Zur Karriere von Carmen Eder

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Pflichtschule absolvierte ich die vierjährige Modeschule in Mödling. Ich wollte immer schon Schneiderin werden und wünschte mir bereits zu meiner Firmung eine Nähmaschine. Nach dem Schulabschluß erwarb ich praktische Erfahrungen in Wien, zuerst in einer Modellkonfektion und in weiterer Folge in einer Maß und Änderungsschneiderei mit dazugehörigem Faschingsartikelgeschäft. Um zusätzliches Geld für mein Vorhaben, mich selbständig zu machen, zu verdienen, arbeitete ich in der Nacht für verschiedene kleinere Bühnen. Im Jahr 1996 konnte ich meinen Kindheitstraum, mein eigenes Geschäft zu eröffnen, verwirklichen.

Zum Erfolg von Carmen Eder

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich die Bestätigung meiner Leistung und die wirksame Umsetzung meiner Pläne und Visionen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich als erfolgreich.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? In meinem Beruf ist es als Frau sicher nicht schwieriger, erfolgreich zu sein.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Nachdem mir vor einigen Jahren der Titel Haus- und Hofschneiderei vom Mödlinger Faschingsverein verliehen wurde, ging es steil aufwärts. Wir waren ab dann sehr erfolgreich mit unseren Modeschauen der NÖ Kleidermacher in ganz Niederösterreich. Als voriges Jahr einige Modelle ausgesucht wurden, um erstmals im Ausland in Bratislava am Laufsteg vorgeführt zu werden, war unter anderem auch eines meiner Modellkleider dabei. Als für die Teilnahme am heurigen Vierländertreffen in der Schweiz neun österreichische Damenmodelle ausgesucht wurden, waren wir für das Land Niederösterreich präsent. In der Folge erschien zum ersten Mal ein bebilderter Artikel in der Internationalen Rundschau, was für uns eine zugkräftige Werbung darstellte, die unseren Kundenstock kontinuierlich ansteigen ließ.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Meine beste Entscheidung war, an Modeschauen teilzunehmen, die für mich die beste Werbung sind. Dabei wird mir die größte Anerkennung entgegengebracht.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Bei einer Ausstellung in der Hofburg, die ich von der Modeschule aus besuchte, beeindruckte mich der italienische Modedesigner Roberto Capucci. Er war für meinen späteren beruflichen Werdegang prägend. Als ich seine Mode zum ersten Mal sah, wußte ich, daß ich auch solche Modellkleider entwerfen wollte - aber mit meiner eigenen Handschrift.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Mein Umfeld sieht mich mittlerweile als erfolgreiche, junge Unternehmerin.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? In meiner Branche ist es nicht einfach, gute und engagierte Mitarbeiter zu finden. Es gibt wenig Bewerber, die in der heutigen Zeit noch Interesse an einer Schneiderlehre haben.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich ermuntere meine Mitarbeiterin dazu, Eigeninitiative zu entwickeln. So habe ich ihr erlaubt, selbständig ein Kleid für die Modeschau zu entwerfen und zu nähen.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unsere Stärken sind unsere Kreativität, Originalität und Flexibilität. Ich entwerfe und nähe meine Modelle selber und habe diese auch schon bei einer Ausstellung präsentiert. Seit einigen Jahren nähe ich auch die Kostüme für den jährlichen Mödlinger Fasching (Herzogspaar, Fanfarenzug, etc.). Als fixes Standbein betreibe ich zusätzlich Änderungsschneiderei.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Mein Privatleben ist der Beruf. Meine Schwester und auch meine Eltern sind mir eine große Stütze und helfen immer wieder aus, wenn Not am Mann ist.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist es, einmal am Weltkongreß teilzunehmen und meine Designermodelle international bekanntzumachen.
Ihr Lebensmotto?
Niemals nein sagen, sondern alles zuerst ausprobieren.