Zur Karriere von Erich Bauer

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich wuchs auf einer kleinen Landwirtschaft im ländlichen Burgenland auf, was mich insofern prägte, als ich bereits als Kind lernte, mitanzupacken. Nach dem Besuch der Hauptschule und des Polytechnischen Lehrganges absolvierte ich mit Auszeichnung eine Kochlehre und eine Ausbildung im Bereich Patisserie im Wiener Rathauskeller. Da ich die große weite Welt kennenlernen wollte, begann ich in der Saison 1986/87 meine Wanderjahre als Mitarbeiter bei einem Haubenkoch im Sporthotel Alte Krone im Kleinen Walsertal. Anschließend brach ich nach Griechenland auf, wo ich zuerst in einer Taverne in Lefkada und dann auf einer Privatyacht als Koch und schließlich als Barkeeper arbeitete. Danach war ich für acht Monate als Chef de Partie - Garde Manager auf Windsong tätig, dem größten Segelschiff der Welt, welches in Tahiti beheimatet war. Dort perfektionierte ich meine Englischkenntnisse und lernte die polynesische Kultur schätzen. Anschließend absolvierte ich in Österreich meinen Militärdienst als Koch des Verteidigungsministers. Nach einem kurzen Intermezzo als Sous-Chef in Tirol und in Ried im Innkreis arbeitete ich 1991/92 als Executive Sous-Chef im Metechi Palace Hotel der Kette Marco Polo in Tiflis, Georgien und anschließend als Küchenchef im Hotel Bresnia in Moskau. Ich wechselte dann zur Firma Rogner International, bei der ich aufgrund meiner Russischkenntnisse als Küchenchef und -trainer im Hotel Jan III. Sobiesky in Warschau engagiert wurde. Dort wurde ich im Alter von 24 Jahren Küchenchef und führte dabei sechzig Mitarbeiter. Da ich meine Kenntnisse erweitern und auch meinen Rang verbessern wollte, übernahm ich für zwei Saisonen die Stellung als Assistent des Geschäftsführers des Feriendorfes Sonnleiten am Naßfeld. Anschließend fungierte ich als Pre-Opening-Supervisor des Unternehmens für das Hotel National in Moskau, Don Giovanni in Prag und das Hotel Lotus Therme in Heviz in Ungarn. Ein Jahr lang war ich als Food & Beverage-Manager im Hotel Europapark in Tirana tätig. Von 1996 bis 2002 konnte ich meine erworbenen Kenntnisse dann als Berater im Bereich Food & Beverage und in den Wirtschaftsangelegenheiten des Lokales Nikodemus in Purkersdorf einsetzen. Hier hatte ich die Gelegenheit, nach meinen Jahren im Ausland mein Wissen über die österreichische Gastronomie aufzufrischen. Zur gleichen Zeit gründete ich den Partyservice Art Catering, wobei ich mich auf die Herstellung von Sandwiches spezialisierte. Die Suche nach einem Lokal für die Feier zu meinem dreißigsten Geburtstag brachte mich im Dezember 1998 auf die Idee des Rent a Beisl. Dahinter steht der Gedanke, ein Lokal zur Verfügung zu stellen, welches man mieten, für den gegebenen Anlaß individuell benennen und auch individuell gestalten kann. Durch einen darüber im Dezember 1998 in der Kronenzeitung veröffentlichten Artikel wurde dieses Lokal schlagartig bekannt und war dann auch immerzu vermietet. Weitere Stationen in meiner Karriere waren meine dreimonatige Tätigkeit als Küchenchef für das österreichische Food Festival in der UNO-City und meine Aktivitäten für den Österreicherball in Tavern in the Green in New York. Im Jahr 2002 gab ich, nachdem ich viele Auszeichnungen erhalten hatte, das Lokal Rent a Beisl auf, beendete auch meine Tätigkeit bei Nikodemus und führe seither nur mehr das Catering.

Zum Erfolg von Erich Bauer

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich bedeutet Erfolg, andere Menschen glücklich machen zu können.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
In diesem Sinne sehe ich mich als erfolgreich. Ich bin auch sehr stolz darauf, es mit enormer Willenskraft von einem burgenländischen Bauernbub zu einem erfolgreichen Unternehmer geschafft zu haben.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich verfolgte sehr konsequent die Realisierung meines Traumes, ein erfolgreicher Unternehmer in einer angenehmen Umgebung zu werden. Ich bin ein positiv denkender und kommunikativer Mensch und behandle alle Menschen so, wie ich selbst behandelt werden möchte.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich treffe Entscheidungen immer erst, nachdem ich eine Nacht über dem Problem geschlafen habe.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Nach meiner ersten großen Veranstaltung für sechshundert Menschen, die ich als Selbständiger organisiert hatte, fühlte ich mich besonders erfolgreich.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Meiner Meinung nach ist Authentizität für den Erfolg ausschlaggebend.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich gebe nur mein Bestes und erhalte dafür die Anerkennung meiner Kunden. In der Gastronomie tragen auch das direkte Lob und der Dank der Gäste dazu bei, sich erfolgreich zu fühlen.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter spielen dabei natürlich eine große Rolle, weil sie ja auch die Verbindung zu den Kunden darstellen.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Der Lebenslauf der Mitarbeiter spielt hier für mich keine Rolle, ich entscheide bei der Aufnahme von neuen Mitarbeitern rein gefühlsmäßig.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich motiviere meine Mitarbeiter durch die sehr harmonische Form unserer Zusammenarbeit.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Die Stärken des Unternehmens liegen in unserer Flexibilität und in unserer unbürokratischen Abwicklung der Aufträge.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich habe mir das Ziel gesteckt, glücklich zu bleiben.