Zur Karriere von Simone Reumschüssel

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Bereits während meines Studiums ab 1991 in Weimar knüpfte ich über die Hochschule gewisse Kontakte und stieg 1994 richtig in Bands ein. Wichtig für mich war meine Zusammenarbeit mit den Schmidtstedter Musikanten ab 1996. Mit anspruchsvoller Tanzmusik gestalteten wir flexibel Programme mit deutsch-, englisch- oder auch italienischsprachigen Texten. Seit 2006 ist die Gruppe Sunshine-Music mein neuestes Projekt. In unterschiedlicher Besetzung, je nach gefragter Bandstärke, bieten wir verschiedene Programme, von Tanzmusik, über volkstümliche Lieder bis hin zu anspruchsvoller Country-Musik an. Dabei arbeiten wir eng mit anderen Bands und Musikerkollegen zusammen und können somit auch ausgefallene Wünsche erfüllen.

Zum Erfolg von Simone Reumschüssel

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg bedeutet für mich Zufriedenheit und Genugtuung. Ich entschied mich für meinen Beruf aus Spaß an der Sache, nicht um vordergründig Erfolg zu haben. Das Singen ist mir wichtig, und die direkte Anerkennung, der Erfolg, zeigt sich für mich im Applaus des Publikums.Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg? Ich überzeuge durch meine Stimme, durch meine Vorstellung auf der Bühne. Wenn die gut ist, springt der Funke über, und das Publikum geht mit.
Wie begegnen Sie Herausforderungen des beruflichen Alltags?
Ich bin offen für alles und lehne kaum etwas ab. Da ich ja auch als Gesangslehrerin tätig bin, werde ich in diesem Rahmen auch mit Stücken konfrontiert, die für mich selbst auf der Bühne eigentlich nicht geeignet sind. Diese Titel betrachte ich dann als Herausforderung und als Chance, dazuzulernen.
Ab wann empfanden Sie sich als erfolgreich?
Bedingt durch meine Arbeit an der Musikschule in Erfurt zogen wir 2002 von Bad Liebenstein in die Landeshauptstadt. Dieser Umzug erwies sich für mich noch einmal als Sprungbrett. Hier gibt es viel mehr Leute, viel mehr Möglichkeiten - obwohl wir vorher in Bad Liebenstein durchaus schon erfolgreich waren, wenn auch in kleinerem Umkreis.Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat? Mich prägten mein ehemaliger Gesangslehrer in Weimar, der mich begleitete und sehr unterstützte, und heute vor allem mein Lebenspartner Marco Döhrer, der mich managt.Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst? Es wird inzwischen zu wenig live gesungen. Die Entwicklung der Technik ermöglicht, daß auch diejenigen erfolgreich auf der Bühne stehen, die eigentlich gar keine Leistung bringen.
Wie werden Sie von Ihrem Umfeld gesehen?
Ich glaube, ich werde respektiert (kleine Frau mit großer Stimme) und auch als ein autoritärer Mensch gesehen.Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens? Wir sind flexibel und arbeiten eng mit Kollegen zusammen, hegen und pflegen viele Beziehungen untereinander, was sehr von Vorteil ist.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Das ist gar nicht immer so einfach. Aber in Bezug auf mein Kind versuche ich Beruf und Privates zu trennen. Ich versuche, meinen Sohn aus dem ganzen Trubel so gut es geht herauszuhalten. Wichtig sind feste Freiräume für die Familie, denn wenn ich in der Musik arbeite, gehen private Dinge außen vor.Wieviel Zeit verwenden Sie für Ihre Fortbildung? Durch meinen Lehrerberuf bin ich jeden Tag mit Fortbildung konfrontiert. Darüber hinaus übe ich täglich.Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben? Wenn sich einer für die Musik entscheidet, dann bitte aus dem Herzen heraus, denn das gibt immer Kraft. Egal, was passiert, wenn man an seinem Beruf hängt, kommt man im Leben weiter. Erfolg ist relativ, und man sollte gerade am Anfang den Maßstab nicht zu hoch setzen und auf dem Teppich bleiben.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Ich möchte meinen Beruf noch viele Jahre ausüben. Im Moment hängt mein Herz ganz besonders an meinem Country-Projekt. Daneben möchte ich auch mehr Zeit für die Familie haben.

Simona/Du kommst leider zu spät, Musik-CD, 2006.