Zur Karriere von Sylvia Orasche

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich wuchs in Kärnten auf, besuchte die AHS in Klagenfurt und maturierte 1984. Danach absolvierte ich die Ausbildung zur radiologisch-technischen Assistentin im Landeskrankenhaus Klagenfurt mit Diplom 1986 und war bis 1987 im Krankenhaus Samonig angestellt, als ich mich zur beruflichen Weiterentwicklung entschloß und mit dem Studium der Medizin in Wien begann. Nebenbei arbeitete ich im Gastgewerbe. Als mein Sohn zur Welt kam, begann ich als Lehrreferentin zu unterrichten. 1993 promovierte ich zum Doktor der allgemeinen Heilkunde und belegte darüberhinaus die viersemestrige Ausbildung in psychosomatischer und psychosozialer Medizin sowie die zwölfsemestrige Fortbildung in psychotherapeutischer Medizin. Lehrpraxis in dem Gebiet der Dermatologie erwarb ich bei Dr. Kiprov, den Turnus und die Facharztausbildung mit entsprechender Praxis absolvierte ich im Lorenz-Böhler-Krankenhaus, im Krankenhaus Klosterneuburg, in diversen Stationen des SMZ Ost, im KAR, in der Rudolfstiftung sowie im Allgemeinen Krankenhaus Wien. Seit August 2003 führe ich meine eigene Tagesklinik in der Praxis von Professor Dr. Hernuss. Heute noch vertrete ich regelmäßig Ärztekollegen im Kaiserin Elisabeth Spital und im Allergieambulatorium Professor Raab. Im Februar 2004 eröffnete ich eine weitere Ordination in Tulln. In meiner Behandlungspraxis liegt der Schwerpunkt auf ästhetischer Medizin, Fettabsaugung, Venenbehandlungen, Muttermalkontrollen, Anti-Aging-Medizin und Drainagen. Neurodermitis und andere psychosomatische Krankheitsbilder werden selbstverständlich auch behandelt. Haut und seelische Befindlichkeit hängen zusammen, daher kommt mir der psychotherapeutische Hintergrund in meinem Berufsalltag sehr zugute.

Zum Erfolg von Sylvia Orasche

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg impliziert für mich seelische, persönliche, gesundheitliche und finanzielle Zufriedenheit.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition von Erfolg sehe ich mich als erfolgreich.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Konsequenz, Zielstrebigkeit, Verläßlichkeit und Freude an der Arbeit sind für mich zentrale Werte.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich gehe mit hoher Konzentration auf Patiententhemen ein, recherchiere, wenn mir Daten fehlen oder konsultiere Kollegen, um mein Bild zu erweitern.
Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein?
In meiner Familie herrschte eine konservative Stimmung vor, und es war vorgezeichnet, daß Buben studieren und Mädchen maximal in eine Frauenberufsschule gehen. Ich nahm das Studium also in Eigenregie auf, und fallweise war es nicht gerade einfach, mit einem Kind alle meine Vorhaben umzusetzen. Frauen haben es generell schwerer, weil eine beruflich gut situierte Frau immer noch kein gesellschaftlich anerkanntes Image erhält. Insbesondere erfolgreiche Frauen müssen sich mit Neid von außen auseinandersetzen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Ich brachte während meiner Studienzeit mein Kind zur Welt und fühlte mich erfolgreich, weil ich es verstand, mein Leben trotz dieser Doppelbelastung zu managen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ich imitiere niemanden, sondern gehe meinen Weg authentisch und nach meinen Vorstellungen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Patienten scheuen sich nicht, persönliche Rückmeldungen über ihre Zufriedenheit zum Ausdruck zu bringen. Das Wohlbefinden und Glück meiner Patienten macht letztlich auch mich zufrieden.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Manchmal ist es schwierig, Patienten ihre Illusionen zu nehmen und aufzuzeigen, was möglich und was unmöglich ist, gerade wenn ein hoher Leidensdruck vorherrscht. Hier nützt mir meine psychotherapeutische Ausbildung.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Verläßlichkeit spielt eine große Rolle, und auch die Wellenlänge muß stimmen. Freude an diesem Beruf ist nicht selbstverständlich, weil in der Medizin auch blutige Behandlungen an der Tagesordnung stehen und auszuhalten sind.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir sind immer für Patienten erreichbar und legen größten Wert auf eine hohe Vertrauensbasis.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Das Verhältnis zu Kollegen ist von Loyalität gekennzeichnet.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich trenne die beiden Bereiche bewußt.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich besuche zahlreiche Kongresse und Seminare, unter anderem absolvierte ich erst kürzlich eine 14-tägige Fortbildung in Honolulu.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man sollte permanent Erfahrungen sammeln, sich selbständig informieren und neugierig sein. Wichtig ist es, einen Beruf zu ergreifen, der einen erfüllt und an dem man Freude hat.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich habe den Traum von einer eigenen Tagesklinik.
Ihr Lebensmotto?
Carpe diem.

Fachartikel und Forschungsbeiträge in Psychosomatik.