Zum Erfolg von Andreas Wilhelm
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Für mich bedeutet Erfolg nicht unbedingt, das große Geld zu machen. Erfolg bedeutet für mich Zufriedenheit und das Gefühl, anderen Menschen geholfen zu haben.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich schon als erfolgreich. Ich bin zufrieden, auch wenn es vom wirtschaftlichen Erfolg her besser sein könnte. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Mein Einsatz, mein Umgang mit anderen Menschen und die Art, wie ich Situationen meistere, waren die maßgeblichen Erfolgsfaktoren. Meines Erachtens hängt mein Erfolg mit meiner Person zusammen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Die ersten Jahre waren sehr schwierig für mich. Zu Beginn hatte ich den Traum, erfolgreich zu sein, doch so schnell hat sich mein Erfolg nicht eingestellt. Wirklich erfolgreich fühle ich mich seit dem Jahre 1997, seitdem ich nun alleine mein Unternehmen führe. Nun bin ich zufrieden und bin auch mehr zur Ruhe gekommen. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein Vater Eduard hat mich sehr unterstützt und mein Leben geprägt. Er hat meine Stärken und Schwächen genau erkannt und mir aus diesem Grund auch nicht seine Firma übergeben. Da er erkannt hatte, daß es mir nicht liegt, eine große Firma mit 30 Mitarbeitern zu leiten, legte er mir nahe, ein kleines Unternehmen zu gründen. Ich bin ihm sehr dankbar, daß er mich nicht unter Druck setzte, seine Firma übernehmen zu müssen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Wenn mich jemand weiterempfiehlt, weil er mit meiner Arbeit zufrieden war, dann stellt das die größte Anerkennung für mich dar. Ich habe Kunden aus Wien, die bei mir bestellen, obwohl es im Osten Österreichs zahlreiche Stickereien gibt. Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? In der heutigen Zeit muß alles schnell gehen - wenn ein Kunde bestellt, möchte er am liebsten sofort die bestickte Ware mitnehmen. Die Menschen lassen sich generell keine Zeit mehr und verstehen daher auch nicht, daß qualitätvolle Arbeit ihre Zeit braucht. Ich liefe hochwertige Ware, und das nimmt eben eine gewisse Zeit in Anspruch. Bei mir gibt es einen Probestick, und erst wenn dieser dem Geschmack des Kunden entspricht, produzieren wir die Ware.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte mein Unternehmen eigentlich nicht vergrößern, da dann wieder zu viel Druck entsteht. Auch habe ich den Mut, manchen Kunden zu sagen, daß ich momentan keinen Auftrag annehmen kann. Ich möchte meine bestehenden Kunden nicht vernachlässigen. Eines meiner Ziele ist die Diakonweihe, da ich ja 50 Prozent meiner Zeit der Seelsorge widme. Mein Engagement für die Katholische Kirche erfüllt mich sehr. Beruflich möchte ich gerne den Tag erleben, an dem mein Unternehmen schuldenfrei ist.
Ihr Lebensmotto?
Nächstenliebe leben.