Zur Karriere von Manfred Kepold

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Pflichtschule absolvierte ich eine Lehre zum Kfz-Mechaniker, Spengler und Lackierer. Danach arbeitete ich nebenberuflich als Verkäufer für Fenster und Türen, womit ich großen Erfolg erzielte. Nach dem Präsenzdienst wechselte ich in die Versicherungsbranche, wurde mit 21 Jahren bereits Agenturleiter und betreute unsere Kunden in Autohäusern. Im März 1994 eröffnete ich meinen eigenen Kfz-Handel, importierte Fahrzeuge aus Italien und Deutschland, bot den Kunden an, diese Fahrzeuge in meiner Versicherungsagentur zu versichern und hatte zudem Vorsorge- und Lebensversicherungen im Programm. Im Mai 1996 verlor ich meinen Standplatz für die Fahrzeugspräsentation. Ich übernahm eine Shell-Tankstelle mit Gastronomie in Fürnitz, die ich auch für den Autohandel nutzen wollte. Der reine Import von Kraftfahrzeugen war zu dieser Zeit jedoch ökonomisch nicht mehr rentabel. Die deutsche Firma SIXT bot mir an, mich auf Autovermietung zu spezialisieren. Ich legte den Autohandel komplett still und faßte in der Autovermietung im Businessbereich Fuß. Im November 1997 wurde mein Agenturvertrag mit SIXT auf ganz Kärnten erweitert. Mittlerweile gewährleisten rund 230 Mietfahrzeuge unseren Erfolg. Im Jahr 2000 wurde die Tankstelle neu gebaut und um einen großen Autohof sowie einen Gastronomiebetrieb mit 50 Sitzplätzen erweitert. Seit 2003 biete ich zudem gemeinsam mit einem Partner komplette Hotelzimmereinrichtungen für eine fixe monatliche Miete in der Hotellerie an. Dieser Geschäftszweig ist mittlerweile in Österreich sehr erfolgreich. Im November 2004 expandierten wir damit auch nach Serbien.

Zum Erfolg von Manfred Kepold

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich die Freiheit, meinen Tag selbst gestalten zu können, Erfolg bedeutet Zufriedenheit. Geld stand dabei für mich nie im Vordergrund. Das kommt von alleine, wenn man konsequent arbeitet.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Es gibt viele Branchen, in denen der Markt übersättigt ist. Ich sehe mich sehr erfolgreich, da ich nichts Herkömmliches anbiete.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Das wichtigste ist, sich mit erfolgreichen Leuten zu umgeben, zuhören zu lernen und Visionen sowie viel Phantasie zu haben.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Das große Gefühl, erfolgreich zu sein, empfand ich zum ersten Mal, als wir mit SIXT den Gebietsvertrag für Kärnten unterschreiben konnten. Das zweite Mal empfand ich es, als wir mit unserer Hotelzimmervermietung nach Serbien expandierten, da ich damit zur Zukunft dieses Land etwas beitragen konnte.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Es gab mehrere Menschen, die mich prägten. Besonders prägte meinen Weg ein sehr lieber Freund von mir, dessen Mut, mit dem er nach vorne preschte, mir sehr gut gefiel.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Jedes Problem ist zu lösen, wenn man bereit ist, Kompromisse einzugehen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Mitarbeiter sind enorm wichtig für den Erfolg. Ich habe großes Glück mit meinen Mitarbeitern und ein gutes Gespür in der Auswahl.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich achte zunächst auf das Alter eines Menschen, die Häufigkeit seiner Berufswechsel und deren Gründe. Wenn ein Bewerber im Vorstellungsgespräch den Eindruck erweckt, daß für ihn nicht das Gehalt im Vordergrund steht, ist er sicher der richtige Mitarbeiter für mich.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich gelte als jemand, der im Unternehmen eine sehr flache Hierarchie pflegt und hart durchgreift, wenn es sein muß. Jeder Mitarbeiter erhält aber mindestens zwei Chancen von mir.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir sind klein und heben uns in unserer Dienstleistung sehr durch unsere Flexibilität ab. Unseren Ablaufprozeß erstellen wir stets gemeinsam mit dem Kunden.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich verbringe das wenige Privatleben, das mir bleibt, mit meiner Frau.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Große Teile Europas werden in Zukunft nicht mehr Produktionsstätten sein, sondern sich vermehrt auf Dienstleistung konzentrieren. Hier muß auch in kleinen Branchen ein Umdenken stattfinden. Das soziale Denken werden wir uns künftig nicht mehr leisten können.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Privat konnte ich mit Familie und Haus meine Ziele erreichen. Beruflich kommen immer neue Visionen auf mich zu. Ich möchte jedoch mit 40 Jahren in der Lage sein, nicht mehr 70 Stunden pro Woche arbeiten zu müssen, sondern mit zwei Tagen wöchentlich mein Auslangen zu finden.
Ihr Lebensmotto?
Lebe heute.