Zur Karriere von Mario Himml

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach dem Abschluß des Polytechnischen Lehrganges besuchte ich ein Jahr lang die HTL für Maschinenbau in Hollabrunn. Daran schloß ich für eineinhalb Jahre eine Maschinenschlosserlehre an, und schließlich absolvierte ich noch eine Lehre zum Installateur. Weil ich damals in Niederösterreich nach dem Bundesheer keinen Job bekam, nahm ich eine Stelle bei einem Installateurbetrieb in Frankenmarkt an. Durch den Wechsel zur Huemer Solar Sonnenkraft GmbH in Vorchdorf kam ich mit dem Bereich Solartechnik in Berührung. Ich montierte und servicierte Solaranlagen in Österreich und Deutschland und machte mich schließlich mit dieser Dienstleistung selbständig. Ich erledige Auftragsarbeiten für Anlagenhersteller, vor allem für Vaillant. Zudem habe ich ein Befestigungssystem für Solaranlagen entwickelt und dazu eine kleine Produktion aufgebaut.

Zum Erfolg von Mario Himml

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist das, was ich durch meinen Schritt in die berufliche Selbständigkeit erreicht habe.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ja, weil ich sehe, was ich in zweieinhalb Jahren aus dem Nichts aufgebaut habe. Ich habe alles selbst erwirtschaftet und bin fast schuldenfrei. Gerade habe ich um 100.000 Euro eine zweite Montagepartie ausgerüstet - mit Fahrzeug, Anhänger und Werkzeug.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich habe das Unternehmen ganz langsam aufgebaut, ich stecke mir ein klares Ziel und verfolge eine klare Linie gegenüber den Auftraggebern. Ich lege einmal im Jahr Fixpreise fest und trage alle in der Zwischenzeit anfallenden Preiserhöhungen selbst. Meine Auftraggeber wissen das zu schätzen. Ich verdiene mein Geld im Einkauf, nicht im Verkauf, weil ich stets bestrebt bin, möglichst günstig einzukaufen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die Hersteller von Solaranlagen kommen zu mir, nicht umgekehrt. Ich brauche gar keine Werbung zu machen.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Ich könnte meinen Umsatz im nächsten Jahr verdoppeln, denn die steigenden Energie- und Rohstoffpreise haben zu einem Umdenken der Endverbraucher geführt, es gibt aber kein geeignetes Personal in Österreich. Dachdecker und Spengler kennen sich mit Installationen nicht aus, und Installateure steigen auf kein Dach. Es sollte eine eigene Berufssparte gegründet werden; momentan ist die Rechtslage unklar, und ich kann auch keine Lehrlinge ausbilden, da diese in den ersten drei Jahren nicht aufs Dach dürfen.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich stehe selbst auf der Baustelle. Da der Job beinhart ist, braucht man ein gutes Betriebsklima und zufriedene Arbeiter.
Wie werden Sie von Ihren Mitarbeitern gesehen?
Ich setze mich mit ihnen zusammen, teile aber auch den Streß mit ihnen.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir montieren Solaranlagen ohne Kran. Das geht bei Flächen bis zehn Quadratmeter schneller und billiger. Außerdem hat ein Autokran den Nachteil, daß er nicht überall zufahren kann.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Zu Spitzenzeiten habe ich gerade fünf bis sechs Stunden Schlaf in der Woche - bei sechs Arbeitstagen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Jugendliche sollten einen Beruf suchen, der ihnen gefällt und ihnen Spaß macht. Lernbereitschaft erachte ich als äußerst wichtig.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich werde noch fünf bis sechs Jahre meine Tätigkeit so fortsetzen und möchte dann zwei bis drei Montagepartien beschäftigen.
Ihr Lebensmotto?
Leben und leben lassen.