mit sehr wenig Freizeit, und ich gelte als schwer erreichbar für private Dinge.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Interne Mitarbeiter behalte ich, wenn sie sich engagieren, im Bereich des Leasingpersonals gibt es einen speziellen Fragebogen mit Fachfragen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Die größte Motivation sind die gemeinsamen Erfolge gegenüber dem Mitbewerb. Meine Mitarbeiter tragen meine Philosophie mit.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Sie sehen mich als sehr genauen Menschen, der es nicht gerne hat, wenn Fehler passieren. Ich bin sehr kreativ und will den Betrieb ständig verbessern.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir sind schneller als die Mitbewerber, das funktioniert über die Datenbank, die Spezial-Software zur Mitarbeiterverwaltung und sofortige Rechnungslegung, und unsere Monteure haben das bessere Werkzeug.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich kann mir von der Konkurrenz nichts abschauen, ich kann nur ihre Fehler vermeiden.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Freizeit ist sehr knapp.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich bin momentan sehr engagiert im Bereich Außendienst, früher absolvierte ich sehr viele Fachseminare im Hinblick auf Personalentwicklung.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man soll in erster Linie Freude am Beruf haben. Es geht weniger ums Geldverdienen, die Balance muß stimmen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte verstärkt in der Beratung arbeiten, Menschen trainieren und mein Wissen weitergeben. Bereits jetzt halte ich Vorträge in Berufsschulen. Ich trage die Ideen für zwei Bücher im Kopf herum, etwa: Wie verkauft man in der Personalbereitstellung?, denn dieses Wissen wird nirgendwo vermittelt. Eine Akademie für Disponenten wäre eine weitere interessante Idee.

Bücher in Vorbereitung.