Zur Karriere von Günter Fischer

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Mein Weg in die Selbständigkeit war grundsätzlich nicht von vornherein geplant. Nach Abschluß der Lehre 1988 war ich bis Ende 1996 im Trockenbau tätig. Die Einsatzorte waren für mich auf Dauer einfach zu weit entfernt, und so beschloß ich, mich beruflich zu verändern. Als meine berufliche Veränderung nicht nach Wunsch lief, riet mir ein guter Bekannter, ebenfalls Unternehmer, mich doch selbständig zu machen. Nach vorangegangener Skepsis wagte ich im Herbst 1997 den Schritt in die berufliche Selbständigkeit und absolvierte die Unternehmerprüfung. Ich bin stolz darauf, einen Betrieb gegründet zu haben, der nun schon jahrelang besteht und auf einer stabilen Grundlage steht. Mittlerweile arbeite ich mit einer größeren Gruppe selbständiger Kleinunternehmer zusammen, die in meinem Auftrag auf den Baustellen arbeiten. Den ersten Mitarbeiter einzustellen, war ein großer Schritt. Zu sehen, daß ich genug Arbeit hatte und wir auch zu zweit eher überlastet waren, brachte es mit sich, daß ich einen Mitarbeiter nach dem anderen aufnahm, bis der Betrieb seine heutige Größe mit einem Mitarbeiterstand von acht erreichte.

Zum Erfolg von Günter Fischer

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist eigentlich schwer zu definieren. Zu mir sagte einmal jemand, ich hätte es zu etwas gebracht, weil ich eine eigene Firma habe. Andere sehen aber nicht, wieviel man als Selbständiger arbeiten muß - der Chef muß ja immer selbst anwesend sein, damit alles so läuft, wie es soll. Zum Erfolg gehört auch der Mut, bestimmte Risiken einzugehen. Erfolg ist für mich das Ergebnis meiner Leistung. Ich denke auch in meiner Freizeit immer an den Betrieb und bin selbst im Urlaub ständig erreichbar.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich war ein normaler Monteur, habe auf Baustellen gearbeitet und führe heute mein eigenes Unternehmen. Darauf bin ich stolz, und deshalb sehe ich mich als erfolgreich.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend war mein Mut, den Schritt zu wagen. Zu Beginn wurde mir aufgrund einer Marktanalyse geraten, keinen Betrieb zu gründen, da laut Expertenmeinung kein Bedarf herrschte. Ich ließ mich von diesen negativen Aussagen nicht beeinflussen - heute, nach sieben Jahren, besteht der Betrieb immer noch, und er floriert. Ich hatte den Mut, etwas zu versuchen und war bereit, dafür viel Arbeit einzusetzen; auch das war wesentlich für meinen Erfolg.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
In erster Linie ist es wichtig, schnell zu reagieren.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als ich einen Mitarbeiter nach dem anderen einstellen mußte, die Arbeit trotzdem noch mehr als genug war und alle ausgelastet waren, fühlte ich mich sehr erfolgreich.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Eine erfolgreiche Entscheidung bestand darin, den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Der Preisdruck ist in dieser Branche enorm.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Die Mitarbeiter müssen die Arbeit an der Baustelle so gut als möglich ausführen. Ich trage die Verantwortung dafür, daß alles ordentlich gemacht wird, aber der Mitarbeiter ist der Ausführende.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Ich erwarte fachliche Kompetenz, denn ich habe keine Zeit dafür, neue Mitarbeiter anzulernen und möchte auch nicht, daß die Qualität und der Ruf meiner Firma unter unprofessionellem Arbeiten leidet. Unerläßlich ist der Führerschein.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Ich kann aufgrund des modernen Arbeitssystems ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältnis bieten.Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? In dieser Branche gibt es sehr viel Konkurrenz, aber viele Betriebe verschwinden genauso schnell, wie sie entstanden sind. Der entscheidende Faktor, sich gegenüber dem Mitbewerb durchzusetzen, ist bei uns der Preis. Wer in diesem Segment flexibel reagieren kann, ist vorne mit dabei.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich arbeite viel und richte auch mein Privatleben nach den Ansprüchen des Betriebes aus.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Wer plant, sich selbständig zu machen, sollte sich gut überlegen, was auf ihn zukommt. Er soll sich nicht von Statussymbolen täuschen lassen, sondern bedenken, welches Pensum an Arbeit nötig ist und was das für die gesamte Lebensplanung bedeutet.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte den derzeitigen Mitarbeiterstand halten. Da ich im vorhinein nicht weiß, welche Objekte in der nächsten Zeit geplant sind, muß ich im Prinzip aber alles auf mich zukommen lassen.