Zur Karriere von Alfred Riedl

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach Abschluß von Volks- und Hauptschule besuchte ich die Höhere Landwirtschaftliche Bundeslehranstalt Francisco-Josephinum in Wieselburg, die ich 1972 erfolgreich abschloß. Anschließend studierte ich von 1973 bis 1978 Wirtschaftspädagogik an der Wirtschaftsuniversität in Wien. Schon während meines Studiums unterrichtete ich als Sondervertragslehrer an der Handelsakademie. Nach Abschluß meines Studiums war ich bis Ende des Schuljahres 1984/85 weiterhin als Vertragslehrer tätig. Parallel dazu war ich ab 1978 auch in der bekannten Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungskanzlei Exinger in Wien beschäftigt und absolvierte auch die Ausbildung zum Steuerberater. Im September 1985 machte ich mich schließlich mit meiner eigenen Wirtschaftstreuhand- und Steuerberatungskanzlei in Tulln selbständig. Der Sprung in die berufliche Selbständigkeit war keine leichte Entscheidung, da ich zwei gut bezahlte Jobs aufgab und ja eine Familie mit drei Kindern zu versorgen hatte, doch es hat sich bezahlt gemacht.

Zum Erfolg von Alfred Riedl

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich, mir einen gewissen Freiraum schaffen zu können, mir leisten zu können, auch einmal Nein zu sagen. Zum Erfolg gehört für mich auch dazu, für meine Familie zu sorgen und unseren Kindern einen ordentlichen Start ins Leben ermöglichen zu können.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Erfolgsdefinition sehe ich mich als erfolgreich. Erfolg hat nicht unbedingt etwas mit Finanzkraft zu tun. Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Erfolg läßt sich nicht planen. Für mich hat es mehr Sinn gemacht, mich selbst immer wieder zu hinterfragen, ob das, womit ich mich beschäftige, noch zeitgemäß ist, und welche anderen Möglichkeiten sich mir bieten. Um erfolgreich zu sein, benötigt man meines Erachtens neben Flexibilität auch Konsequenz, Disziplin, Risikobereitschaft und viel Fleiß. Die Begabung, Netzwerke zu bilden und diese zu pflegen, ist ebenso notwendig wie die Bereitschaft, sich immer zu verändern. Ich habe auch das Glück, eine Partnerin an meiner Seite zu haben, die mich stets unterstützt. Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Es gab zwei Persönlichkeiten, von denen ich sehr geprägt wurde: zum einen mein Vater, der neben seiner Liebe zum Weinbau nur im Sinn hatte, die Ausbildung seiner Kinder sicherzustellen, und zum anderen Herr Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Gassner vom Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsunternehmen Exinger, der mich vom ersten Tag an in der Kanzlei begleitete. Ohne seine Unterstützung wäre es mir nicht möglich gewesen, mit meiner eigenen Kanzlei so erfolgreich zu sein.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Die positiven Rückmeldungen meiner Klienten und der Bürger, für die ich tätig bin, bedeuten mir zumindest genau soviel Anerkennung wie das Goldene Ehrenzeichen der Republik Österreich.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Bei einer so großen Kanzlei wie dieser geht natürlich nichts ohne engagierte und eigenverantwortliche Mitarbeiter. Ich bin stolz darauf, so gute und motivierte Mitarbeiter zu haben. Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Mit unseren vier Geschäftsstellen in Tulln, St. Pölten, Krems und Korneuburg bieten wir unseren Kunden eine umfassende Beratung in finanztechnischer, juristischer und auch organisatorischer Hinsicht. Dabei unterstützen wir den kleinen Gewerbetreibenden genauso wie die Verwaltungsorgane in den Landeshauptstädten. Besonders aktiv sind wir bei der Beratung der öffentlichen Hand. Darüber hinaus sind wir in das internationale Netz von Deloitte & Touche eingebunden.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Bei meinem unermüdlichen Einsatz - im Beruf für meine Klienten, in der Politik für die Bürger - bleibt für das Privatleben natürlich nicht mehr viel Zeit über. Damit meine Familie auch etwas von mir hat, ist ein eisernes Zeitmanagement notwendig. Ab und zu muß man eine Einladung auch absagen dürfen, ohne sein Netzwerk an Freunden zu vernachlässigen. Wir sind eine sehr große Familie, und ich schöpfe viel Kraft aus unseren gemeinsamen Unternehmungen. Selbstverständlich gehört dazu der gemeinsame Sommer- und Winterurlaub mit Kindern, Schwieger- und Enkelkindern.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Unabhängig von der grundsätzlichen und berufsspezifischen Ausbildung sollte man sich nicht scheuen, sein Berufsbild den Umständen anzupassen und den Bedürfnissen entsprechend zu verändern. Ich habe mich z.B. vom Landwirt über den Lehrer zum Wirtschaftstreuhänder verändert und konnte aus jedem Bereich wertvolle Erkenntnisse mitnehmen, die mir geholfen haben, meine Ziele zu erreichen. Krisen sollte man immer auch als Chancen zur Veränderung sehen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Als Unternehmer sorge ich mich natürlich um die Nachfolge im Unternehmen. Es ist schön zu sehen, daß mich meine Kinder mittlerweile schon im eigenen Unternehmen begleiten.

Diverse Publikationen im Manz Verlag.