Zur Karriere von Bernhard Wita

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Ich besuchte die HTL in Wien und Mödling, bemerkte aber bald, daß mich der Bereich Technik nicht besonders anspricht. Im Zuge des Zivildienstes auf der Geriatrie im Pflegeheims Lainz stellte ich fest, daß ich Freude in der Begleitung älterer Menschen verspürte und daß soziale Fähigkeiten in mir schlummerten. Als ich davon erfuhr, daß ein Wiener Jugendzentrum Betreuer für klassische Kinder- und Jugendarbeit suchte, bewarb ich mich für diese Stelle. Ich gab meinen Beruf als Hochbautechniker bei einem Architekten auf und widmete mich fortan Menschen. Ich erwarb Erfahrung in Teamarbeit, auch absolvierte ich diverse Aus- und Fortbildungen im sozialen Bereich. Nach neunjähriger Tätigkeit in einem Jugendzentrum, mit ausländischen Jugendlichen und Randgruppen zugunsten der Integration konnte ich erstmals eine Hausleiterfunktion übernehmen. Da ich selbst eine Körperbehinderung habe, begann ich eine Fachbehindertenausbildung am Institut für Sozialpädagogik. In der Folge betreute ich Menschen, die aus einem psychiatrischen Krankenhaus in Wohngruppen ausgegliedert wurden. Ich ließ mich außerdem zum Supervisor an der Akademie für Psychoanalyse fortbilden. Ich genoß die Persönlichkeitsentwicklung, die ein hohes Maß an Selbstreflexion erforderte. Als meine Tochter zur Welt kam, kündigte ich und kümmerte mich um mein Kind. In jener Zeit belegte ich Kurse zur Erlangung der Studienberechtigungsprüfung an der Volkshochschule Ottakring. Danach begann ich mit dem Psychologiestudium. Schließlich nahm ich nach einem Hearing die Stelle eines pädagogischen Assistenten für ein SOS Kinderdorf an. In dieser Funktion lernte ich Führungsaufgaben kennen. Die Geschäftsführerin war damals eine meiner wertvollsten Mentorinnen, und gemeinsam konnten wir viele positive Veränderungen initiieren. Ich wurde pädagogischer Leiter und Stellvertreter der Geschäftsführerin, ehe ich schließlich selbst die Geschäftsleitung übernahm. Mein Interesse galt dem SOS Kinderdorf international. Beinahe hätte ich die Position als Krisenmanager für Osteuropa und Zentralasien erhalten, doch realisierte ich noch rechtzeitig, daß ich doch andere berufliche Pläne habe. Da ich schon in die Selbständigkeit hineinschnuppern konnte, entschied ich mich im März 2003 mittels AMS-Förderung meinen Weg als Selbständiger fortzuführen. Ich absolvierte eine Trainer- und Coachingausbildung nach der Future-Methode und fühlte mich bald fit darin, Sozialeinrichtungen professionell als Trainer, Coach und Supervisor beratend zu begleiten. Meine Kunden sind vorwiegend soziale Organisationen und fallweise auch private Einzelpersonen. Ich kooperiere weiters mit einer Kollegin in Firmenprojekten (Teamentwicklung, Führung usw.).

Zum Erfolg von Bernhard Wita

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Finanzielles ist nicht das vordergründig wichtige für mich, der Wert meiner Arbeit hat Gewicht. Als Erfolg definiere ich Situationen, die eine Weiterbewegung begünstigen. Ausschlaggebend in meiner Arbeit ist auch das Gefühl, daß es mir gut dabei geht.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Im Sinne meiner Definition betrachte ich mich als erfolgreich. Ich freue mich sehr darüber, den Weg in die Selbständigkeit so erfolgreich zu gehen.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich bin ein guter Zuhörer und in Gesprächen stets präsent. Schon als Kind interessierten mich die unterschiedlichsten Beweggründe von Menschen für ihr Handeln, schon immer war ich ein ausgezeichneter Beobachter. Ich stelle im Rahmen meiner Coachings bevorzugt Fragen, weil ich glaube, daß Menschen optimale Lösungen meist in sich tragen. In Konflikt- und Krisensituationen bleibe ich ruhig. Feingefühl kommt mir in Situationen, wo es darum geht, die Gruppendynamik zu erfassen, zugute. Ich gehe mit meinen Werturteilen behutsam um - Menschen spüren diese Qualität, die zur Weiterentwicklung und Entspannung einer mitunter schwierigeren Situation beiträgt.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich mache mir von einer Situation unbefangen ein erstes Bild. Wenn ich unvoreingenommen in eine neue Situation gehe, vertraue ich auf mein Gefühl und orientiere mich nicht nur am Sichtbaren. Ich achte auch auf Hintergründe und frage nach, wenn mir Informationen fehlen. Bei Bedarf suche ich nach der optimalen Unterstützung. Grundsätzlich arbeite ich konkret und zielorientiert, nicht nur am Prozeß angelehnt. Entscheidungsfindungsprozesse sind wichtig, gerade in Teams. Jeder muß in einem Team das Gefühl haben, daß die Entscheidung gut annehmbar ist. Als Teamleiter initiiere ich solche Prozesse.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte weiterhin längerfristige Projekte für Unternehmen begleiten, denn ich arbeite gerne an Strukturen und Prozessen. Vorstellbar ist für mich auch interimistische Projektleitung in Krisensituationen. Darüberhinaus wird es immer wieder Kooperationen mit Kollegen geben.