Zur Karriere von Wolfgang Sterz

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Pflichtschule absolvierte ich eine Lehre in Stuttgart, mein Ausbildungsunternehmen war die bekannte Weinbrenner Gruppe. Dort konnte ich ein breit gefächertes, fundiertes Wissen in allen Bereichen des Verlagswesens erwerben. Ich schloß die Lehre im Jahr 1987 sehr erfolgreich ab. Ich hatte großes Glück, daß ich bei einem so kompetenten Ausbilder lernen konnte, und bemerkte erst später, wie viel wichtiges Wissen ich mir während dieser Lehre angeeignet hatte. Außerdem war es für mich von Vorteil, meine Ausbildung in einem großen Betrieb zu machen, denn im Vergleich zu anderen Kollegen, die in einem Zeitungs- oder Buchverlag arbeiteten, konnte ich ein viel umfangreicheres Wissen erwerben, nämlich aus allen drei Verlagsbereichen Tageszeitung, Buch und Zeitschrift. Das war die erste wichtige Station meiner Karriere. Weiters war ausschlaggebend, daß ich ein Stipendium der Hirschmann-Stiftung in Eßlingen gewann, weil ich meine Lehre mit der Note Sehr gut abgeschlossen hatte. Nachdem ich nach Abschluß der Ausbildung noch ungefähr eineinhalb Jahre bei der Weinbrenner Gruppe beschäftigt gewesen war, nutzte ich die Möglichkeit, die mir das Stipendium bot, ging in die Schweiz und suchte mir dort einen Stipendiumsplatz in einem Schweizer Verlagshaus. Ich hatte wieder sehr viel Glück, weil ich auch dort einen hervorragenden Verleger, Herrn Gülland, zum Chef hatte und in den drei Monaten, die ich dort war, unglaublich viel lernen konnte. Herr Gülland hatte nicht nur drei Meistertitel inne, sondern auch einige Preise in Buchdesign und Buchgestaltung gewonnen. Nach dem Aufenthalt in der Schweiz kehrte ich zur Weinbrenner Gruppe zurück. Ich wollte noch mehr Fortbildung machen, und so absolvierte ich die Ausbildung zum Verlagsfachwirt. Diese Ausbildung konnte man damals in München und Wiesbaden machen. Ich entschied mich für München und kam so im Jahr 1989 zum Unternehmen Contop, was meine dritte wichtige Station meines beruflichen Werdeganges werden sollte. Ich war dort vor allem in den Bereichen Mode und Sportartikel tätig, was mich eigentlich nicht so sehr interessierte. Meine Stärke liegt eher darin, Technik in eine Sprache zu verpacken, die jeder versteht. Deswegen wechselte ich nach Abschluß dieser Ausbildung im Jahr 1990 zum Unternehmen HTP. Unsere Schwerpunkte sind die Bereiche Business to Business, also Investitionsgüterwerbung, und Konsumgüterwerbung. Ich bin vor allem für den Bereich Investitionsgüterwerbung zuständig.

Zum Erfolg von Wolfgang Sterz

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich Zufriedenheit.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich als erfolgreich, weil ich heute selbständig ein Unternehmen leite und nicht nur angestellt bin. Daß ich durch diese Position das Unternehmen mitgestalten kann, sehe ich als großen persönlichen Erfolg.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ausschlaggebend waren einerseits meine guten Lehrmeister und andererseits meine Offenheit gegenüber Neuem. Ich halte immer Augen und Ohren offen und bin am Puls der Zeit, ich lese viel und verfüge über hohe Allgemeinbildung. Ich halte das Lesen für sehr wichtig, wenn man erfolgreich werden will. Man muß in meiner Branche aber auch über die wirtschaftliche Situation im Verlagswesen genauestens Bescheid wissen. Ich denke, daß meine Neugierde, meine schnelle Auffassungsgabe und meine Fähigkeit, zuzuhören, zu meinem erfolgreichen Werdegang beitrugen. Glück gehört natürlich auch dazu, doch ich denke, daß es sich in Wirklichkeit weniger um Glück als um unbewußte Lenkung und den Glauben an sich selbst handelt.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Besonders geprägt wurde ich durch meinen Ausbildungsleiter in der Weinbrenner Gruppe, weiters von Herrn Erich Gülland im Schweizer Verlagshaus und einem Vorgesetzten in der Firma Contop.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Wir haben das Glück, daß wir ein Team bilden, das ganz einfach hervorragend zusammenpaßt.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich wähle meine Mitarbeiter nach ihrer Persönlichkeit aus. Ich habe in dieser Hinsicht ein gutes Gespür. Ich möchte Mitarbeiter, die ihr Leben zum Positiven verändern wollen, dynamisch sind und Leidenschaft zeigen. Wir, das bestehende Team, kommen alle vom Land, und ich bemerke, daß die Menschen vom Land dynamischer sind als Stadtmenschen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere meine Mitarbeiter, indem ich ihnen bestimmte Ziele vorgebe und sie von Anfang an sehr selbständig arbeiten lasse. Auch Azubis übergebe ich oft Projekte, auch, wenn das für sie einen Sprung ins kalte Wasser bedeutet. Meine Mitarbeiter können jederzeit zu mir kommen, wir sitzen nicht in geschlossenen Büros.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Lest viel! Man kann nicht genug Wissen durchs Fernsehen erwerben, weil das Fernsehen ein sehr aktuelles, schnellebiges Medium ist, das nicht genügend Hintergrundinformationen liefert. Haltet Augen und Ohren offen und schaut auch, was im Rest der Welt passiert, nicht nur in Deutschland, sonst verliert ihr schnell den Anschluß!
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Was die Firma betrifft, so möchten wir die Internationalität weiter ausbauen. Außerdem möchte ich irgendwann ein Buch schreiben, einen Roman, in dem eine verrückte Liebesgeschichte vorkommt. Weiters hätte ich gerne einmal einen kleinen Bungalow in Bayern.