Zur Karriere von Walter Hofherr

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Matura an der Handelsakademie Eisenstadt 1973 leistete ich den Präsenzdienst ab und trat 1974 in das Finanzamt Eisenstadt ein, wo ich großteils in der Lohnsteuerstelle tätig war. 1985 wechselte ich als Leiter der Verwaltung in die Stiftung der Pädagogischen Akademie Burgenland. In dieser Stelle habe ich die Verwaltung vollkommen neu strukturiert und auf ein modernes Management umgestellt. Nach 20 Jahren Tätigkeit in der Pädagogischen Akademie bin ich seit Anfang 2005 als Prokurist des Burgenländischen Hilfswerks tätig. Hier bin ich für das gesamte Personalwesen zuständig. Meine politische Karriere begann 1987 mit dem Einzug in den Gemeinderat der Gemeinde Schützen am Gebirge. Von 1992 bis 2001 war ich als Gemeindevorstand, Gemeindekassier und später als Vizebürgermeister tätig. 2001 wurde ich von der Bevölkerung zum Bürgermeister gewählt. Dieses Amt übe ich bis heute aus.

Zum Erfolg von Walter Hofherr

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, in allen Bereichen gut zu arbeiten und auf allen Ebenen Zufriedenheit zu schaffen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich fühle mich erfolgreich, weil ich sowohl im beruflichen als auch im politischen Bereich sichtbare Erfolge erzielt habe. Auch im privaten Bereich habe ich mir unter besonderen Schwierigkeiten, mein Vater ist in meinen jungen Jahren verunglückt, mein Haus gebaut und eine Familie gegründet.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Geprägt durch den frühen Tod meines Vaters habe ich in allen Positionen, die ich inne hatte, mit Konsequenz und Fleiß an meinem Erfolg gearbeitet.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich versuche alle Informationen zum Problem zu sammeln. Als nächstes wird die Lösung in persönlichen Gesprächen mit der betroffenen Person oder mit dem befaßten Gremium gesucht.Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein? Natürlich sehe ich mir erfolgreiche Modelle an und nehme mir Teile daraus für meine eigenen Arbeitsmodelle. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Besonders erwähnen möchte ich den damaligen Leiter der Pädagogischen Akademie, Herrn Dr. Robert Lentsch, der mir - quasi als mein Ersatzvater - nach meinem Übertritt vom Finanzamt die menschliche Komponente der Arbeit beibrachte.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
In der Gemeinde genieße ich durch meine erfolgreiche Arbeit Anerkennung. Auch auf Vereinsebene bin ich mit dem Goldenen Ehrenzeichen der burgenländischen Sportunion ausgezeichnet worden, was mich damals besonders gefreut hat.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Erfolg kann ich nur gemeinsam mit meinen Mitarbeitern erzielen. Vor allem in der Gemeinde, wo mein Zeitaufwand begrenzt ist, bin ich auf die Unterstützung und die gute Zusammenarbeit meiner Mitarbeiter angewiesen. Der Bürgermeister hat nur dann einen guten Ruf, wenn das Service für die Bevölkerung gut ist. Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? In einem persönlichen Gespräch versuche ich alle relevanten Faktoren auszuloten.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich bespreche mit meinen Mitarbeitern regelmäßig die laufenden Probleme. In ihrer Arbeit gebe ich ihnen einen größtmöglichen Freiraum.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich glaube, daß ich als guter Chef gesehen werde.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es ist natürlich schwierig, zwei Berufe mit dem Privatleben zu vereinbaren, ich habe aber eine sehr verständnisvolle Frau und geduldige Kinder, die mich voll unterstützen. Trotz meines Engagements gelingt es mir, mit meiner Familie erholsame Urlaube zu verbringen. Auch versuche ich, soweit es möglich ist, den Sonntag für die Familie freizuhalten. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Jeden Morgen lese ich die Neuigkeiten, die für mich wichtig sind, informiere mich laufend im Internet über alle Veränderungen, und etwa zwei Wochen im Jahr wende ich für die Fortbildung in Rahmen von Seminaren und Fachvorträgen auf.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
In der Gemeinde ist es mein großes Ziel, für den Durchzugsverkehr in der Gemeinde eine vernünftige und für die gesamte Bevölkerung sinnvolle und nützliche Lösung zu finden. Im Burgenländischen Hilfswerk ist die langfristige Sicherung der Versorgung von alten und/oder kranken Menschen sowohl im mobilen Bereich als auch in unseren Heimen der Schwerpunkt. Im privaten Bereich versuche ich, mehr Zeit für meine Familie und eventuell auch mehr Zeit für sportliche Aktivitäten zu haben.

Chronik von Schützen am Gebirge, Eigenverlag 1996.