Zur Karriere von Klara Burgstaller

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der Hauptschule wußte ich, daß eine Tätigkeit in der Gastronomie mein Traumberuf ist, doch da meine Eltern nicht so sehr von diesem Wunsch zu begeistern waren, absolvierte ich vorerst eine kaufmännische Lehre in einem Einzelhandelsbetrieb. Sobald ich diese beendet hatte, verfolgte ich mein eigentliches Berufsziel und erlernte die Berufe Koch/Kellner mit Konzessionsprüfung. Mein Berufswunsch hatte sich bis dato nicht verändert, ich wollte immer soviel als möglich mit Menschen zu tun haben. Einige Jahre später lernte ich meinen heutigen Mann kennen, dessen Familie ein altes Gasthaus hatte. Dieses war zum damaligen Zeitpunkt in sehr schlechter baulicher Verfassung und außerdem verpachtet. Nach unserer Hochzeit 1992 übernahmen mein Mann und ich den Betrieb, renovierten das Haus von Grund auf und führen seither einen Betrieb, der viele Stammgäste anzieht.

Zum Erfolg von Klara Burgstaller

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolgreich zu sein bedeutet für mich, viele zufriedene Gäste zu haben, die immer wieder in unser Haus kommen. Da dies mittlerweile seit vierzehn Jahren so ist, können wir durchaus von Erfolg sprechen. Aufgrund unserer Lage haben wir fast ausschließlich Stammgäste, viele, die täglich zu unserem Mittagstisch kommen, viele Vereine und Stammtische. Ab dem Jahr 2006 werden wir unser Haus um einen Hotelbetrieb erweitern.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, da wir seit vielen Jahren dieselben Gäste haben, die mittlerweile schon fast zum Haus gehören. Und wären sie nicht zufrieden, würden sie nicht stets wieder kommen. Durch diesen langjährigen Kontakt ergeben sich natürlich sehr persönliche Beziehungen - manchmal denke ich, mehr über unsere Gäste zu wissen, als deren Familien.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ausschlaggebend ist neben einer selbstverständlich sehr guten Küche und Bedienung die Person der Wirtin und des Wirtes. Man ist wie ein Pfarrer oder Therapeut für so machen Gast. Auch viele Jungendliche gehören zu unseren Gästen und fühlen sich bei uns wohl. Ich bin regelmäßig in unserer Hauptschule und im Polytechnischen Lehrgang, um meinen Beruf vorzustellen, und zwar sowohl die Vor- als auch die Nachteile, denn da wir regelmäßig Lehrlinge ausbilden, will ich, daß sich die jungen Menschen vorab darüber im klaren sind, was sie bei einer Arbeit in der Gastronomie erwartet. Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger erfolgreich zu sein? Im Gegenteil, ich finde, daß es in einigen Bereichen sogar einfacher für eine Frau ist. Als Frau verfügt man über menschliche Kompetenz, die in Verhandlungen kein Nachteil ist.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Meinen beruflichen Weg habe ich mir ausschließlich selbst gesucht. In meiner Familie gab es zuvor noch niemanden, der in der Gastronomie gearbeitet hat, doch für mich stand das schon während der Hauptschulzeit fest.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die Anerkennung unserer Gäste, die uns seit mittlerweile vierzehn Jahren die Treue halten, ist mir sehr wichtig.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Natürlich eine sehr große. Je motivierter jeder einzelne im Team ist, desto erfolgreicher können wir gemeinsam arbeiten.Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus? Mir ist wichtig, daß ein neuer Mitarbeiter sich über die Arbeitsbedingungen in der Gastronomie im klaren ist. Es ist zwar ein schöner Beruf, doch er hat auch seine Nachteile, vor allem was die Arbeitszeiten betrifft. Bei einem Lehrling schaue ich mir das Elternhaus an. Freundlichkeit steht natürlich an oberster Stelle.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Indem ich ihnen so manchen Anreiz biete. Zum Beispiel vereinbaren wir gemeinsam, wann wir unseren Betriebsurlaub festsetzen. Einmal pro Woche führen wir ein gemeinsames Gespräch über die Dinge, die angefallen sind. Ich denke, wir haben ein gutes Betriebsklima.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das Privatleben mit dem Familienleben zu vereinbaren, ist in der Gastronomie ein schwieriges Unterfangen, da die Arbeitszeiten ausgedehnt sind. Die Familie muß leider meist zurückstecken.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Einen Beruf in der Gastronomie zu wählen, ist für einen jungen Menschen nur dann sinnvoll, wenn er weiß, was auf ihn zukommt und auch die Unterstützung und Toleranz seiner Eltern für diesen Beruf hat, da es Zeiten geben wird, in denen er Motivation von außen braucht.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Wir wollen mit unserem Betrieb weiterhin so erfolgreich sein, wie wir es in den vergangenen Jahren waren. Da wir 2006 den Hotelbetrieb eröffnen, haben wir natürlich das Ziel, auch mit diesem so erfolgreich als möglich zu werden.