Zur Karriere von Hans Einhaus

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich maturierte 1947 mit Auszeichnung in Gmunden. Anschließend studierte ich Chemie an der Technischen Universität Wien. Meine Diplomarbeit wurde 1952 angenommen. Danach arbeitete ich bis 1959 als Chefredakteur des Printmediums Europäische Technische Informationen und als Geschäftsführer des skandinavischen Handelsunternehmens Industrietechnik in Wien. In weiterer Folge wechselte ich zur OECD nach Paris, wo ich die Position des Leiters der Abteilung Technische Information einnahm. Die Tatsache, daß ich schon seit meiner Kindheit im Elternhaus Englisch und Französisch sprach, war dabei ein wesentlicher Vorteil. Es folgten die Positionen des Abteilungsleiters für Industrie-Information der UNIDO in New York und Wien. Von dort wurde ich zum Leiter des Büros der Vereinten Nationen für Wissenschaft und Technik in Genf berufen. 1976 kam ich nach New York und wurde zum Exekutivsekretär der in Wien 1979 abgehaltenen UN-Konferenz über Wissenschaft und Technik der Entwicklungsländer ernannt. Von 1980 bis 1989 fungierte ich als Direktor des UN-Amtes für Katastrophenhilfe in Genf. Mit 60 Jahren trat ich in den Ruhestand. Kurze Zeit später, bei Ausbruch der ersten Kuwait-Krise, ernannte mich der Generalsekretär Perez de Guellar zum Beigeordneten Generalsekretär und Koordinator für die Golf-Region mit Sitz in Amman und Bagdad. Das war der Schlußpunkt meiner Karriere bei der UNO. Nach meiner Rückkehr nach Österreich wurde ich 1994 zum Präsidenten der in Österreich ansässigen pensionierten internationalen Beamten und zum Generalsekretär der Österreichischen Liga für die Vereinten Nationen gewählt. 2001 erhielt ich das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich. Seit 2004 bin ich auf Vorschlag des derzeitigen UN-Generalsekretärs Kofi Annan Honorar-Generalkonsul der Republik Ghana in Österreich.

Zum Erfolg von Hans Einhaus

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Das bedeutet für mich, meine Ideen umsetzen zu können.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich bin mit dem Erreichten zufrieden. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich glaube, in erster Linie mein großer persönlicher Einsatz, mein Engagement und meine Integrität. Als Auslandsösterreicher hatte ich keine Beziehungen und gehörte auch keiner Partei an. Um ein Jahresbudget der UN-Katastrophenhilfe von rund zwei Milliarden Dollar zu verwalten, waren auch absolute Anständigkeit und Sparsamkeit wesentlich. Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Ich denke, daß Authentizität bzw. Originalität der bei weitem bessere Weg ist, umso mehr man sich dann leisten kann, stets die Wahrheit zu sagen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich war nach Dr. Kurt Waldheim der höchste österreichische UN-Beamte und sehe die Verleihung des Großen Goldenen Ehrenzeichens sicher als eine hochgeschätzte Anerkennung.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich war dreimal verheiratet und hatte, was Beruf und Privatleben betrifft, meine Höhen und Tiefen. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Ich rate einem jungen Menschen, zu arbeiten und dabei anständig zu bleiben. Man darf nach Rückschlägen nie aufgeben.