Zur Karriere von Werner Widauer

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach meiner Matura 1981 am Gymnasium wollte ich zunächst Pilot werden und bewarb mich daher bei der AUA. Aufgrund der schlechten Wirtschaftslage herrschte bis Ende 1985 ein vorübergehender Aufnahmestopp, was meine Pläne vereitelte. Ich leistete in weiterer Folge den Präsenzdienst ab, den ich um die Ausbildung zum Milizoffizier erweiterte. Obwohl ich zahlreiche sportliche Erfolge bei Orientierungsläufen und als Schütze verzeichnen konnte, entschied ich mich nicht dafür, beim Österreichischen Bundesheer zu bleiben, sondern begann mit dem Studium der Informatik. Die ersten sechs Semester verliefen sehr erfolgreich, und ich erhielt sogar ein Begabtenstipendium. Da ich mein eigenes Geld verdienen wollte, arbeitete ich projektweise als Programmierer für Siemens. Ich unternahm einige Reisen, und im Winter arbeitete ich in Tirol als Sportpädagoge und später als Tourenmanager. Mein Informatikstudium setzte ich dennoch fort, auch wenn ich durch Unterbrechungen aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit zum Langzeitstudenten wurde. Ich nahm eine Stelle im Bereich Marketing für Sportaktivitäten bei einer Reiseagentur für Incentives und Kongresse an, wo ich bald in die Ablauforganisation und in das Management eingebunden wurde. Diese Stelle war mit ausgedehnter Reisetätigkeit verbunden, so war ich vor allem im Raum Holland, in Deutschland und Südafrika eingesetzt. Die restlichen Monate im Wiener Büro arbeitete ich sehr intensiv bis in die späten Abendstunden hinein. Im Anschluß an diese Tätigkeit widmete ich mich wieder meinem Studium, das bei diesem Arbeitspensum zu kurz gekommen war, und legte die ausständigen Prüfungen ab. Als ich mit meiner Diplomarbeit beschäftigt war, verstarb mein Vater, und da ich nicht nur für mich, sondern auch für meine Mutter sorgen wollte, trat ich wieder ins Berufsleben ein und begann bei einer Versicherung im Strukturvertrieb zu arbeiten. Doch diese Vertriebsform ließ sich mit meiner Weltanschauung nicht vereinbaren. Um mein im Studium erworbenes Wissen zu verwerten, stieg ich als Versicherungsmakler in ein von Freunden gegründetes Versicherungsmaklerbüro ein. Nach einiger Zeit kehrte ich in meine frühere Beschäftigung als Tourenmanager zurück, und nach meiner Heirat beschloß ich, als selbständiger Versicherungsmakler ein Unternehmen aufzubauen. Ich gründete die Winsurance Widauer und Dr. Glavanovitz Versicherungsmakler OEG, die ich heute als Geschäftsführer leite. Wir betreuen hauptsächlich Kunden aus gehobenen Kreisen, Freiberufler sowie Klein- und Mittelbetriebe.

Zum Erfolg von Werner Widauer

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg liegt nicht nur in wirtschaftlicher Stärke begründet, sondern bedeutet auch Wohlergehen für Herz und Seele. Neben dem beruflichen Fortkommen nehmen auch die Zeit für Freunde, Sport und Geselligkeit sowie die Gesundheit eine wichtige Rolle ein.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich möchte keine Erfahrung missen. Ich bin sehr vielseitig, doch vielleicht hätte ich noch mehr erreichen können. Wenn ich in jungen Jahren etwas überdurchschnittlich gut beherrschte, nahm bald danach der Reiz ab, und ich widmete mich wieder neuen Dingen. Dies wirkte sich wahrscheinlich auf meinen wirtschaftlichen Erfolg nachteilig aus. Daß ich schließlich doch Fuß fassen konnte, liegt wohl auch an der veränderten inneren Einstellung oder am zunehmenden Alter. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Entscheidende Faktoren waren meine Kommunikationsfähigkeit, hohe Einsatzbereitschaft und eine sehr starke Pflege der persönlichen Kontakte zu den Kunden, aber auch innerhalb der Versicherung. In der zwischenmenschlichen Kommunikation verfüge ich über die Fähigkeit, auch zwischen den Zeilen zu lesen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich tendiere dazu, Probleme rasch zu lösen. Eine schlechte Entscheidung ist besser als gar keine. Manchmal beschäftigt mich ein Problem durchaus länger, aber ich werde noch lernen, etwas, was nicht rasch gelöst werden kann, nicht ständig mit mir herumzuschleppen. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Man trifft immer auf Menschen, die in einem Bereich besser sind als man selber. Doch die Erkenntnis, daß auch die anderen nur mit Wasser kochen, und die Bereitschaft dazuzulernen, sind hier entscheidend.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Mein Beruf beruht auf persönlichen Beziehungen, ich lebe von Empfehlungen. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir gehen auf den Risikobedarf des Kunden sorgfältig ein und erarbeiten als nächsten Schritt die optimale Lösung zu einem fairen Preis-Leistungs-Verhältnis.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Eine Trennung dieser beiden Bereiche gelingt nicht immer, weil ich für meine Kunden immer auf dem Mobiltelefon erreichbar bin. Die Wochenenden sind jedoch für die gemeinsame Zeit mit meiner Frau reserviert. Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Ich bilde mich laufend weiter, um am neuesten Stand der Dinge zu sein. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Man soll sich bei seiner Berufswahl nicht von Zeitströmungen oder Wirtschaftsprognosen beeinflussen lassen, sondern seinen eigenen Weg gehen. „Walk what you talk!“ - Man muß zu dem stehen, was man sagt. Auch halte ich die Auseinandersetzung mit anderen Kulturen für sehr wichtig, um den eigenen Horizont zu erweitern.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte meinen Beruf noch lange ausüben, weshalb Kontinuität einen wichtigen Punkt für mich darstellt. Konstantes und nachhaltiges Wachstum befriedigt mich innerlich und kommt meiner persönlichen Lebensqualität zugute. Auch wünsche ich mir, daß mich mein Privatleben weiterhin so erfüllt.
Ihr Lebensmotto?
Die Zeit beweist alles.

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