Zur Karriere von Slobodan Popovic

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Grundschule und der technischen Ausbildung an der Baufachschule in Kroatien maturierte ich im Juni 1980. Nach einjährigem Militärdienst widmete ich mich von 1981 bis 1986 dem Bauingenieurstudium an der Universität Zagreb, Studienzweig konstruktiver Ingenieurbau. 1989 rundete ich meine Studien mit der Bundesbauprüfung in Kroatien ab. Von 1986 bis 1991 war ich auf dem statisch konstruktiven Aufgabenbereich bei der Firma Design, Consulting und Engineering in Osijek, Kroatien, angestellt. 1992 kam ich nach einem kurzen Aufenthalt in Deutschland (1992 bis 1993 beschäftigt als Bauingenieur bei der Wasko GmbH) nach Österreich. Da es nicht einfach war, eine Arbeitsbewilligung zu erhalten, gestaltete sich mein berufliches Fortkommen etwas kompliziert. Ich arbeitete in den folgenden zehn Jahren in der Baubranche in Wien freiberuflich auf Basis von Werksverträgen: von 1993 bis 1995 im Zivilingenieurbüro Vasko + Partner als Statiker, von 1996 bis 1997 als Projektleiter und Statiker für das Zivilingenieurbüro Dr. R. Fiolic & DI W. Köhler, ebenso 1998 bei ZT-GmbH Kollitsch und Stanek. Von Jänner 1999 bis 2003 arbeitete ich als Projektleiter und Statiker meistens für Köhler, Matheis, Rabl und Partner ZT-GmbH. Nach Zuerteilung der österreichischen Staatsbürgerschaft im Jahr 2001 war auch der Weg zur Ziviltechniker-Befugnis und damit die Möglichkeit einer selbständigen Ziviltechnikertätigkeit gegeben.

Zum Erfolg von Slobodan Popovic

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg liegt für mich in einer ausbalancierten Lebensweise, die erlaubt, seine Lebensbereiche im Griff zu haben. Das impliziert das Wissen, was man im Leben erreichen möchte und verlangt einem ab, Prioritäten zu setzen. Das ganze ist klarerweise noch mit einer Menge Arbeit verbunden.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich im Sinne meiner Definition als erfolgreich.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Bevor ich handle, denke ich. Ein Zagreber Professor sagte einmal, die Aufgabe des Planers sei nicht, Probleme zu lösen, sondern Probleme zu vermeiden. Weiter glaube ich, dass wenn es unvermeidliche Probleme gibt, die optimale Lösung ist, die milde Auswirkungen für alle Beteiligte hat.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Im Bauwesen herrscht ein ungesunder Preiswettbewerb in dem die Qualität eindeutiger Verlier ist. Die Situation wird zunehmend absurder, da die Leistungen durch die zahlreichen Bauvorschriften immer detaillierter und dadurch aufwendiger sind, jedoch die Preise immer niedriger werden. Folge der ständigen Preisreduktionen sind leider die Leistungskürzungen. Dadurch entstehen immer öfter mangelhafte, manchmal wertlose Produkte, die mitunter sogar die Sicherheit gefährden. Meiner Meinung nach sollte man das Controlling (insbesondere in der Planung) lückenlos gesetzlich vorsehen. Auf Baustellen müßte die Ausbildung des dort arbeitenden Personals ernstlich erhöht, sowie die Bekämpfung der illegalen Arbeit wesentlich verstärkt werden. Durch diese Maßnahmen würde einerseits die Planungsleistung auf einen vergleichbaren Standard angehoben werden und andererseits würde den Baufirmen die Erbringung der entsprechenden Qualität ermöglicht werden.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Kompetentes Fachwissen ist neben absoluter Zuverläßlichkeit essentiell. Vereinbarungen werden gehalten sonst funktioniert nichts. Die Gestaltung persönlicher Kontakte ist mir nachhaltig wichtig.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine Familie hat für mich sehr hohen Stellenwert. Jedoch eine strikte Trennung ist schwierig. Arbeitsthemen fließen in das Private ein, dennoch habe ich es geschafft, z.B. noch keinen Urlaub stornieren zu müssen (letztendlich bin ich ja als Planer tätig...).Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Mit entsprechendem Einsatzwillen kann jeder ein gestecktes Ziel erreichen. Jenen Themen nachzugehen, die als Gedanken von sich aus im Kopf immer wieder auftauchen, und sich mit ihnen in der Realität auseinanderzusetzen, halte ich für wichtig, um seinen Weg zu finden.