Zur Karriere von Traude Gruber

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich absolvierte acht Jahre Volksschule in Hochwolkersdorf und ein Jahr Haushaltsschule in Frohsdorf. Nach dem Abschluß meiner Lehre in Wiener Neustadt trat ich 1970 als gelernte Bürokauffrau in das Berufsleben ein. Anfang Jänner 1981 erhielt ich die Chance, als Gemeindesekretärin tätig zu werden. Im Zuge der Pensionierung meines Vorgängers im September 1996 stellte ich mich der Wahl und wurde mit 15 Stimmen Vorsprung zur Bürgermeisterin gewählt. Damals war es noch sehr ungewöhnlich, als Frau an der Spitze der Gemeinde zu stehen. In den Jahren 2000 und 2005 konnte ich meinen Vorsprung auf 344 bzw. 337 Vorzugsstimmen ausbauen.

Zum Erfolg von Traude Gruber

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, positive Ergebnisse zu erzielen und persönliche Anerkennung für meinen hundertprozentigen Einsatz zu bekommen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, aufgrund der von mir erreichten Stimmenanzahl in einer Gemeinde, wo traditionell die ÖVP dominiert, sehe ich mich als erfolgreich.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich glaube, daß ich als Bürgermeisterin mehr leiste, als generell üblich ist, und durch meinen großen Einsatz und die Umsetzung meiner Ideen viel zur Erhöhung der Lebensqualität unserer Gemeinde beitrage. Ich fördere nicht nur den Straßenbau, sondern kümmere mich auch sehr um die Verschönerung des Ortsbildes. Ich setze zahlreiche zusätzliche Aktivitäten und setze mir jedes Jahr ein bestimmtes (finanzierbares) Ziel, wie z.B. eine Jungbürgerfeier oder eine Festveranstaltung zur Förderung erfolgreicher Jugendlicher. Die vielen Veranstaltungen ermöglichen es mir zudem, ständigen und engen Kontakt zu den Bürgern der Gemeinde zu pflegen. Auch mein ortsbezogener Gemeindekalender kommt bei der Bevölkerung sehr gut an. Als gelernte Buchhalterin ist mir außerdem eine sparsame Finanzgebarung ein besonderes Anliegen, was von den Bürgern sehr gewürdigt wird.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Prägend für meinen beruflichen Lebensweg war in erster Linie mein Vater, der seinen Weg immer konsequent verfolgte und mir diese positive Einstellung weitergegeben hat. Mein späterer Lehrherr hat mir dann bereits in jungen Jahren höchst verantwortungsvolle Aufgaben - auch in finanzieller Hinsicht - aufgebürdet, die für mein damaliges Alter ungewöhnlich hohe Anforderungen an mich stellten und ein außergewöhnliches Verantwortungsbewußtsein erforderten. Ich habe dadurch jedoch sehr viel für mein späteres Leben gelernt.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich komme mit sehr wenigen Mitarbeitern aus, die sehr viel und sehr gute Arbeit leisten. Sie wissen das auch, und ich stehe voll hinter ihnen. So werden z.B. Kanalarbeiten und die Erneuerung des Wasserleitungsnetzes von unseren eigenen Mitarbeitern durchgeführt. Alles, was unsere Halbtagskraft an Arbeit im Büro zeitlich nicht schafft, übernehme und beende ich. Das ist für die Gemeinde von großem finanziellen Vorteil.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Ich bin mit meinem Heimatort verbunden und setze mich mit all meiner Kraft für die Anliegen unserer Bevölkerung ein. Ich habe immer ein offenes Ohr und bin für jeden Mitbürger da.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich habe einen sehr verständnisvollen Ehemann, und meine beiden Töchter sind mittlerweile bereits erwachsen.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Mein Rat an die Jugend lautet, ihren Weg konsequent zu verfolgen, die positiven Dinge des Lebens in den Vordergrund zu stellen und ihre Arbeit mit Freude und Enthusiasmus zu verrichten. Ein weiterer wichtiger Faktor auf dem Weg zum Erfolg ist ständige Weiterbildung.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Falls es meine Gesundheit erlaubt, würde ich gerne noch einmal für das Amt des Bürgermeisters kandidieren.
Ihr Lebensmotto?
Die Hunde bellen, die Karawane zieht weiter (arabisches Sprichwort).

Beiträge in verschiedenen regionalen Medien.