Zur Karriere von Elisabeth Randa

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich absolvierte bis 1965 die Kosmetik- und Fußpflegelehre in Linz und kam anschließend nach Wien, wo ich zwölf Jahre lang in einem kleinen Betrieb arbeitete. Als meine damalige Chefin Ende 1977 in Pension ging, übernahm ich ihren Kundenstock und eröffnete Anfang 1978 meinen eigenen Betrieb. So konnte ich gleich mit einem vollen Terminkalender beginnen und bereits nach neun Monaten die erste Angestellte aufnehmen. Nach vier bis fünf Jahren erwies sich die Tatsache, daß ich stets gut ausgelastet war, jedoch als Bumerang, denn es machte sich die Überalterung des Kundenstocks bemerkbar, und ich spürte den Kundenschwund, gleichzeitig dachten Neukunden aber, ich hätte ohnehin keine kurzfristigen Termine frei. In dieser Zeit - Anfang bis Mitte der achtziger Jahre - kam ich zufällig mit einer Diabetiker-Selbsthilfegruppe und deren Problemen in Bezug auf Fußpflege in Berührung. Ich begann mich dafür zu interessieren und konnte als Innungsausschußmitglied diese Thematik letztlich auch unserer Fachgruppe schmackhaft machen. So hielt ich bis 2002 Diabetikerfußpflegekurse am WiFi ab und konnte mir dadurch auch in Diabetikerkreisen einen Namen machen. Heute arbeite ich als Spezialistin auf diesem Gebiet auch mit der Fußambulanz, Ärzten und Chirurgen zusammen und biete meinen Kunden auch Blutzuckermessung an.

Zum Erfolg von Elisabeth Randa

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist, wenn Neukunden wieder kommen, Stammkunden auch nach Jahrzehnten noch immer gerne kommen und ich schwierige Probleme für meine Kunden lösen kann.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Da meine Kunden mit meiner Leistung zufrieden sind, bin auch ich zufrieden. Nur wenn die Kunden meine Arbeit schätzen, ist der Erfolg gegeben.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich bin eine gute Organisatorin und lerne gerne etwas Neues dazu. Eine wichtige Gabe in diesem Beruf ist auch, auf die Menschen eingehen zu können und ihnen zuzuhören.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Das kann ich nicht! gibt es für mich nicht.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Ich entscheide gerne alleine und spontan. Bauchentscheidungen sind meist die besseren Entscheidungen. Häufig kommt es darauf an, zur richtigen Zeit das Richtige zu machen oder die richtigen Menschen zu kontaktieren. Das ist nicht nur Glücksache, sondern man muß Chancen erkennen und aktiv ergreifen. Keinesfalls darf man bei Problemen resignieren und aufgeben.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Es gab niemanden in meinem Leben, dem ich nacheiferte. Ich habe mir konkrete Ziele gesetzt und diese auch erreicht.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Bei der Wahl der Mitarbeiter lege ich Wert auf die Qualität der Arbeit und darauf, daß die Person zu meinem Geschäft paßt. In so einem kleinen Betrieb würde ein Fremdkörper die Harmonie stören, was auch auf die Kunden negativ überspringen würde.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Das Wesen dieser Dienstleistung ist es, sich wirklich auf die Kunden einzustellen. Meine Kunden danken mir das durch ihre langjährige Treue - viele davon sind bereits seit 30 oder 40 Jahren bei mir. Um das zu erreichen, darf man nie in der Qualität nachlassen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Diese beiden Bereiche halte ich komplett getrennt. Aus dem privaten Bereich schöpfe ich meine Kraft.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Arbeiten, arbeiten und nochmals arbeiten! Um erfolgreich zu werden, muß man auf vieles verzichten und kann eben nicht jedes Jahr auf Urlaub fahren. Wenn man sich einen Beruf ausgesucht hat, muß man mit Herz und Seele dabei sein und darf die Arbeit nicht als etwas Lästiges vor sich herschieben. In diesem Beruf ist nicht nur eine gute theoretische Ausbildung, sondern vor allem auch Praxis eine unerläßliche Grundlage.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Wunsch wäre, für meinen Betrieb einen guten Nachfolger zu finden. Ich habe zwar noch etwas Zeit, aber das ist keine leichte Aufgabe.

Fachartikel in der Diabetiker- und Apothekerzeitung.