Zur Karriere von Christian Berger

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach dem Besuch eines neusprachlichen Gymnasiums legte ich nach zwei weiteren Schuljahren die Matura am Tourismuskolleg Modul in Wien ab. Im Anschluß daran begann ich das Studium der Internationalen Betriebswirtschaft an der Universität Wien auf Basis eines damals noch neuartigen Studienversuches. Im Rahmen des Studiums verbrachte ich 1992/93 ein Studienjahr an der University of Wales, Swansea, und 1995 ein Semester an der Ecole Supérieure de Commerce de Paris (ESCP). 1996 schloß ich mein Studium mit Erfolg ab. Bereits vor Abschluß des Studiums trat ich als Senior Consultant Financial Management und Information Technology in die KPMG Management Consulting GmbH in Wien ein. Den Schwerpunkt meiner Tätigkeit bildeten Kostenrechnungssysteme, Controlling und begleitende Organisationsprojekte für Dienstleistungsunternehmen. 1998 wechselte ich zur Coface Central Europe Holding AG, wo ich als Leiter Controlling and Finance begann und rasch mit einem breiteren Aufgabenspektrum betraut wurde. Im Jahr 2000 wurde mir die Prokura eingeräumt, 2003 wurde ich Mitglied des Vorstandes. Als 2002 an die Wiener Gesellschaft die volle Verantwortung für alle Aktivitäten von Coface in Zentraleuropa übertragen wurden, zeichnete ich in weiterer Folge für die Entwicklung der Niederlassungen in diesen Ländern verantwortlich. Seit 2005 habe ich weiters die Leitung des Internationalen Teams der Coface Austria Kreditversicherung AG inne, Anfang 2007 wurde ich Vorstandsmitglied von Coface Austria. Ich verantworte schwerpunktmäßig die Bereiche International Activities und IT&Operations. Die vier Tätigkeitsbereiche von Coface umfassen: Kreditversicherung (das älteste Standbein in Österreich, und in diesem Bereich sind wir seit über 50 Jahren heimischer Marktführer), Information und Inkasso (hier sind wir Marktführer in Zentraleuropa) sowie Factoring, ein neu etablierter und wachsender Geschäftszweig. Die Gesellschaften in Österreich sind heute für 14 Länder verantwortlich.

Zum Erfolg von Christian Berger

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg verbinde ich im allgemeinen damit, Ziele, die ich mir selbst gesteckt habe, zu erreichen.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Wenn ich Resümee ziehe, dann kann ich doch sagen, bisher viel erreicht zu haben. Ich freue mich über bisherige Erfolge, und vor allem freue ich mich auf das, was die Zukunft bringt.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Ich habe niemals Verantwortung gescheut - im Gegenteil, ich habe stets gerne Verantwortung übernommen. Es gelang mir, ein über die Landesgrenzen hinaus agierendes Team zu bilden, zu motivieren und zu führen. Dabei war mir wichtig, professionelle Mitarbeiter mit besten Führungsqualitäten zu engagieren. Wir haben eine hervorragende Kommunikationskultur entwickelt, die Begegnungen auf derselben Augenhöhe zuläßt. Wir lernen alle voneinander, und jeder identifiziert sich in einem hohen Maß mit dem Unternehmen.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich bin entscheidungsfreudig, gehe aber dennoch sehr sorgfältig vor, wenn ein Problem auftritt. Ehe ich eine Entscheidung fälle, informiere ich mich umfassend. Unser Unternehmen ist sehr konsensorientiert, weshalb ich bei Konflikten darauf achte, alle Betroffenen anzuhören und ihre Sichtweisen in meine Entscheidung einfließen zu lassen.
Welche Anerkennung haben Sie erfahren?
Als Manager muß man lernen, selbst mit wenig verbalen Streicheleinheiten auszukommen, aber dennoch Anerkennung an seine Mitarbeiter weiterzugeben. Diese zum Ausdruck gebrachte Wertschätzung fördert in jedem Fall das Vertrauen untereinander.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir haben an uns den Anspruch gestellt, nicht nur Marktführer in unseren einzelnen Geschäftsfeldern zu werden, sondern weltweit eine führende Rolle im Bereich Forderungsmanagement einzunehmen. Um diesen Anspruch erfüllen zu können, positionieren wir uns insbesondere mit unserem Serviceangebot.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Es gelingt mir gut, diese beiden Lebensbereiche zu trennen, auch wenn es vorkommen kann, daß die Freizeit vom Berufsleben beeinflußt wird. In meiner Freizeit beschäftige ich mich jedoch mit völlig anderen Themen als im Berufsleben und versuche aufzutanken, um wieder fit im Berufsleben zu stehen.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Ich rate jungen Menschen, mit den eigenen Stärken zu arbeiten, neugierig zu bleiben, Mut zu beweisen, viele Dinge auszuprobieren, ohne sich zu verzetteln, und sich selbst treu zu bleiben. Eine fundierte Ausbildung ist wichtig, aber nicht alles. Auch Persönlichkeitsentwicklung und die Erarbeitung sozialer Kompetenzen sollten immer im Zentrum der eigenen Bemühungen stehen. Vor allem Auslandsaufenthalte dienen dazu, seinen Horizont zu erweitern.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Mittelfristig ist die Positionierung aller Niederlassungen von Coface als Marktführer im jeweiligen Land das Hauptziel. Dabei erachte ich als wesentlich, das Potential der Mitarbeiter vor Ort zu fördern. Mitarbeiterentfaltung und das Angebot bester Karriereaussichten sind unserem Konzern ein großes Anliegen.