Zur Karriere von Peter Kainz

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich besuchte die Mittelschule in Wien, die ich für einen kurzen Abstecher in die HTL für Flugtechnik unterbrach. Nach der fünften Klasse beschloß ich, ins Berufsleben zu wechseln und begann 1983 als Lehrling zum Fotokaufmann bei Niedermeyer, wo ich die Karriereleiter vom Verkäufer über Filialleiter (ab 1988) und Disponent (von 1991 bis 1994) zum Leiter der Logistik (bis 2000) und zuletzt zum Betriebsleiter und Facility Manager aufstieg. Nach der Übernahme des Betriebs durch T-Mobile und die damit verbundenen Änderungen fühlte ich mich nicht mehr so wohl wie im früheren Familienbetrieb, und ich beschloß, mich selbständig zu machen. 2003 gründete ich mit zwei Partnern die Firma all4golf, die, wie der Name sagt, alles rund um den Golfsport anbietet: Das reicht von der Beratung beim Golfplatzbau über die Vertretung von Herstellern bis zum Vertrieb. Seit Mai 2004 betreiben wir auch ein Detailgeschäft in Mondsee.

Zum Erfolg von Peter Kainz

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist, das tun zu können, was einem Spaß macht, wobei das nicht zwangsläufig mit Geld verbunden sein muß.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich durchaus als erfolgreich, obwohl ich mir keine hoch gesteckten Ziele gesetzt habe. Mein einziger Streßfaktor ist mein Perfektionismus.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich kann mich gut in andere Menschen hineinversetzen, bin sehr verträglich und mache heute nichts mehr, das mir nicht auch Freude bereiten würde. Dabei denke ich immer positiv.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich traf sehr häufig Bauchentscheidungen und bin damit immer sehr gut gefahren. Zu meinen Erfolgsfaktoren zählt auch die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen und die Konsequenzen zu tragen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich denke nicht, daß man ein bewußtes Vorbild benötigt, um erfolgreich zu sein. Es ist besser, von unterschiedlichen Persönlichkeiten, die man in seiner näheren Umgebung suchen sollte, etwas zu übernehmen, das auch auf einen selbst paßt. Sich irgendwelche Prominente als Vorbild zu nehmen, macht wenig Sinn, da man die Person ja kaum wirklich kennt, sondern nur das Auftreten nach außen sieht.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unsere Philosophie ist die Unterstützung der Golfer in allen Bereichen. Das geht weit über den Handel mit Golfsportartikeln hinaus und umfaßt z.B. die Beratung beim Golfplatzbau, Auswahl der nötigen Software, Mitgliederwerbung, Outsourcing der Instandhaltung, Personalauswahl und -schulung, etc., aber auch Hilfe im Sponsorenbereich für Profis.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Da meine Lebensgefährtin bei Niedermeyer beschäftigt ist und auch unser Freundeskreis dort arbeitet, war die Grenze immer etwas fließend. Ich hatte damit aber nie ein Problem.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
In jungen Jahren kann man seinen Weg noch nicht genau kennen, daher darf man keine Scheu haben, ihn zu korrigieren. Der Mut zur Veränderung und die Bereitschaft, manchmal auch den Sprung ins Ungewisse zu wagen, ist ein wichtiges Kriterium. Neben Geduld sollte man auch Lernbereitschaft mitbringen und sich zu fragen trauen. Zuhören, mit offenen Ohren durch die Welt gehen und sich für vieles interessieren ist sehr hilfreich.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Obwohl ich jetzt davon lebe, soll Golf für mich auch weiterhin noch ein Hobby bleiben können. Dazu muß ich jetzt genauer trennen, ob ich privat oder beruflich am Golfplatz bin. Nach nur einem Jahr sind wir bereits weiter gekommen, als wir dachten, auch wenn wir einige Korrekturen vornehmen mußten. Diese Flexibilität ist auch ein wesentliches Erfolgskriterium. Ein Ziel ist es auch, später wieder Mitarbeiter zu haben - das Arbeiten in einem größeren Team geht mir etwas ab, weil ich gern mit mehreren Menschen zusammenarbeite.