Zur Karriere von Mustapha El Fontroussi

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Pflichtschule begann ich meine Lehre zum Koch. Da ich sehr wißbegierig war und Erfahrungen sammeln wollte, lernte ich unter verschiedenen Köchen, da jeder von ihnen andere Schwerpunkte setzte. In Brüssel eröffnete ich mit drei Freunden ein Lokal, das schon wenige Wochen nach der Eröffnung viele Gäste anzog und sehr beliebt war. In den achtziger Jahren zog es mich nach Wien. Hier begann ich im Florianihof, im achten Bezirk, zu arbeiten, den ich für fünf Jahre pachtete. Nach dieser Zeit legte ich meine Konzessionsprüfung in Wien ab, da meine Papiere aus Brüssel hier keine Anerkennung fanden. Nach zwei Jahren Schaffenspause fand ich durch glückliche Umstände ein Geschäftslokal im dritten Bezirk, und so eröffnete ich 1991 mein Lokal, das ich schon nach kurzer Zeit etablieren konnte und bis dato sehr erfolgreich führe.

Zum Erfolg von Mustapha El Fontroussi

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, an sich selbst und an seine Ziele zu glauben und diese auch zu erreichen. Die Anerkennung seitens meiner Gäste, Zufriedenheit und ein erfülltes Leben sind für mich ebenfalls Erfolg.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin mit dem Erreichten sehr zufrieden und kann sagen, daß ich ein erfolgreicher Koch und Geschäftsmann bin.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich setzte mir schon in jungen Jahren Ziele und verfolgte diese auch mit aller Kraft. Während dieser ganzen Zeit habe ich stets an mich geglaubt. Permanente Weiterentwickeln ist mir sehr wichtig. Weiters kann ich sagen, daß ich stets mit Freude meinen Beruf ausgeübt habe. Ich bin mit Herz und Seele Koch.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Wenn sich ein Problem ergibt, versuche ich zuerst durch Gespräche einen besseren Einblick in die Situation zu bekommen. Es ist mir ein Anliegen, das Problem zu verstehen. Entscheidungen werden von mir grundsätzlich allein getroffen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich hatte während meiner Ausbildung zum Koch meine Vorgesetzten zum Vorbild. Durch ihr Leben zeigten sie mir, was ich alles erreichen könnte. So gesehen bin ich der Meinung, daß Vorbilder, als Orientierungshilfe gesehen, für junge Menschen enorm wichtig sind.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Ich erwarte von meinen Mitarbeitern selbständiges, unternehmerisches Denken und Handeln. Weiters bin ich sehr auf Höflichkeit und Umsichtigkeit bedacht. Der Gast muß optimal betreut werden.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Unser Schwerpunkt liegt auf der belgischen bzw. französischen Küche. Meine Stammkunden schätzen die Einmaligkeit und die hohe Qualität der Speisen. Ich habe mich nicht auf die Nouvelle Cuisine spezialisiert. Mein Credo lautet, die Leute sollen kommen, sich wohlfühlen, essen und satt sein. Eine weitere Stärke meines Lokals ist die angenehme, persönliche Atmosphäre. Meine Gäste fühlen sich hier wohl und spüren, daß sie willkommen sind.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Da ich meinen Beruf lebe, verbringe ich sehr viel Zeit in meinem Lokal.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Zielstrebigkeit und der Glaube an sich selbst sind wesentliche Eigenschaften, um erfolgreich sein zu können. Eine gute Ausbildung halte ich für äußerst wichtig.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte mein Lokal noch für weitere fünf Jahre erfolgreich führen. Nach dieser Zeit möchte ich ein kleines Bistro im Süden Europas eröffnen, in dem ich dann drei bis vier Mal in der Woche koche und meine Gäste begrüßen kann.