Zur Karriere von Benjamin Blaha

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich absolvierte eine vierjährige Lehre zum Koch und Kellner beziehungsweise Restaurantfachmann beim Kellerwirt in Schwanenstadt, einem Haubenlokal. Dort konnte ich sehr viel lernen, und mein Lehrherr motivierte mich dazu, mich selbständig zu machen. Nach dem Bundesheer arbeitete ich noch weitere zwei Jahre beim Kellerwirt und filterte aus der Arbeit heraus, was ich als Selbständiger brauche. Man muß immer bedenken, was der Gast will, dann wird man erfolgreich. Der Hacklwirt ist eines der letzten typischen Wirtshäuser in der Innenstadt von Gmunden mit 120 Sitzplätzen und einer Terrasse. Wir haben sieben Tage in der Woche von zehn bis vier Uhr früh offen, abends mit Barbetrieb.

Zum Erfolg von Benjamin Blaha

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich die Zufriedenheit der Gäste und daß ich ein Wirtshaus geschaffen habe, wie es früher bestanden hat. Meine Vorgänger wollten alle ein Restaurant aus dem Haus machen, aber davon gibt es schon zu viele.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Ich führe als Dreiundzwanzigjähriger ein eigenes Lokal, und das ist doch ein Erfolg, wie ich meine.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Es geht keiner in ein Lokal, wenn dort der Chef mit seiner Freundin in einer Ecke sitzt. Ich meine, der Chef eines Hauses muß genauso anpacken und wird dadurch Vorbild für seine Mitarbeiter. Wir bieten bodenständige Kost, die gibt es sonst in Gmunden selten. Mittlerweile bin ich auch eine Art Kontaktstelle, wenn jemand eine Wohnung oder ein Auto sucht.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Bei Problemen mit dem Personal ist es wichtig, mit den Leuten zu reden, alles zu erklären und nicht zu schimpfen. Manchmal gehe ich mit einem Lehrling nach Dienstschluß in ein anderes Lokal, lasse ihn erleben, wie es ist, Gast zu sein und frage ihn nach den Fehlern, die das Servierpersonal gemacht hat.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Als Zehnjähriger verkaufte ich beim Vöcklabrucker Stadlfest Bratwürstl und Getränke und machte mehr Umsatz und Trinkgelder als die professionellen Kollegen.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Wir haben mittlerweile einen so guten Ruf, daß laufend Anfragen von Bewerbern kommen, die in unserem Betrieb arbeiten wollen. Es gefällt mir, wenn sich zukünftige Lehrlinge alleine und ohne Begleitung der Eltern vorstellen kommen, denn daran sehe ich, daß sie selbständig arbeiten werden.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich lobe sie oft, wenn sie etwas gut gemacht haben, aber manchmal gehört auch ein strenges Wort dazu.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir sind ein bodenständiges Wirtshaus mit freundlicher und familiärer Atmosphäre. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Es gibt keine Konkurrenz, nur Mitstreiter! Mit den Nachtlokalen gibt es eine gute Zusammenarbeit. Viele der Besitzer kommen zu mir essen, und ich besuche auch ihre Lokale.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich habe noch einige Umzugskartons in der Wohnung stehen, die ich noch nicht aufgemacht habe, weil ich einfach keine Zeit dafür habe.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Momentan absolviere ich den Lehrlingsausbildnerkurs, für den ich recht viel Zeit aufwende.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Man soll mit Freude an seinen Beruf gehen, man lernt nie aus und kann sich immer weiterbilden.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich stecke mir keine Ziele, ich schaue, daß ich alles bestmöglich mache. Es ist für mich wichtig, Spaß bei der Arbeit zu haben. Ich weiß, was ich verdienen muß, um leben zu können, und ich möchte meinen Lehrlingen die Freude am Beruf weitergeben, damit sie nach der Lehre in der Branche bleiben.