Zur Karriere von Johann Franek

Welche waren die wesentlichsten Stationen Ihrer Karriere?
Nach der AHS-Matura am Bundesrealgymnasium Baden leistete ich meinen Präsenzdienst ab und begann 1968 mit dem Studium der Technischen Chemie an der TU Wien. Im November 1973 beendete ich das Studium mit erfolgreicher Ablegung der zweiten Diplomprüfung, im selben Jahr nahm ich die Arbeit an meiner Dissertation am Institut für Technische Elektrochemie auf. Neben dem Doktoratsstudium war ich im Schuljahr 1973/74 als Vertragslehrer am Bundesrealgymnasium Baden tätig. Am 9. April 1976 promovierte ich schließlich zum Doktor der technischen Wissenschaften und war als Assistent am Institut für Technische Elektrochemie beschäftigt. Nach Ablauf meines Vertrages an der TU wurde ich 1977 Assistent des technischen Betriebsleiters der Triumph Akkumulatorenfabrik. Im Dezember 1980 trat ich in den Dienst der WStW-Gaswerke. Ich wurde der Versuchsanstalt als Referent zugeteilt, ab Februar 1984 war ich stellvertretender Leiter der Versuchsanstalt. Im September desselben Jahres wurde ich der Geschäftsgruppe Erdgas- Großregler-, Verteiler- und Speicheranlagen dienstzugeteilt und ab 1986 mit der Stellvertretung des Abteilungsleiters der Dienststelle Leopoldau beauftragt. Nach dessen Pensionierung ernannte mich Generaldirektor Dr. Horny im April 1988 zum Abteilungsleiter der Dienststelle Leopoldau. Ab April 1992 leitete ich die Arbeitsgruppe Planung und Bestellwesen der Hauptabteilung, die sämtliche baulichen und technischen Tätigkeiten der Dienststellen Simmering und Leopoldau umfaßte. Im Januar 1994 wurde ich mit der Stellvertretung der Hauptabteilungsleitung betraut. Gleichzeitig übernahm ich die Planung und in weiterer Folge die Durchführung des Bauprojektes Automatisierung, Modernisierung und Zentralisierung der Gasgroßregelstationen Simmering und Leopoldau. Am 1. August 1994 wurde ich zum Abteilungsleiter der Dienststelle Großregler Simmering und Gaslastverteiler Wiengas bestellt. Nach erfolgreichem Absolvieren eines Assessment-Centers wurde ich Anfang 1999 mit der Leitung der Hauptabteilung 40, Technische Serviceleistungen, beauftragt. Neben meinen organisatorischen Aufgaben konnte ich für Wiengas bereits zwei Patente entwickeln, und zwar Verfahren und Anordnung zur Entfernung von Brenngasen aus Gasnetzen sowie Vorrichtung und Verfahren zur Gaskonditionierung. Im Juni 1999 wurde ich zum Prokuristen der Wien Energie Gasnetz GmbH ernannt.

Zum Erfolg von Johann Franek

Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Ich habe mir zeit meines Lebens, sowohl beruflich als auch privat, Ziele gesteckt und alles daran gesetzt, sie in einem gewissen Zeitrahmen auch zu erreichen. Wenn mir das gelingt, verbuche ich es als Erfolg. Dem alten Spruch Der Weg ist das Ziel kann ich im Hinblick auf Erfolg nichts abgewinnen. Ich will ja nicht mein Leben lang auf dem Weg sein, sondern irgendwann auch das Ziel erreichen.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Oft ist der berufliche Werdegang bzw. die Karriere davon abhängig, daß man zur richtigen Zeit die richtigen Entscheidungen trifft. Um beruflich voranzukommen, muß man manchmal auch ein gewisses Risiko eingehen, und das birgt wiederum die Möglichkeit einer Fehlentscheidung. Daher gehört zu einer erfolgreichen Karriere auch eine Portion Glück. Erwischt man die falsche Schiene, verläuft der Aufstieg eben nicht so wie geplant.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Die Beamtenschaft besteht ja zu einem überwiegenden Teil aus langjährigen, erfahrenen und kompetenten Mitarbeitern, die das Geschäft von der Pike auf kennen. Jetzt geht die Beamtenschaft dem Ende zu, es werden keine Beamten mehr aufgenommen. Daher müssen wir bestrebt sein, die neuen Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen zu binden, um deren Know-how auch bei kommenden Projekten nutzen zu können. Sonst fungieren wir auf lange Sicht nur mehr als Schulungsbetrieb, den die Mitarbeiter bei besseren Angeboten sofort wieder verlassen. Ein Stamm von längerdienenden Mitarbeitern ist für den Erfolg unseres Unternehmens unverzichtbar.
Welche Rolle spielen die Mitarbeiter bei Ihrem Erfolg?
Ohne gutes Team gibt es keinen Erfolg!
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Ich versuche sehr viel über persönliche Gespräche zu motivieren. Außerdem teile ich Erfolge mit dem Team, weil jeder einzelne dazu beiträgt. Man darf den Mitarbeitern aber nicht nur die Karotte vor die Nase hängen, irgendwann müssen sie davon auch abbeißen können - sonst stellt sich Frustration ein.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Ich habe keine Probleme, diese beiden Bereiche für alle Beteiligten zufriedenstellend zu vereinbaren.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Hört in euch hinein, wo eure Stärken und Interessen liegen. Ist die Berufswahl getroffen, sollte man die Ausbildung auch mit vollem Einsatz und nach besten Kräften absolvieren. Wer sich überall gerade so durchschwindelt, wird später im Beruf nicht erfolgreich sein. Ich halte es auch für wichtig, neben der Berufsausbildung schon möglichst viel Praxis zu sammeln.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Eines der wenigen Ziele, die ich nicht erreichen konnte, ist die Geschäftsführung. Diese kann ich nur dann erreichen, wenn eine hundertprozentige Tochterfirma gegründet wird und ich dort als Geschäftsführer eingesetzt werde.

Arbeiten über Gasausbreitungen im Erdreich, zahlreiche Vorträge zum Thema Biogas.