Zur Karriere von Gunter Schillinger

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich absolvierte als Grundstudium zunächst den Studienlehrgang Rohstoffe, Bergbau und Gastechnik an der Technischen Fachhochschule Bochum. Ab 1997 studierte ich IBWL in Lippstadt und Bad Nauheim, da ich mich auch im kaufmännischen Bereich weiterbilden wollte. Ich beendete dieses Studium 2000 mit dem Diplom. Von 2002 bis 2005 absolvierte ich nebenberuflich mein MBA-Studium an der University of Lincoln (UK). Gemeinsam mit einem Studienkollegen gründete ich 1999 eine technische Unternehmensberatung, die sich vor allem an Unternehmen im Bereich der Rohstoffgewinnung richtet. Betriebe in dieser Branche weisen eine eher konservative Prägung auf. Durch Kontakte des Netzwerkes meines Vaters, der als Unternehmer in dieser Branche jahrelange Erfahrung hat, konnten mein Partner und ich im Stil eines Arbeitskreises mit Experten auf Netzwerkbasis kooperieren. Mit praktischen Erfahrungen aus dieser Art der Beratungsarbeit setzte ich mich im Rahmen meiner Diplomarbeit auseinander. 2000 begann ich schließlich bei einem Unternehmen des Mobile-Business-Bereichs in München zu arbeiten, wobei dieses Unternehmen bald von der Siemens AG übernommen wurde, wo ich die nächsten Jahre in den Bereichen Strategie und E-Business Berufserfahrung erwarb. 2003 entschloß ich mich, in den elterlichen Betrieb, die Blast Com GmbH, die von meinem Vater 1980 als Schillinger GmbH gegründet wurde, einzusteigen und übernahm 2004 die Geschäftsführung der Niederlassung in Wien. Der Schwerpunkt des Unternehmens liegt unter anderem auf den Bereichen Laservermessung von Oberflächenprofilen, Erschütterungs- und Schalldruckmessung. Wir führen außerdem Beratungsprojekte mit dem Fokus auf Umweltschutz und Ökonomie in der Sprengtechnik durch und kooperieren mit Firmen in Slowenien, Kroatien und Ungarn.

Zum Erfolg von Gunter Schillinger

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolge verbinde ich damit, meine persönlichen Vorhaben zu verwirklichen. Dabei geht es mir hauptsächlich darum, Aufgaben durchzuführen, die mir Spaß machen, Anerkennung für mein Engagement zu erhalten und existentiell gesichert leben zu können.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Wenn ich auf die letzten Berufsjahre zurückblicke, sehe ich mich schon als erfolgreich, auch wenn ich noch nicht alles erreicht habe, was ich mir vorgenommen habe; aber ich habe ja noch Ziele vor Augen. Ich erkenne noch großes wirtschaftliches Potential in meiner Branche und habe einige Innovationsgedanken.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich habe in den letzten Jahren als Angestellter wie als Unternehmer meine persönlichen Bedürfnisse zugunsten der betrieblichen Erfordernisse zurückgestellt. Die Führung eines Betriebes erfordert hohen Anpassungswillen. Die wirtschaftliche Situation hat sich in den letzten Jahren rasant und einschneidend geändert, deshalb konnten Entscheidungen nicht auf die lange Bank geschoben werden. Es ist für mich außerdem unvorstellbar, in einem Betrieb zu arbeiten, wo man mit seinen Kollegen nicht gut auskommt, und schließlich muß mir meine Arbeit Spaß machen.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Es gab immer wieder Einzelsituationen, in denen ich sehr erfolgreich entschied. Ganz besonders freute ich mich über hohe Budgetgelder für eine Potentialanalyse innerhalb der Siemens AG.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein Vater leitete mich als Unternehmer in meinen Berufsanfängen, insbesondere unmittelbar nach der Matura. Ich kooperierte mit ihm in einem späteren Projekt. In den Betrieben, wo ich beschäftigt war, suchte ich stets die Diskussion und war immer für Weiterbildung offen, was sich als förderlich erwies.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Ich bin heute in einer konservativen Branche tätig, wo man für innovative Ideen grundsätzlich wenig Anerkennung erhält. Wenn ich Verbesserungen in Abläufen und Prozessen rechnerisch nachvollziehen kann, empfinde ich das als Anerkennung.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Im Rahmen guter Teamarbeit kann man sich optimal ergänzen und gemeinsam Erfolge erzielen.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Fachkompetenz und Wandlungsfähigkeit sind das wichtigste. Mit den meisten Mitarbeitern, die wir aufnehmen, hatten wir schon im Vorfeld der Rekrutierung beruflichen Kontakt.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir fallen in der Branche insbesondere durch unserer Innovationskraft auf und werden in ganz Österreich von Partnerfirmen fachlich sehr geschätzt. Wir bereiten uns auf Projekte sehr genau vor und verzeichnen eine hohe Trefferquote bei unseren Fachdiagnosen.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Manchmal hat man weniger Zeit für Privates, dann bleibt wieder mehr Zeit dafür - das ist ein Wechselspiel. Ich habe gelernt, mir bewußt Zeit für gewisse Vorhaben zu nehmen. In meinen Berufsanfängen arbeitete ich manchmal bis zu 18 Stunden am Tag, doch pendeln sich im Laufe des Berufslebens vernünftige Arbeitszeiten ein. Aus persönlichen Gründen konzentriere ich mich heute stärker auf mein Zeitmanagement.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Eine hohe Weiterbildungsbereitschaft ist in unserer Branche unentbehrlich. In der Technik ist es ein Muß, die neuesten internationalen Entwicklungen zu kennen. Insofern stecken wir viel Budget in die Weiterbildung und konzentrieren uns dabei auf internationale Wettbewerbsfähigkeit.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Auch wenn Ausbildungen immer teurer werden, sind sie die Basis für ein erfolgreiches Berufsleben.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Eines unserer Ziele ist der Ausbau der Ostgeschäfte. In unmittelbarer Zukunft werde ich gemeinsam mit einem Partner Vorlesungen im Großraum München halten, worauf ich mich schon freue.