Zur Karriere von Walter Schindlauer

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Volks- und Hauptschule blieb ich im elterlichen Kleinbetrieb tätig, in dem Holzrechen erzeugt wurden und der eine kleine Landwirtschaft beinhaltete. Als jüngstes von vier Kindern und als Nachkriegskind konnte ich keine Lehre beginnen, sondern mußte den Betrieb weiterführen. 1973 übernahm ich die Firma. 1980 begann ich mit der Erzeugung von Werkzeugstielen und konnte bereits Mitarbeiter einstellen. 1990 erweiterte ich zum Handelsgewerbe. Dies schloß den Handel mit Holzwaren und die Erzeugung für den Gartenbereich ein (Gartenmöbel, Zäune und Sichtschutzwände in hoher Qualität, hauptsächlich aus Lärchenholz und nach Maß). Der Verkauf beinhaltet heute Böden, Türen, Farben und vieles mehr. Die von uns erzeugten Holzrechen exportieren wir bis in die Schweiz und nach Südtirol. Mein Sohn beginnt bereits, in meine Fußstapfen zu treten. Ich war immer ein geselliger Mensch, mein Vater war schon Mitglied der ÖVP, und ich wurde 1985 in den Gemeinderat gewählt, 1991 übernahm ich den Bauausschuß. Schließlich wurde ich zum Parteiobmann und 1997 zum Bürgermeister bestellt. Im Jahr 2000 wurde ich zum Obmann der Wirtschaftskammer für Wels-Land nominiert und 2003 als Bürgermeister wiedergewählt. Seit dieser Zeit fungiere ich auch als geschäftsführender Obmann des Wirtschaftsbundes Wels-Land.

Zum Erfolg von Walter Schindlauer

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, aus ererbtem Gut etwas zu machen. Die erreichte Lebensqualität und die daraus resultierende Zufriedenheit ergeben den Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin zufrieden.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Kontinuierliche Arbeit und Leistung war entscheidend.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich spüre, daß es mir mit zunehmendem Alter schwerer fällt, mich auf die raschen Veränderungen einzustellen. Um die Anforderungen des Berufs zu bewältigen, werden die Jungen immer mehr Ausbildung benötigen, nur der Bessere und Schnellere wird eine Chance bekommen und ans Ziel gelangen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Etwa ab dem Jahr 1980.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Als ich mich für einen Aufbau des Betriebes und zur Aufnahme der Werkzeugstielerzeugung entschieden habe.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Eindeutig Originalität. Ich weiß aus Erfahrung, daß Imitation nicht gut geht. Ein Anlehnen an Vorbilder ist aber in Ordnung.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Ich bin natürlich mit wachsamen Augen durch die Welt gegangen, aber ein spezielles Vorbild hatte ich nicht.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich genieße gesellschaftliches Ansehen, was mich sehr freut. Daraus resultiert auch meine erfolgreiche Wiederwahl.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Was meinen Betrieb anbelangt, wirken sich die Verlockungen der großen Einkaufszentren und -märkte für unsere Branche negativ aus. Mit entsprechender Qualität können wir dem begegnen, und die Kunden honorieren dies auch. Die allgemeine Verlagerung in die Industriezentren ist zu beobachten. Davon betroffen sind der Handel und das gesamte Handwerk der Region. Die Erhaltung der Infrastruktur wird immer schwieriger, da der Kaufkraftabfluß enorm ist.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Eine entscheidende, da ich mich durch meine zwei Berufe auf meine Leute verlassen können muß.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Da alle Mitarbeiter aus der Gegend kommen, kenne ich die meisten und kann sie dadurch einschätzen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Meine Leute können sich die Arbeitszeit selbst einteilen, dies wird großzügig gehandhabt.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Qualität, Flexibilität und Individualität sind unser großes Plus. Die Stärken der Gemeinde sind unser Kurbetrieb und das entstehende Rehabilitationszentrum. Wir sind eine Agenda 21-Gemeinde, in der eine Arbeitsgruppe geschaffen wurde, die sich mit einer langfristigen und nachhaltigen Entwicklung aller Bereiche der Gemeinde befaßt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Wenn Zeit übrig bleibt, verbringe ich diese mit meiner Frau, die Kinder sind mittlerweile schon erwachsen. Diese Einteilung gelingt mir ganz gut.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Derzeit bleibt dafür sehr wenig Zeit.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Mit guter Ausbildung und kontinuierlicher Arbeit würde ich raten, in kleinen Schritten vorwärts zu gehen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte den Betrieb ordnungsgemäß übergeben. In der Politik möchte ich ebenfalls einen vernünftigen Übergang vorbereiten.
Ihr Lebensmotto?
Früh auf und spät nieder bringt verlorene Güter wieder.