Zur Karriere von Franz Kirchberger

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß der Hauptschule besuchte ich die vierjährige Fachschule für Maschinenbau an der HTL in Vöcklabruck. Mein Eintritt in das Berufsleben erfolgte 1974 mit meiner Anstellung als Arbeitsvorbereiter im Wasserturbinenbau der Voest Alpine in Linz. Sehr wichtige Schritte für mich waren die Heirat mit meiner Frau Maria im Jahr 1973 und in der Folge die Geburten meiner Töchter Birgit und Doris. Das waren damals besonders einschneidende Erlebnisse in meinem privaten Umfeld. Beruflich ergab sich 1983 eine ganz gravierende Veränderung, als ich von der Privatwirtschaft in den oberösterreichischen Berufsschullehrerdienst wechselte. Der Start als Techniklehrer an der Berufsschule Braunau war für mich ein markanter Meilenstein. Ich lehrte dort zwei Jahre, bis ich aufgrund der Errichtung meines Eigenheimes in Ottnang am Hausruck einen Versetzungsantrag in die Berufsschule Attnang stellte. Damals hatte ich großes Glück, da durch die Pensionierung des stellvertretenden Schuldirektors, Herrn Schulrat Wimmer, eine Stelle als Lehrer vakant wurde. Zeitgleich begann ich mit meiner pädagogischen Ausbildung und schloß das Studium an der Berufspädagogischen Akademie in Linz 1987 ab. 1990 erfolgte die Ablegung einer weiteren Lehramtsprüfung für den Gegenstand Berufsbezogenes Englisch. Zwischen 1987 und 1999 fungierte ich als Personalvertreter und Dienststellenobmann. Bis 1999 war ich Lehrer an unserer Schule, ehe ich zum Direktor der Berufsschule Attnang ernannt wurde. Meine jetzige Arbeit umfaßt rein den pädagogischen, organisatorischen und administrativen Bereich, Unterricht erteile ich in meinen erlernten Fächern Mathematik, Mechanische Technologie, Technisches Zeichnen und Laborübungen, wenn Kollegen erkrankt sind und Not am Mann ist. Dies ist für mich eine wichtige Sache, um den Draht zum Unterrichtsgeschehen und zu den Schülern nicht zu verlieren, wodurch mir gewisse Entscheidungssituationen leichter fallen, da mir der Ablauf vor Ort vertraut ist. Ähnlich geht es mir auch bezüglich dem angeschlossenen Internat, das seit dem Jahr 2001 existiert. Die Leitung des Internats obliegt ebenfalls mir, und in periodischen Abständen überzeuge ich mich im Rahmen eines Nachtdienstes vom Ablauf des Geschehens. Das Gebäude steht im Besitz von Dr. Maria Fekter, mit der in Übereinstimmung mit dem Land OÖ ein langfristiger Vertrag abgeschlossen werden konnte. Wir haben 62 Internatsplätze und verzeichnen in der Schule steigende Schülerzahlen. Im heurigen Jahr sind wir knapp an der 1.000-Schüler-Marke angelangt. Das spricht sicherlich für unseren Schulstandort und unsere Qualität.

Zum Erfolg von Franz Kirchberger

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg kann ich mit einem persönlichen Glücksgefühl vergleichen. Es verschafft mir innere Befriedigung, wenn sich andere freuen, weil wir hier an der Schule durch Teamarbeit positive Ergebnisse erzielen. Der Umweltschutz-Landespreis im Jahr 2000 gilt der gesamten Kollegenschaft und Schule. Ich habe ihn stellvertretend gemeinsam mit dem damaligen Schulsprecher entgegengenommen und mich sehr darüber gefreut.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja. Wenn ich die berufliche Schiene anspreche, bin ich mit meiner Position als Direktor der Schule erfolgreich. Diese Funktion erreichte ich nach reiflicher Überlegung aufgrund meiner klaren Vorstellung. Es bedeutet schon etwas, wenn man als jüngster von vier Bewerbern, ich war damals 45 Jahre alt, das Rennen macht.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich habe mich mit Entschlußkraft und festem Willen für diese verantwortungsvolle Stelle beworben. Auch das Verständnis meiner Frau und ihre moralische Unterstützung haben mich bestärkt, diesen Weg zu gehen. Die Arbeit als Lehrer und mit Jugendlichen liegt mir am Herzen, und ich war überzeugt, von dieser Seite zusätzlich Positives für unsere Gesellschaft bewirken zu können.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Positive Rückmeldungen durch Kollegen bestärken mein Tun, und ich fühle mich anerkannt, wenn meine Vorschläge und Anregungen wahrgenommen, angenommen und umgesetzt werden.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich fühle mich von meiner Familie sehr unterstützt. Meine Frau stand mir bei den wichtigen Entscheidungen immer zur Seite. Sie ist selbst Lehrerin und versteht mich und meine Beweggründe. Die Zustimmung durch meine Frau ist immer ein wichtiger Faktor gewesen. Sie hat hauptsächlich die Erziehung der Kinder übernommen, damit ich meine berufliche Laufbahn und auch die verschiedenen Vereinstätigkeiten verfolgen konnte. In der Gesamtheit bedeutet unser familiäres Miteinander ein gemeinsames Management.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Es ist wichtig, gewisse moralische Grundsätze zu achten. Die mediale Beeinflussung ist in der Gegenwart sehr stark, und ich versuche dahingehend im Schulkontext auf die Jugendlichen einzuwirken. Es ist auch wichtig, sich auch nach der Berufsausbildung ständig weiterzubilden, und es ist angebracht, eine gewisse Flexibilität im Berufsleben an den Tag zu legen. Je breiter der Horizont, desto besser.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Hauptziel ist, daß ich gesund bleibe und meine Familie glücklich ist. Beruflich habe ich mir das Ziel gesetzt, ab dem Jahr 2006 den Schulumbau als Bauherr zu begleiten. Der erste Meilenstein ist geglückt. Die Verhandlungen mit dem Land Oberösterreich haben ergeben, daß wir im Juni 2006 mit der Adaptierung und Generalsanierung unserer Schule beginnen können. Der Standort Attnang-Puchheim als Berufsschule und Arbeitgeber wird damit eine Aufwertung erfahren, und das ist mir ganz besonders wichtig.
Ihr Lebensmotto?
Nie aufgeben.

Öffentlichkeitsarbeit (Schule), Gemeindeberichterstattung.