Zum Erfolg von Gerhard Steinkogler
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich kann mich durchaus als erfolgreich bezeichnen. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Vor allem Fleiß und Engagement. Man muß zu 100 Prozent hinter dem stehen, was man sagt, und von seiner Arbeit überzeugt sein. Der Bauherr bemerkt jede Unsicherheit.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Es ist unerläßlich, stets sofort auf Herausforderungen reagieren zu können. Dieser Umstand macht meinen Beruf interessant, stellt zugleich aber auch einen Streßfaktor dar.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Es mangelte mir noch nie an Selbstbewußtsein. Nachdem ich mich selbständig gemacht hatte, empfand ich mich nicht sogleich, sondern erst nach etwa zwei Jahren als erfolgreich.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Erfolgreich war die Entscheidung, uns selbständig zu machen und auch keine Angestellten aufzunehmen. Wir wollten bewußt ein kleines Büro bleiben. Gelegentlich arbeiten wir aber mit freien Mitarbeitern.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Originalität ist in dieser Hinsicht entscheidend, eine Imitation ist nie so erfolgreich. Wenn man als Architekt nicht einmalig ist, kommen die Kunden kein zweites Mal mehr.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Wir leben nur von Mundpropaganda. Es hat sich eben herumgesprochen, daß bei unserer Arbeit Qualität absoluten Vorrang hat. Man muß nicht unbedingt in einem ausgefallenen Stil bauen, um zu beweisen, daß man vertrauenswürdig ist und solide Arbeit leistet.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Die EU und ihre Vorschriften ruinieren die kleinen Architekturbüros, denn die ausländischen Büros, die an Wettbewerben in Österreich teilnehmen, sind eine zu übermächtige Konkurrenz. Zudem kann man es sich als kleines Büro nicht leisten, bei jedem Wettbewerb mitzumachen. Andere EU-Kriterien schränken uns ebenfalls sehr ein. Wer z.B. ein Krankenhaus bauen will, muß schon eines geplant haben, um ein Angebot legen zu können, und so sind kleine Büros hier praktisch ausgeschlossen. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Unsere Stärke ist unsere Erfahrung. Wir können auf eine fundierte Ausbildung und eine solide Laufbahn verweisen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Zwischen diesen beiden Bereichen gibt es keine klare Trennlinie. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Weiterbildung findet laufend statt, in unserer Branche muß man immer am neuesten Stand der Entwicklung bleiben.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Die Jugend sollte darauf achten, eine gute Ausbildung zu absolvieren und auch nicht darauf vergessen, ihren Hausverstand einzusetzen. Auch bin ich der Meinung, daß zu wenig gründlich gearbeitet wird. Es ist wesentlich, sein Handwerk zu verstehen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Es ist mir ein Anliegen, auch weiterhin zufriedene Bauherren zu haben, die sich mit unserer Arbeit identifizieren können.