Zum Erfolg von Margit Schnablehner
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg sehe ich als Anerkennung meiner handwerklichen und künstlerischen Arbeit, ich definiere Erfolg nicht nur nach materiellen Werten. Es ist wunderbar, wenn Kunden das Atelier mit einem Lächeln verlassen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
2003 errang ich unter mehr als hundert Einsendungen den 1. Preis der Österreichischen Tahiti-Pearl-Trophy in der Kategorie Brosche. Das zeugt von der Qualität meiner Arbeiten, aber so ein richtiges Erfolgsgefühl habe ich deswegen nicht. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Seit zwei Jahre stelle ich auf Kunsthandwerksmärkten auf Schlössern aus (Petersbrunnhof Salzburg, Martinimarkt Stift Gleink, Schloß Sierning, Schloß Kremsegg, Burg Oberkapfenberg und andere). Ich bekomme viele Neukunden durch Mundpropaganda. Es ist sehr wichtig, zuzuhören, was genau die Kunden möchten. Besonders Männer sind sehr empfänglich für Beratung, was Frauen gefallen könnte.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Ich war vor Weihnachten an sieben Wochenenden nicht zuhause, aber da gibt es keine Probleme mit der Familie. Mein Mann und meine Kinder stehen voll hinter mir.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Nach dem großen Hochwasser gingen die Aufträge zurück, und einige Lieferanten halfen mir, indem sie Forderungen aussetzten. Man muß schließlich die gesamte Kollektion vorinvestieren. In den letzten drei Jahren entstand aber das Gefühl, es geschafft zu haben.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Wenn man selbst etwas entwirft, steckt viel Persönliches dahinter.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Viele Leute glauben, daß Schmuck ein Vermögen kostet, in dieser Hinsicht müßte man die Leute umerziehen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Von Freunden werde ich geschätzt, öfters wundern sie sich, wie ich alles schaffe. Meine Mutter unterstützt mich sehr.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ich kann kein Personal einstellen, ich könnte zwar doppelt soviel produzieren, müßte aber doppelt vorfinanzieren und mehr verkaufen. Zugleich ändern sich die Moden und Modefarben im Halbjahreswechsel (Perlen im Frühjahr, braun im Herbst), darum veraltet eine Kollektion sehr schnell.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Meine Kunden merken, daß ich sie individuell berate, auf sie eingehe und sie nicht als Nummer behandle.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ich führe kein Konkurrenzdenken, jeder soll seinen eigenen Weg gehen und seine Stilrichtung finden.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Meine halbwüchsigen Kinder fordern mir viel Kraft ab. Jetzt habe ich eine Haushaltshilfe, um mehr Zeit zum Arbeiten zu finden.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Das Wichtigste ist, sich seine Stellung zu erarbeiten und selbst sein Einkommen zu schaffen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Das nächste Jahr soll wieder so gut laufen wie das vergangene.