Zur Karriere von Hans Goldenberg

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich legte 1964 am Bundesrealgymnasium die Matura mit Auszeichnung ab und begann anschließend ein Chemiestudium an der Universität Wien, das ich 1973 mit der Promotion zum Dr.phil. beendete. Meine erste Anstellung erfolgte bereits hier im Haus, als Assistent am Institut für Medizinische Chemie der Medizinischen Universität Wien. 1977 arbeitete ich ein Jahr lang in den USA, in der Folge absolvierte ich Kurzaufenthalte in Schweden, Großbritannien und Deutschland. Ich kehrte nach Wien zurück, und 1988 erfolgte die Verleihung des Titels Außerordentlicher Universitätsprofessor durch die Medizinische Fakultät. Von 1992 bis 1998 war ich als Gastprofessor an der Formal- und Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien tätig. Ab Oktober 1996 fungierte ich als provisorischer Institutsvorstand, und im Jänner 2000 wurde ich zum Ordentlichen Professor für Medizinische Chemie ernannt sowie definitiv zum Institutsleiter bestellt. Ich bin für 25 Angestellte verantwortlich bzw. für weitere 15 Personen, die projektbedingt eingesetzt werden. Meine Hauptbeschäftigung ist die Leitung des Instituts, die administrativen Agenden, die Koordination der wissenschaftlichen Arbeiten und natürlich sehr viel Unterricht. Ich vertrete in der medizinischen Universität ein großes Fach mit vielen Forschungsgruppen. Das Institut betreibt auch ein medizinisches Laboratorium für Spezialuntersuchungen.

Zum Erfolg von Hans Goldenberg

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Mein Erfolg liegt in erster Linie in meiner Freude an der Arbeit begründet.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin stolz darauf, eine Position erreicht zu haben, in der ich einen großen Verantwortungsbereich innehabe und gestalten kann.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Aufgrund meiner wissenschaftlichen Leistung, meiner großen Erfahrung und meinen Kenntnissen wurde mir diese verantwortungsvolle Position übertragen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Meine erste Anerkennung erfuhr ich anläßlich meines USA-Aufenthaltes. Ohne frühere Beziehungen und Kontakte konnte ich mich in der dortigen Universität gut bewähren und erlangte eine gewisse Selbstsicherheit.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Mein erster Betreuer im Haus, Prof. Robert Kramar, führte mich in die Arbeitsweise ein. Ihm verdanke ich, daß ich von der physikalischen Chemie in die biologische Sichtweite schwenkte. Ohne seine Unterstützung hätte ich diesen Aufstieg wahrscheinlich nicht geschafft.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Im Moment ist es die geforderte Administration durch die neue Gesetzeslage, durch die Umstellung, die Autonomie und vor allem durch finanzielle Probleme, durch komplizierte Abrechnungen, die mit Computerproblemen verbunden sind. Durch Gruppen, die eigene Interessen verfolgen, laufen die Dinge oft nicht so ab, wie wir wollen. Daraus resultieren Schwierigkeiten im Studium und für die Wissenschaft.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter spielen die Hauptrolle in meiner Arbeit. Mitarbeiter sind wichtig, ich bin immer ansprechbar.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich bin kein Workaholic und kann Beruf und Privatleben gut aufeinander abstimmen, die Wochenenden stehen allgemein zu meiner freien Verfügung. Nur mit dem Urlaub habe ich Schwierigkeiten, die Urlaubszeit finde ich mit sechs Wochen viel zu lang, ich kann arbeitstechnisch keine längere Urlaubszeit konsumieren.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich bilde mich weiter durch Kongresse, die ich periodisch besuche. Dafür kann ich etwa zwei Wochen jährlich veranschlagen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich rate jungen Leuten immer, ihre Interessen und Ziele beharrlich zu verfolgen, auch wenn es vielleicht anfänglich nicht so gut klappt. Ich glaube, das Handwerk wird wieder an Stellenwert gewinnen angesichts der Tatsache, daß bereits jetzt viele Fachleute fehlen. Aber jedes Handwerk muß mit einer Schulbildung verbunden sein, Sprachen sind enorm wichtig, in erster Linie Englisch.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Unser Ziel ist es, dieses Institut in der neuen Universität gut zu positionieren. Die größte Aufgabe ist es, die Position zu rechtfertigen und darauf zu achten, daß keine Aufteilung in einzelne Forschungsgruppen erfolgt und das Institut nicht irgendwelchen Einrichtungen zugeschlagen und auf diese Weise geschluckt wird.

Eine Reihe wissenschaftlicher Arbeiten.