Zur Karriere von Hermann Hasiweder

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Pflichtschule in Braunau absolvierte ich die HTL für Kraftfahrzeugtechnik in Steyr. Mein beruflicher Werdegang begann bei der Firma KTM in Mattighofen, wo ich als Entwicklungsingenieur tätig war, ehe ich zur AMAG in Ranshofen wechselte wo ich für den Aufbau des Automobilbereichs zuständig war. Seit 1993 bin ich bei der norwegischen Firma Hydro Aluminium beschäftigt. Die Firma ist ein Zulieferer der Automobilbranche und beschäftigt sich mit der Fertigung von Crashvorrichtungen, Seitentürbereichen, Motorenteilen, etc. Der Vorteil von Aluminium ist sein geringes Gewicht, allerdings ist es nicht billig. Der Betrieb beschäftigt im Augenblick an die 50.000 Mitarbeiter, davon etwa 8.000 im Automobilbereich in Standorten auf der ganzen Welt. Mein Aufgabenbereich umfaßt Strangpreßprofile. Ich bin hauptsächlich am deutschen Markt tätig und konkret zuständig für die Marken VW, Audi und Porsche.

Zum Erfolg von Hermann Hasiweder

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Eine intakte Familie und ein funktionierendes Umfeld sind die Grundvoraussetzung für Erfolg. Die Norweger sind im Grunde sehr freundlich und offen und kennen wenig Hektik, sodaß auch meine berufliche Umgebung vollkommen ist.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin zufrieden. Mein Büro ist bei mir zuhause, das kommt mir sehr entgegen. Ich bin aber auch viel beim Kunden unterwegs.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Branchenbezogen ist der Werkstoff Aluminium zukunftsweisend - in dieser Firma zu landen, war aber rein zufällig. Mein Interesse ist immer noch ungebrochen, daraus resultiert sicher mein Erfolg. Ich bin ein ehrlicher Mensch und versuche, Versprochenes zu halten.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich setze mir klare Prioritäten teile mir den Arbeitstag so ein, daß ich alle Punkte nach der Reihe abarbeiten kann.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Als ich mich für meine Partnerin entschieden habe.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Ich entscheide mich meist für Originalität, da sie mittel- und langfristig mehr Erfolg mit sich bringt.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Herr Erwin Peter zuständig für den Automobilbereich bei AMAG, förderte mich und forcierte meine Ausbildung. Als Vorgesetzter war er offen und unterstützend tätig.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Im Augenblick spielen positive Gespräche mit Kollegen und Vorgesetzten eine große Rolle für mich.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Generell wird in der Autoindustrie meiner Meinung nach die Antriebstechnik zum Problem werden. Es wird schon lange am Öl- und Treibstoffthema gearbeitet. Speziell in der Aluminiumindustrie ist der hohe Energieaufwand zur Gewinnung von Aluminium ein entscheidendes Thema, woraus sich der Kostenfaktor ergibt. Lösungen dafür habe ich keine.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich meine, daß ich als ruhiger, in sich gefestigter Mensch gesehen werde.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
In meinem unmittelbaren Team habe ich 15 Mitarbeiter, wobei ich mich auf jeden verlassen können muß, jeder sich an die Vereinbarungen halten und bei Problemen früh genug Bescheid geben muß.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Die Mitarbeiter werden gemeinsam mit der Firmenführung vor Ort ausgewählt. Mir sind Vertrauenswürdigkeit, Erfahrung und der persönliche Eindruck am wichtigsten.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Durch gemeinsame Veranstaltungen auch auf fachlichem Gebiet, die jährlich zweimal mit dem gesamten Team abgehalten werden. Teambildung und Information bilden die Schwerpunkte. Weiters halten wir Zielvereinbarungsgespräche ab.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Im Crashmanagement sind wir Weltmarktführer auf dem Sektor Aluminium. Aluminium ist insgesamt von seiner Energieaufnahmefähigkeit auf das Gewicht bezogen wesentlich besser als Stahl oder Kunststoff - die Energieabsorption ist besser. Diese Komponente wird sich auch für den Fußgänger wesentlich positiver auswirken. Hier wird es diesbezüglich 2008/2009 neue Gesetzesanforderungen geben, denen wir bereits beginnen, Rechnung zu tragen.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Manchmal ist man Mitbewerber und manchmal Partner; wir pflegen mit den Mitbewerbern Kontakt und verhalten uns offen. Man kennt sich, tauscht sich aus und bespricht gemeinsam Entwicklungen. Konkurrenz ist eher die Stahlindustrie.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Durch mein Homeoffice kommt auch die Familie nicht zu kurz. Auf meine Mitarbeiter kann ich mich verlassen, mit der Vernetzung durch das Internet ist die Arbeit aus der Entfernung kein Problem.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Heuer sind einige rechtliche Themen angestanden, in denen ich mich weiterbilden mußte. Ein diesbezügliches Basiswissen ist notwendig, um den Partnern gegenüber kompetent agieren zu können. In Zukunft werden noch Sprachkurse notwendig sein.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Lebenslust allein ist zu wenig. Die Jugend muß sich mehr Gedanken machen, wie sie ihren Lebensunterhalt verdienen kann. Ziele zu finden und sich zu festigen, sind die wichtigen Schlagworte.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich werde mein Haus vollenden und meine Kinder am entsprechenden Ausbildungsweg unterstützen. Beruflich möchte ich weiterhin an meinem Betätigungsfeld Freude finden, wie das momentan der Fall ist.