Zur Karriere von Berthold Kneidinger

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich wuchs mit meinen vier Geschwistern auf dem elterlichen Hof auf. Gegen den ursprünglichen Wunsch meiner Eltern, den Hof zu übernehmen, begann ich im Jahre 1989, nach der HAK-Matura, das Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Innsbruck. Ich spezialisierte mich auf Steuerrecht beim österreichischen Steuerrechtsguru Prof. Werner Doralt und diplomierte in diesem Fach. Danach legte ich die Steuerberaterprüfung in kürzestmöglicher Zeit ab, die Unternehmensberaterprüfung folgte 1998. Im Rahmen meiner über zehnjährigen Tätigkeit in der Stadt Salzburg betreute ich Klienten in den verschiedensten Branchen, von der Trafik um die Ecke bis hin zur international tätigen Gesellschaft. Ende 2003 wurde in Rohrbach in Oberösterreich eine weitere Kanzlei im obersten Stockwerk einer Bank völlig neu errichtet. Als Unternehmensberater und Geschäftsführer der Firma TOPCONS GmbH betreibe ich seit 2003 auch gewerbliche Buchhaltung und Finanzierungsberatung im ersten Wiener Gemeindebezirk.

Zum Erfolg von Berthold Kneidinger

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet heute für mich etwas anderes als noch mit 30 Jahren. Erfolg hat für mich etwas mit Zufriedenheit und einer anderen Art von Neugierde zu tun.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, ich sehe mich als erfolgreich, da ich gutgehende Kanzleien aufgebaut habe und über eine zufriedene Klientel verfüge. Vor allem aber führe ich ein glückliches und harmonisches Familienleben.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Als besonderen Vorteil bei kniffligen Steuerfragen erachten meine Klienten mein Studium der Rechtswissenschaften. Das daraus vorhandene Wissen konnte ich inzwischen in vielen Fällen zum Vorteil meiner Klienten einsetzen. Wichtige Unterstützung biete ich meinen Klienten auch im Bereich der Unternehmensberatung. Jahrelang führte ich in den Neuen Deutschen Bundesländern Ansiedlungsberatungen mit kompletter wirtschaftlicher Projektabwicklung durch. Darunter waren Projekte mit einem Investitionsvolumen von mehr als 120 Millionen Euro, wie etwa das damals größte Sägewerk Europas. Aus dieser Zeit bestehen heute immer noch wertvolle Kontakte zu Förderstellen und Banken in Deutschland.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Mir wurde kurz vor der Steuerberaterprüfung vom Finanzvorstand eines bekannten, sehr erfolgreichen börsennotierten Unternehmens eine Assistentenstelle angeboten, ich entschied mich aber für die selbständige Laufbahn. Als ich bei verschiedenen Projekten im In- und Ausland mit verantwortungsvollen Aufgaben betraut wurde, fühlte ich mich erfolgreich.
In welcher Situation haben Sie erfolgreich entschieden?
Es war eine erfolgreiche Entscheidung, gegen den Rat meines Umfeldes zu beschließen, ein Studium zu absolvieren und die Steuerberaterlaufbahn einzuschlagen.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Ich habe stets zwischen den Zeilen gelesen und versucht, den juristischen, steuerlichen und unternehmerischen Standpunkt miteinander abzuwägen, also eine möglichst ganzheitliche Betrachtung der Causen angestrebt. Das ist es auch, was mich vielleicht von anderen Kanzleien abhebt und mich bekannt gemacht hat.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Es freut mich, daß ich von meiner gehobenen Klientel ebenso wie vom Kleinstunternehmer gerne aufgrund meiner Kompetenz weiterempfohlen werde. So betreue ich Unternehmer, Freiberufler, Selbständige und auch ebenso gerne Landwirte.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Der enge gesetzliche Rahmen stellt ein Problem dar, das Berufsrecht der Steuerberater ist zu eng abgesteckt. In vielen Fällen verfügen Steuerberater über ein wesentlich höheres materielles Rechtswissen als Rechtsanwälte, dennoch dürfen wir keine reinen Rechtsberatungen z.B. im Gesellschaftsrecht durchführen. Modelle, welche in den USA oder Kanada längst zum Standard gehören, wären auch bei uns oft von Vorteil.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich habe aus meinem Umfeld stets Akzeptanz verspürt, obwohl mein Lebens- und Berufsweg nicht der konservativste war. Sicher wird meine hohe soziale Kompetenz geschätzt, mit einigen Klienten bin ich auch per Du.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Eine wesentliche Stärke ist die breite Streuung, welche die Geschäftsfelder Steuer-, Gründungs-, Unternehmensberatung und klassische Buchhaltungsagenden wie Lohnverrechnung, Jahresabschlüsse und Bilanzierung umfaßt. Ich erstelle Businesspläne, verhandle auf Wunsch mit meinen Klienten bei Banken und Förderstellen, arbeite Unternehmensbewertungen aus und berate in Umgründungsfällen und bei der Rechtsformwahl. Auch beim Thema Betriebsnachfolge stehe ich meinen Klienten mit meiner reichen, fundierten Erfahrung zur Verfügung. Mir steht ein gutes und weit ausgedehntes Netzwerk zur Verfügung. Zudem ist eine meiner Leidenschaften der Versicherungsbereich, wo ich mir über die Jahre ein wertvolles, praxisnahes Know-how erworben habe.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es ist mir wichtig, genug Zeit mit meiner Familie zu verbringen und meine Kinder aufwachsen zu sehen. Wenn es meine Zeit zuläßt, fahre ich mittags nach Hause, um gemeinsam mit meiner Familie zu Mittag zu essen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich rate den jungen Leuten, wertschätzend und respektvoll mit anderen Menschen umzugehen. Man trifft andere Menschen öfter im Leben. Wir alle sind einer kontinuierlichen Veränderung unterworfen und in verschiedenen Lebensabschnitten auch in einer unterschiedlichen Verfassung, das gehört zum Menschsein dazu. Auch wenn man menschliche Enttäuschungen erlebt hat, sollte man neuen Bekanntschaften nicht die Chance auf Zusammenarbeit und Partnerschaft verwehren.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mein Ziel ist, mich mehr auf zwei Standorte zu konzentrieren und den bereits erfolgten Aufbau weiter zu forcieren und zu festigen. Auch möchte ich meinem neuen Hobby, der Jagd, nachgehen und neue Kontakte knüpfen.
Ihr Lebensmotto?
Erworbenes mit Nachhaltigkeit sichern.