Zum Erfolg von Gottfried Madl
Was bedeutet für Sie persönlich Erfolg?
Erfolg ist für mich sehr stark mit der Zielerreichung gekoppelt. Durch die Brille eines Key Account Managers schauend, zählen am Ende des Tages die Kundenzufriedenheit und der kommerzielle Erfolg. Für mich ist es im beruflichen sowie auch im privaten Umfeld sehr wichtig, sich Ziele zu stecken und die Erreichung dieser zu feiern. Wichtig dabei ist jedoch sich und seinen eigenen Werten immer treu zu bleiben.
Sehen Sie sich als erfolgreich?
Heute kann ich auf viele Erfolge zurückblicken und würde auch meinen, dass ich im Sinne der Zielerreichung definitiv erfolgreich bin. Schlussendlich sind die meisten Erfolge immer Teamarbeit gewesen, wofür ich stets dankbar war. Festzuhalten ist aber auch, dass mein beruflicher Werdegang noch lange nicht vorbei ist. Ich bin mittendrinnen und freue mich auf künftige Herausforderungen und hoffentlich auf sehr viele weitere Erfolgsmomente.
Was war ausschlaggebend für Ihren Erfolg?
Neuen Themen mit Neugierde und Offenheit zu begegnen! In meiner bisherigen Karriere galt mein Augenmerk nie dem Status oder dem Geld. Besondere Herausforderungen, bei denen ich mich einbringen, entfalten und im besten Fall auch selbst gestalten darf, sind einfach unbezahlbar. Der gestalterische Spielraum ist für mich ein wesentlicher Aspekt. Im Konzernumfeld gelingt dies manchmal sehr gut und manchmal bewegt man sich im Rahmen des Möglichen.
Ist Originalität oder Imitation besser, um erfolgreich zu sein?
Ganz klar die Originalität. Ich stelle mir jeden Tag die Frage, was kann ich morgen anders bzw. besser machen - und dafür bedarf es einfach der Originalität!
Gibt es jemanden, der Ihren beruflichen Lebensweg besonders geprägt hat?
Zu Beginn meiner Karriere orientierte ich mich an Menschen, die mich komplettierten. Ich suchte nie Mitmenschen die mir ähnlich waren, sondern Persönlichkeiten durch die ich mich weiterentwickeln konnte, sowohl auf fachlicher als auch auf sozialer Ebene und davon existieren glücklicherweise sehr viele. So z.B. ein ehemaliger Vorgesetzter bei Ericsson, der mir nicht meine Grenzen aufgezeigt hat, sondern mich förderte auf Entdeckungsreise zu gehen und heraus zu finden was hinter diesen Grenzen liegt - dafür bin ich ihm sehr dankbar.
Welches Problem scheint Ihnen in Ihrer Branche als ungelöst?
Wir befinden uns in einem stark regulierten Markt! Unsere Kunden die Telekommunikations-Betreiber müssen eine Vielzahl von gesetzlichen und regulativen Auflagen erfüllen. Zum Beispiel müssen Betreiber zuerst Frequenzen vom Staat ersteigern, um überhaupt Mobilfunk Dienstleistung anbieten zu können. Hier ist es besonders wichtig, eine Balance zwischen den Gebühren, die Betreiber an den Staat entrichten, und Investitionen für den Netzwerk Ausbau herzustellen. Schließlich stellen Telekommunikations Betreiber die zentrale Infrastruktur für die Digitalisierung des Landes und müssen Netzqualität bei rasant steigenden Datenmengen gewährleisten. Dies stellt eine große Herausforderung dar und unabhängig des technischen Fortschrittes sehen wir es als Verpflichtung an, unsere Aufgaben zu erfüllen und unsere Kunden zu unterstützen, um gemeinsame Lösungen zu finden.
Nach welchen Kriterien wählen Sie Mitarbeiter aus?
Damit es überhaupt zu einem Gespräch mit dem Bewerber kommt, sind natürlich die fachlichen Kompetenzen relevant. Später ist jedoch der sogenannte „Cultural Fit“ ausschlaggebend. Wir sind sehr stolz auf unsere Unternehmenskultur und diese gilt es zu pflegen. Hochqualifizierte Bewerber, die unsere Werte wie Respekt oder Ausdauer nicht mitbringen, werden nicht eingestellt. Andererseits freuen wir uns immer über neue Kollegen und Kolleginnen, die innovativ und begeisterungsfähig sind.
Wie motivieren Sie Ihre Mitarbeiter?
