Zur Karriere von Samuel Ogbonna

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich kam 1989 nach Wien, um hier zu studieren. Nach einem Vorbereitungskurs studierte ich von 1991 bis 1996 an der Universität Wien Publizistik- und Kommunikationswissenschaften und schloß mein Studium mit sehr gutem Erfolg ab. Danach gründete ich mit einem Freund die Radio Afrika Vereinigung. Das Ziel dieses Senders ist es, über den gesamten afrikanischen Kontinent zu berichten. Er soll das andere Gesicht Afrikas zeigen und das Image dieses Kontinents verbessern. In der Folge spezialisierte ich mich auf die Bereiche Werbung, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit sowie internationale Beziehungen. Bis heute arbeite ich als freiberuflicher Journalist. Ich bin Mitbegründer der Igbo Cultural Society in Wien sowie der Nationalen Nigerianischen Vereinigung in Österreich und habe die Funktion des Generalsekretärs inne. Während meines Studiums wurde ich sehr viel mit Naturkatastrophen und Umweltzerstörung konfrontiert. Aus diesem Grund rief ich im Jahr 2003 die Das grüne Blatt-Regenwald Treuhand GmbH ins Leben, deren Geschäftsführer ich bis dato bin. Diese Firma beschäftigt sich mit dem Ankauf von Regenwald, um ihn vor Rodung und Zerstörung zu schützen. Bis zum heutigen Tag wurden über eine Million Quadratmeter Regenwald angekauft, die Spenden stammen in erster Linie aus Österreich, Deutschland und der Schweiz.

Zum Erfolg von Samuel Ogbonna

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, meine Visionen in Bezug auf den Schutz des Regenwaldes auch wirklich umsetzen zu können.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich als erfolgreich, weil ich in meinem bisherigen Leben wirklich sehr viel erreichen konnte.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Die Notwendigkeit, etwas für den Regenwald bzw. für die Ökologie in meinem Heimatland zu unternehmen. Ich gründete daher die Umweltschutzvereinigung Das grüne Blatt, um in Europa diese Problematik stärker ins Bewußtsein zu rücken.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Mit der Firmengründung im Jahr 2003 hatte ich erstmals das Gefühl, wirklich aktiv etwas zum Umweltschutz beitragen zu können.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Die Entscheidung, nach Österreich zu ziehen, war für meine Familie und mich ganz sicher die beste. Wir fühlen uns hier sehr wohl.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Wir geben unser Bestes und gehen unsere eigenen Wege.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Meine beiden Schwestern in Nigeria haben mir sehr geholfen. Ich bin ihnen dafür sehr dankbar.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Sehr viele Freunde, Bekannte, aber auch Fremde helfen unentgeltlich in unserer Organisation, das ist Anerkennung, wie ich sie mir vorstelle.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Verständlicherweise sind viele Leute sehr skeptisch, da seit Jahrzehnten Entwicklungshilfe geleistet wird und das Gefühl nie ganz verschwindet, daß hier Mittel verschwendet werden.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Als Afrikaner werde ich leider oft mit Mißtrauen betrachtet.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Wir haben freie Mitarbeiter, die zum Teil auch freiwillig und ohne Honorar für die gute Sache arbeiten. In Nigeria bezahlen wir bereits fünf Waldhüter, die unseren erworbenen Regenwald bewachen und vor Wilderern und Plünderern schützen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Viele unserer Mitarbeiter melden sich über unsere Homepage oder die Prospekte, die wir an geeigneten Plätzen hinterlegen.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Wir haben keine Konkurrenz. Greenpeace, Global 2000 und alle anderen haben Umweltschutzorganisationen ebenso wie wir Interesse an einer gesunden Umwelt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Naturgemäß ist das sehr schwierig, da die meisten Veranstaltungen am Abend stattfinden, sodaß ich viele Abende nicht bei meiner Familie verbringen kann.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Ich besuche Seminare und andere Fortbildungsveranstaltungen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Für meine Firma wünsche ich mir, daß sie weiterhin auf Erfolgskurs bleibt und daß es uns gelingt, immer mehr Mitbürger für die Probleme Afrikas zu interessieren. Ich persönlich möchte mein Studium noch mit dem Doktorat abschließen.