Zur Karriere von Thomas Graf

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Die Geschichte unseres Familienbetriebes läßt sich bis in das Jahr 1937 zurückverfolgen. Ich wuchs also mit der Fleisch- und Wurstproduktion auf, und es stand für mich außer Frage, daß ich in diesem Beruf tätig sein möchte. Daher absolvierte ich nach fünf Jahren Gymnasium eine Fleischerlehre - allerdings nicht im elterlichen Betrieb, da ich ein wenig über den eigenen Tellerrand hinausblicken und Neues kennenlernen wollte. Auch nach erfolgreichem Abschluß meiner Lehre wollte ich eigentlich noch ein paar Jahre Erfahrung in anderen Firmen sammeln, aber dann ereilte mich der Ruf meiner Eltern, die meine Unterstützung brauchten. Also begann ich nach der Gesellenprüfung im Familienbetrieb zu arbeiten, legte 1994 die Meisterprüfung ab, und im Jahr 1997 übernahm ich gemeinsam mit meinem Bruder Werner das Unternehmen.

Zum Erfolg von Thomas Graf

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Wenn ich abends nach Hause komme und sagen kann: Ja, es war ein guter Tag, heute habe ich etwas geschaffen, und ich freue mich auf morgen! ist das für mich Erfolg. Die Freude an der Arbeit, aber auch das positive Feedback der Kunden sind ganz wesentliche Erfolgskriterien.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Unser Prinzip ist: Man ißt nicht nur, um satt zu werden, sondern um dem Leben mehr Qualität zu geben. Daher begannen wir vor einigen Jahren, eine ganz eigene, regionale Produktlinie zu kreieren, bei der Qualität an erster Stelle steht. Dieses Konzept ist voll aufgegangen.
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Ebenso wie mein Bruder Werner, der den Betrieb gemeinsam mit mir führt, wurde auch ich stark vom Elternhaus geprägt. Unser Vater hat mit seinem Einsatz die Grundlage für unseren heutigen Erfolg geschaffen.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die Problematik der Tiertransporte quer durch ganz Europa ist sicher ein heißes Eisen. Hier wird viel Schindluder betrieben, das Vieh leidet unnötig - und damit auch die Qualität des Fleisches. Auch Praktiken wie das Abschlachten von Kälbern, die auf dem Müll landen, weil das Rinderkontingent zu hoch ist, wären nicht notwendig.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Mitarbeiter müssen sich mit unserer Firmenphilosophie identifizieren und mit uns mitziehen. In der Probezeit merkt man dann, ob jemand Fleiß und Einsatzbereitschaft mitbringt. Bei der Aufnahme eines Lehrlings ist mir wichtig, daß er Spaß am Beruf zeigt und eine Fleischerlehre nicht als Notlösung sieht, weil er nichts anderes findet.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Wir legen bei unseren Produkten größten Wert auf frische Ware aus der unmittelbaren Region, teilweise wird das Fleisch noch schlachtwarm verarbeitet. Als burgenländischer Fleischerhandwerksbetrieb, der bereits in dritter Generation geführt wird, haben wir von unseren Vorfahren gelernt, daß Fleischprodukte einfach besser werden, wenn man mit Gefühl und Leidenschaft an seine tägliche Arbeit herangeht. Außerdem haben wir zu fast allen Kunden, egal ob Einzel- und Großhändler oder Endverbraucher, eine persönliche Beziehung. Unser Sortiment ist umfangreich und deckt nahezu die gesamte Palette eines Fleisch und Wurst erzeugenden Betriebes ab, wobei unsere hauseigenen Kreationen natürlich einen besonderen Schwerpunkt bilden. Für den Detailverkauf betreiben wir zwei Filialen in Leithaprodersdorf und Gramatneusiedl. Wie verhalten Sie sich der Konkurrenz gegenüber? Ein gesunder Mitbewerb motiviert zu Höchstleistungen und setzt Impulse für die eigene Weiterentwicklung.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich versuche, diese beiden Bereiche so gut wie möglich zu trennen.
Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung?
Auch in meinem Beruf ist Weiterbildung ein wichtiges Thema. Es bleibt aufgrund des Tagesgeschäftes zwar nicht immer soviel Zeit, wie man sich wünschen würde, aber fallweise besuche ich Seminare und Kurse.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Mache das, was du machst, gut! Wer Spaß an seinem Beruf hat und sich entsprechend weiterbildet, wird auch erfolgreich sein.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Das größte berufliche Ziel ist es, wirtschaftlich weiterhin erfolgreich unterwegs zu sein.

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