Zur Karriere von Johannes Gasberger

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich absolvierte bis 1987 die Lehre zum Werkzeugmacher bei der Hoerbiger Fluidtechnik KG in Wiener Neustadt, wo ich dann zuletzt, bis 1989, als Konstrukteur arbeitete. Ursprünglich wollte ich die Matura beim Militär nachholen, doch dann entschied ich mich 1985 dazu, die Höhere Technische Bundeslehr- und Versuchsanstalt für Berufstätige in Wiener Neustadt (Fachrichtung Maschinenbau) zu besuchen, die ich 1990 abschloß. Es motivierte mich nicht ausreichend, im Konstruktionsbüro und in der Position des Assistenten des Geschäftsführers zu arbeiten. Daher begann ich 1990 mit dem Studium der Handelswissenschaft an der Wirtschaftsuniversität Wien, absolvierte 1991 und 1992 Spanischkurse in Nerja/Spanien und war von 1993 bis 1997 während der Ferienmonate in diversen Betrieben tätig. Nach Abschluß meines Studiums entschloß ich mich, auch noch das Doktoratsstudium zu absolvieren. Parallel dazu arbeitete ich im Product Management in der HIG - Handel mit Industriegütern - GmbH im Bereich Sales Coordination und Supply Management. Im April 2000 wechselte ich in den Bereich Supply Chain Management (SCM) und Key Accounting bei Baxter Bioscience in Wien. Im September 2003 gründete ich das Unternehmen Supply Nexus, Supply Chain Management Consulting, ein auf SCM- und Logistikfragen spezialisiertes Trainings- und Beratungsunternehmen. Meine primären Aktivitäten bei Supply Nexus beinhalten daher sowohl die Beratungs- als auch Lehrtätigkeit an Fachhochschulen und Universitäten.

Zum Erfolg von Johannes Gasberger

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist etwas Temporäres - keiner hat immer Erfolg. So gibt es nicht von ungefähr Beispiele medialer Erwähnungen wie den Unternehmer des Jahres, wobei der Zeitbezug im Zusammenhang mit Erfolg zu berücksichtigen ist. Grundsätzlich kann jedoch das Erreichen gesteckter Ziele, die meß- bzw. nachvollziehbar sind, als Erfolg bewertet werden.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich habe bisher alle Ziele erreicht, die ich mir gesteckt habe, bin aber sowohl auf der persönlichen als auch auf der materiellen Ebene noch bei weitem nicht so erfolgreich, wie ich es gerne sein möchte.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Seit meiner Schulzeit gehe ich quasi nach Fünfjahresplänen vor und versuche dabei - so weit wie möglich - konsequent, verläßlich und flexibel zu sein. Jede Stunde Unterricht/Lehre benötigt gerade Anfangs ein vielfaches dessen an Vorbereitungszeit, es ist außerdem speziell in der Lehre notwendig, am Präsentationsgeschick zu arbeiten.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Die Erfahrungen meiner bisherigen beruflichen Tätigkeiten, speziell in den Bereichen Prozeßanalyse und Projektmanagement, geben mir Werkzeuge in die Hand, die ich je nach Bedarf anwende. Auf Basis dessen wäge ich Kosten und Nutzen für die weitere Vorgehensweise ab. Unabhängig von dieser eher rationalen Vorgehensweise kommen zusätzlich jedoch auch Entscheidungen aus dem Bauch nicht zu kurz. Wenn meine zeitlichen Kapazitäten nicht ausreichen, delegiere ich Aufgaben weiter.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ein gutes, motiviertes Team kann wesentlich zum Erfolg des Unternehmens beitragen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Engagierte, selbstbewußte und verläßliche Menschen, die Eigenverantwortung übernehmen wollen, schätze ich im Berufsleben am meisten.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es fällt mir aufgrund des beruflichen Zeitaufwandes noch immer schwer, die beiden Bereiche zufriedenstellend zu vereinbaren. Es ist mir bewußt, daß diesbezüglich noch einiges an Verbesserungsbedarf herrscht.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Jede/r sollte für sich herausfinden, welcher Bereich ihm/ihr liegt. Praxiserfahrungen sind generell von hohem Wert, z.B. Projektarbeiten im Zuge von Fachhochschul- bzw. Universitätsstudien sind oft eine gute Voraussetzung, um später am Arbeitsmarkt eine begehrte Kraft zu sein. Oft sind pragmatische Ansätze vorteilhafter als eine hochwissenschaftliche Herangehensweise. Die Fähigkeit zu einer selbständigen Arbeitsweise sehe ich jedoch als einen wesentlichen Erfolgsfaktor.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich habe - mittelfristig gesehen - vor, zu expandieren. Ich kann mir gut vorstellen, künftig die Tätigkeit im Bereich der Beratung noch mehr zu intensivieren.