Zur Karriere von Sabine Kerschner

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich war bei der Gemeinde Wien zehn Jahre lang als Erzieherin tätig und vor allem für bedürftige und sozialschwache Jugendliche im Einsatz. Ich kenne die sozialen Umstände in Österreich dadurch sehr genau. Sehr viel Unterstützung erhielt ich vom damaligen Bürgermeister Helmut Zilk. Ich habe auch mein Interesse für die Jugend bis in mein Privatleben ausgedehnt und einen großen Teil meiner Freizeit für Institutionen wie zum Beispiel die Pfadfinder verwendet. Die Arbeit mit den mir anvertrauten Personen erfordert sehr viel an Charakterstärke und persönlicher Anpassungsfähigkeit. Im Alter von 29 Jahren entdeckte ich dann mein Interesse für den Vertrieb. Ich habe auch hier wiederum einen sehr starken menschlichen Bezug zu meinen Mitarbeitern. Ich konnte meine Erfahrung aus der Sozialarbeit sehr gut anwenden, und der Erfolg, den ich mit diesem Führungsstil erziele, stellt meine Kunden sehr zufrieden. Ich coache außerdem sehr gerne Menschen und bilde sie zu Vertriebsmitarbeitern für den Innen- und Außendienst aus. Ich entwickle zudem gemeinsam mit Spezialisten Geschäftsstrategien sowie wirtschaftliche Konzepte für Klein- und Mittelbetriebe. Im Innen- und Außendienst sind meine Erfahrungen sehr willkommen, und meine Ideen sind die Basis für viele Firmen, die einen starken und stabilen Vertrieb anstreben. Ich denke, daß ich in meinem Berufsleben sehr viel gelernt habe, und auch meine Erfahrungen im Sport sehr wichtig sind. Es sind dies ganz wesentliche Qualitäten, die mir auch jetzt bei meiner Tätigkeit als Geschäftsführerin sehr hilfreich sind.

Zum Erfolg von Sabine Kerschner

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg heißt für mich, andere erfolgreich zu machen. Gemeinsam den Erfolg zu erringen bedeutet mir als Teamplayer wirklich sehr viel.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Eindeutig ja. Ich konnte meine Ziele durchwegs verwirklichen. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Standhaftigkeit und Durchhaltevermögen sind das, was meinen Typ ausmacht. Man kann nicht immer Wunschträume verwirklichen, doch realistische Ziele darf man nie aus den Augen verlieren. Ist es für Sie als Frau in der Wirtschaft schwieriger, erfolgreich zu sein? Ganz klar ja. Die Führungsebene ist - leider noch immer - sehr stark eine Männerdomäne, und man muß schon sehr viel Mut aufbringen, um sich in dieser Realität zu beweisen. Es ist zwar nicht vom Geschlecht abhängig, ob man stark oder schwach ist, aber ich bin sicher, daß die Fähigkeiten von Frauen in Führungspositionen noch viel zu wenig in Anspruch genommen werden. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mein Mann ist sehr erfolgreich im Berufsleben, und ich kann sehr viel von seinem Wissen als Geschäftsmann lernen. Persönlich haben mich meine Erfahrungen im Sozialbereich ganz stark geprägt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich bin jetzt mittlerweile in der Lage, Verantwortung teilweise auch delegieren zu können, und trotz eines intensiven Zeiteinsatzes sehr glücklich mit meinem Privatleben. Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Die Jugend braucht ein starkes Ich-Bewußtsein, ohne daß sie in Egoismus verfällt, muß also lernen, ein gesundes Selbstbewußtsein aufzubauen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich bin sehr gerne im Außendienst und werde meine Tätigkeit als Coach noch ausbauen. In den nächsten Jahren wird die Mitarbeiterzahl meiner Firma erweitert, das ist eine bedeutende Aufgabe. Ich werde mein Verhandlungsgeschick also sehr bewußt einsetzen und auch auf höchster Ebene Gespräche führen.