Zur Karriere von Roman Neuberger

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Pflichtschule besuchte ich ein Jahr lang die Gastgewerbefachschule in Neusiedl am See und absolvierte bis 1988 die Lehre zum Kellner im Hotel Wende in Neusiedl, wo ich noch bis 1990 tätig war. Nach dem Präsenzdienst arbeitete ich im Restaurant Schütz in Weiden am See, danach eineinhalb Jahre in einer Café-Bar in der Ankunftshalle des Wiener Flughafens, anschließend im Restaurant Renner im 19. Wiener Bezirk, und schließlich arbeitete ich bis 1998 auf Saison in Tirol und Salzburg. 1998 begann ich als Kellner in meinem heutigen Lokal zu arbeiten. Nachdem ich bereits 2001 zur rechten Hand des Inhabers aufgestiegen war, übernahm ich im Jahr 2003 das Bieronymus als Pächter der Brauunion. Das Lokal verfügt über 140 Sitzplätze, der Garten bietet weiteren 110 Gästen Platz.

Zum Erfolg von Roman Neuberger

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Darüber habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. An meinem Erfolg haben jedenfalls auch meine Frau und das ganze Team Anteil.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Sobald man sich selbst als erfolgreich einstuft, ist das der Anfang vom Ende. Man muß ständig an sich arbeiten und am Ball bleiben. Besonders in dieser Branche darf man nicht stillstehen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich habe nicht den Fehler begangen, mich mit der Übernahme des Lokals aus dem Service zurückzuziehen, um andere arbeiten zu lassen, sondern packe immer noch genau so an wie früher. Das einzige, was sich geändert hat, ist, daß ich heute für alle Bereiche zuständig bin. Das Wichtigste ist, daß man mit den Leuten kommunizieren kann.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich erkannte bereits nach der Lehre, daß ich diesen Beruf gut beherrsche, als ich neben dem Bundesheer im Restaurant Schütz aushalf und man mir dort nach dem Bundesheer auch einen Job anbot. Mein persönliches Ziel war es immer, gute Arbeit zu leisten. Es war für mich immer ein Erfolg, wenn die Gäste zufrieden waren, am Abend die Abrechnung stimmte und mein Chef mit mir zufrieden war.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Als prägend kann ich drei Personen erwähnen: Herrn Krammer, den Chef de Rang im Hotel Wende, der sich während meiner Lehrzeit meiner annahm, Herrn Schütz, der mich viel über den Umgang mit Menschen lehrte, und Herrn Kos, der mir als Mentor in die Selbständigkeit half und mir viele geschäftlichen Dinge beibrachte.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die größte Anerkennung erfahre ich tagtäglich von meinen Stammgästen, die 60 Prozent der Kunden ausmachen. Auch die Ehrung vom Ottakringer Bezirksblatt im Jahr 2003 als Mein Lieblingswirt macht mich stolz.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Gemeinsam mit dem Lokal übernahm ich auch das Personal. Ich tauschte einige Mitarbeiter aus, und dieses neue Team hatte großen Anteil daran, daß das Lokal so wurde, wie ich es mir vorgestellt habe.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Entscheidend ist, daß die gesamte Chemie stimmt. Meist ist das eine Sache des Betriebsklimas, daß auch der Teamgeist stimmt und alles rund läuft.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Der finanzielle Aspekt ist sicher ein Anreiz, entscheidend ist aber die Atmosphäre.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Wir sind untereinander alle per Du, meine Mitarbeiter wissen aber auch, daß ich letztlich der Chef bin.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Diese Bereiche gehen fließend ineinander über. Meine Frau hilft mir auch fallweise im Betrieb.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Neben verschiedenen Fachseminaren, die ich gemeinsam mit meinen Mitarbeitern besuche, bilde ich mich auch durch die Lektüre von Fachliteratur und verstärkt durch das Internet weiter.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich liebe diesen Beruf und kann mir nichts anderes vorstellen, als ihn weiterhin auszuüben.
Ihr Lebensmotto?
Wir arbeiten nicht, um zu leben, sondern wir leben, um zu arbeiten.