Zur Karriere von Erika Hoffmann

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Mit 18 Jahren schloß ich die Frauenoberschule ab und inskribierte für ein Sprachstudium in der Französischen Schweiz. Durch eine schicksalhafte Begegnung in Paris wechselte ich jedoch in das Kosmetikfach. In der Folge absolvierte ich einen Teil meiner Ausbildung in Deutschland und kehrte anschließend wieder in die Französische Schweiz zurück, wo ich viele Jahre auf dem Kosmetiksektor für französische Firmen tätig war. Als ich schließlich nach Österreich zurückkehrte, mußte ich trotz meiner Ausbildung und Berufserfahrung erst einen ordentlichen Lehrabschluß machen, weil Kosmetik hier als gebundenes Gewerbe gilt. Ich absolvierte anschließend ein zweijähriges Praktikum bei Frau Dr. Gross in Salzburg und ging dann nochmals zwei Jahre ins Ausland, um weitere Erfahrungen zu sammeln. Ich lernte hervorragende Spitzenmediziner kennen, die mich aufnahmen und mir Kenntnisse beibrachten, die man in der Kosmetik nicht lernen kann. Ich hatte die Möglichkeit, in einer Klinik zu arbeiten, wo ich die Geheimnisse der medizinischen Kosmetik erlernte. Mit diesem Wissen kam ich nach Österreich zurück und baute in vielen Ländern, u.a. auch in Zypern, einen Spa auf. In Marbella arbeitete ich zusammen mit dem sehr renommierten Arzt Dr. Schulte. Wir transportierten auch die Geheimnisse der Säure in die Kosmetik. 1987 wurde ich seßhaft in Österreich und baute von Null weg meinen heutigen florierenden Betrieb auf. Ich hatte immer wieder die Möglichkeit, über diverse Zeitungen oder den ORF meine Arbeit und mein Wissen zu präsentieren, das über die allgemeine Kosmetik weit hinausgeht. Heute lassen sich wichtige Menschen auf der ganzen Welt von mir behandeln.

Zum Erfolg von Erika Hoffmann

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich ein Lebenselixier und die Bestätigung dessen, was man sich in vielen Jahren Berufserfahrung an Wissen angeeignet und erarbeitet hat. Erfolg vermittelt auch ein gutes Lebensgefühl und einen gewissen Stellenwert beruhend auf überdurchschnittlichem Wissen und Können.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich als erfolgreich.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ein Teil meines Erfolges verdanke ich meinen weltweiten Erfahrungen mit interessanten Menschen und renommierten Experten, die ich kennenlernen durfte und die mich auf meinem Erfolgsweg weitergebracht haben.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Meine erste erfolgreiche Entscheidung traf ich, als ich nach meinem gescheiterten Studienbeginn in Lausanne von Fremdsprachen auf Kosmetik umstieg. Der zweite wichtige Schritt für meine berufliche Karriere war, daß ich es wagte, ins Ausland zu gehen, und der dritte, daß ich mir immer Menschen gesucht habe, die mir zusätzliches Wissen vermitteln konnten.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiter spielen eine wesentliche Rolle beim Erfolg. Ein Betrieb, der seine Mitarbeiter nicht durch Schulungen und Seminare fördert, hat schon verloren. Ein Betrieb ist nur so gut wie das schwächste Glied in der Kette. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich wähle meine Mitarbeiter nach ihrer Schulbildung, ihrer Persönlichkeit und ihrer Kommunikationsfähigkeit aus. Ich entscheide immer erst nach einer gewissen Probezeit, ob ein Mitarbeiter für die Stelle geeignet ist oder nicht. Ein Gespräch alleine reicht nicht aus.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich lebe meinen Mitarbeitern täglich vor, wie man erfolgreich werden kann, indem man seinen Beruf mit Disziplin, Wißbegierde und Engagement ausübt. Ich erwarte, daß das auch angenommen wird. Wenn das nicht der Fall ist, kann ich mit diesem Menschen nicht arbeiten. Ich schicke meine Mitarbeiter auch auf Schulungen und investiere in sie. Ich motiviere sie auch mit gezielter Aggression.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Ich arbeite nicht nur, um zu arbeiten, sondern um Erfolg zu haben, und der Erfolg wird nicht einfach nur durch Weiterbildung und Wissen garantiert.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es war nicht immer leicht, Beruf und Privatleben zu vereinbaren. Ich habe mich jedoch sehr gut organisiert, denn ich wollte weder das eine noch das andere aufgeben. Aufgrund der großen Verantwortung habe ich mich zudem erst verhältnismäßig spät in meinem Leben entschlossen, Kinder zu bekommen. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Weiterbildung hört nie auf, und man darf die Freude am Lernen nie verlieren. Ich habe verschiedene Ausbildungsseminare in den USA absolviert (1993: Workshop für Microdermabrasion, Permanent Make-up; 1996: Asiatische Massagen, Chi Yang-Massage, 1997: Certificate of Achievement, BioMedic Clinical Care Training, South Perry Lane, USA; Asiatische Massagen; 2002: SPA Touch Zertifikat, Haarentfernung und Aknebehandlung; etc.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Wesentlich für junge Leute ist, daß sie sich nach der Grundausbildung in Kosmetik weiterbilden, was leider nur auf eigene Kosten möglich ist. Wichtig sind Wißbegierde und das ständige Bestreben, in seinem Bereich so gut zu werden, daß man einen Stellenwert in dieser Branche bekommt.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist es, irgendwann am Ende meines Weges einen Nachfolger zu finden, der mein Werk in meinem Sinne weiterführt. Ich möchte dann in die Vereinigten Arabischen Emirate zurückkehren und dort meinen Lebensabend mit meinem Wissen, mit Schulungsaufgaben, usw. verbringen.
Ihr Lebensmotto?
Neid ist die höchste Stufe des Erfolges.

1993 ORF Esprit.