Wir leben von unseren Mitarbeitern! Heutzutage suchen sich nicht nur die Unternehmen die Mitarbeiter aus, sondern die Mitarbeiter sind auch äußerst wählerisch bei der Arbeitgeberwahl. Schlussendlich sind wir von unseren Mitabeitern abhängig. Deshalb wird bei uns auf die Mitarbeiterführung höchstes Augenmerk gelegt. Neben den Hygienefaktoren wie die monetäre Vergütung, die einfach passen und dem Marktwert entsprechen muss, haben wir auch viele weitere Initiativen eingeführt. Erfolge feieren ist die Devise. So haben wir vor einigen Jahren unsere „Erfolgsglocke“ ins Leben gerufen, um lautstark tolle Leistungen empor zu heben. Uns ist es sehr wichtig, dass sich unsere Mitarbeiter wohl fühlen und in einem angenehmen Umfeld ihre Tätigkeit verrichten können. Auch Eigeninitiative wird geschätzt. So haben wir in regelmäßigen Zeitabständen unsere After-Work-Events, die auch von den Mitarbeitern selbst organisiert werden. Dies fördert den familiären Umgang und gibt Energie.
Wie verhalten Sie sich dem Mitbewerb gegenüber?
Wir beobachten unseren Mitbewerb sehr genau! Unser Fokus gilt aber unseren Kunden und deren Bedürfnissen. Wir konzentrieren wir uns auf unsere Stärken und bleiben unseren Werten treu. Dies spürt auch der Kunde und die Authentizität überzeugt.
Welche sind die Stärken Ihres Unternehmens?
Einerseits sind es unsere Produkte. Wir sind einer der weltweit führenden Anbieter von Kommunikationstechnologien, Software und Dienstleistungen, die sich an Netzbetreiber und andere Unternehmen richtet. Zurzeit werden über vierzig Prozent des weltweiten Mobilfunkverkehrs über Netztechnik von Ericsson abgewickelt. Andererseits ist unsere Stärke unsere Unternehmenskultur. Das hebt uns sicherlich auch vom Mitbewerb ab. Wir sind ein schwedischer Konzern mit flachen Hierachien, wo jeder Kollege seine Kollegen jederzeit weltweit direkt kontaktieren kann. Eine Unternehmenskultur wo die Werte einen enormen Stellenwert einnehmen, wird von den Mitarbeitern und Kunden sehr geschätzt.
Wie vereinbaren Sie Beruf und Privatleben?
Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist mir persönlich sehr wichtig. Als Familienvater möchte man schließlich Zeit mit den Liebsten verbringen und seine Töchter beim Großwerden begleiten und gleichzeitig möchte ich auch beruflich erfolgreich sein. Damit dieser Spagat bewerkstelligt werden kann, bietet Ericsson den dafür notwendigen Rahmen. Es gibt natürlich sehr stressige und zeitintensive Arbeitstage. Vor allem bei Ausschreibungen kommt es vor, dass ich am Wochenende arbeite. Dann gibt es Tage an denen ich früher gehe und den Nachmittag mit meinen Kindern verbringe. Jeder Mitarbeiter ist im Rahmen seiner Aufgabenstellung eigenverantwortlich tätig. Wir haben flexible Arbeitszeiten und eine Home-Office Regelung. Ich beobachte nicht wie lange der einzelne Mitarbeiter im Büro ist. Für mich zählt lediglich das Resultat.
Welchen Rat möchten Sie an die nächste Generation weitergeben?
Dem Nachwuchs möchte ich mitgeben, über den eigenen Tellerrand zu blicken und auch über Landesgrenzen hinweg zu schauen. Der Mut und der Wille Erfahrungen im Ausland zu sammeln, schaden der eigenen Karriere nie! Wenn man die Absicht hat in einem international tätigen Konzern zu arbeiten, sind Weltoffenheit und das Streben nach Weiterentwicklung wesentliche Parameter, die neben dem fachlichen Know-How zum Erfolg führen.
Welche Ziele haben Sie sich gesteckt?
Aus betriebswirtschaftlicher Sicht, müssen auch in Zukunft die Ergebnisse stimmen! Dies bedarf dementsprechender Weichenstellung um neue Aufträge, Geschäftsfelder und Kunden zu finden. Ein weiteres Augenmerk richte ich als Geschäftsführer auf unsere Personalpolitik. Zwei wichtige Fragestellungen hierbei sind: Wie kann ich meine Top-Mitarbeiter im Unternehmen halten? Wo kann ich den richtigen Nachwuchs finden und mich für diesen als attraktiver Arbeitgeber präsentieren?