Zur Karriere von Martina Gottsbachner

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Mein Vater war Innungsmeister der Wiener Messerschmiede und führte mit meiner Mutter in Floridsdorf ein Geschäft mit Solinger Stahlwaren und Geschenkartikeln, wo ich die Lehre zur Einzelhandelskauffrau absolvierte. Nach meinem Lehrabschluß 1984 arbeitete ich bis zu meiner Heirat und später bis zur Geburt meiner Kinder im Verkauf, in der Kassaführung und im Einkauf mit. Im Jahre 1988 gründete die Firma Swarovski in Österreich den Sammler Club Swarovski (Swarovski Crystal Society). Meine Eltern führten seit dieser Zeit Swarovski-Produkte und erkannten sehr bald, welche Chancen mit der Führung des SCS bestanden. Ich selbst war von den Kristallobjekten begeistert. Anläßlich einer Verkäufer-Promotion war ich unter den zehn Besten, und seit 1992 sind wir der SCS-Händler, der österreichweit die höchste Mitgliederanzahl verbuchen kann. Derzeit werden mehr als 400 SCS-Mitglieder von uns betreut. Ich wurde auch nach Tirol in die Firmenzentrale eingeladen und erhielt eine besondere Verkaufsschulung. Im Jahr 2003 übernahm ich das Geschäft und baute es im Jahr 2004 in einen Premium-Shop um, wo ich ausschließlich Swarovski-Produkte führe.

Zum Erfolg von Martina Gottsbachner

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, rundum glücklich zu sein. Positiver Streß ist erwünscht, und ich bin gerne beides, Mutter und Geschäftsfrau. In beruflicher Hinsicht freue ich mich mit Kundinnen, die in meinem Geschäft Stücke finden, die ihnen Freude bereiten.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich sehe mich als erfolgreich und bin über die familiäre Unterstützung dankbar.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Man braucht gute Managementfähigkeiten, wenn man Familie und Beruf unter einen Hut bringen will. Mein Beruf macht mir Spaß, Kinder und Haushalt wären mir zu wenig.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Meistens entscheide ich aus dem Bauch heraus. Da ich nicht alles auf einmal erledigen kann, gehe ich Probleme Zug um Zug an.Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Eine Frau hat mehr Streß als ein Mann, besonders eine berufstätige. Kinderbetreuungseinrichtungen sind längst noch nicht auf die Bedürfnisse von Müttern abgestimmt. Als Frau neigt man zur Überlastung, weil man ja auch alles, was die Kinder betrifft, zusätzlich zum Beruf tragen und verantworten muß. Männer können das, was Frauen beschäftigt, oft gar nicht wirklich verstehen.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Jeder ist sich selbst der Nächste und aufgefordert, sich selbst zu finden. Kinder sind dabei zu unterstützen, damit sie ihre Anliegen später einmal vertreten können.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Ich biete meinen Kunden eine breite Auswahl an Produkten. Als Dienstleistungsunternehmen baue ich auf beste fachliche Beratung.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich führe eine Art Familienbetrieb. Mein Mann lebt mit meinen Aufgaben mit, auch wenn er in einer Bank arbeitet. Die Grenzen verschwimmen. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Eine umfassende Schulbildung ist eine wichtige Basis für den Erfolg im späteren Berufsleben. Die Richtung, in die man sich entwickelt, sollte sich früh herauskristallisieren. Ein Beruf muß unbedingt Spaß machen und den persönlichen Interessen und Neigungen entsprechen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Gerade beginnen eine neue Mitarbeiterin und eine Teilzeitkraft, die mich entlasten werden. Somit kann ich mich auf lange Sicht besser um meine Kinder kümmern.